Wann ist der Stuhlgang zu hart?
Von zu hartem Stuhlgang spricht man, wenn man tagelang keinen Stuhlgang hatte und dieser dann nur unter Drücken und Schmerzen abgesetzt werden kann. Durch das feste Drücken entstehen zum einen kleine Verletzungen am After, die schmerzhaft sein können und zum anderen können sich Hämorrhoiden bilden, die man im ungünstigsten Fall operieren lassen muss, weil sie sich nicht mehr zurückbilden können.
Oft bemerken Betroffene auch richtig, wie der Stuhlgang im Darm drückt, denn durch die harte Konsistenz muss die Masse durch die Darmwindungen gedrückt werden und das kann schmerzhaft sein.
Wie beugt man hartem Stuhl vor?
- Der Verzehr von Obst, Gemüse und Vollkornprodukten sollte in einer ausgewogenen, gesunden Ernährung überwiegen. Ballaststoffe sind gut für die Darmbewegung, allerdings muss immer ausreichend getrunken werden.
- Eine ausreichende Menge an Flüssigkeiten, am besten als Wasser, Kräuter- oder Früchtetees, ist ideal zur Vorbeugung.
- Bewegung ist ein wichtiger Punkt um Verstopfungen und harten Stuhl zu vermeiden, denn der Darm wird träge, wenn man immer nur sitzt.
Welche Nahrungsmittel helfen, den Stuhl weich zu machen?
Wie bei allen Methoden, die helfen sollen, ist es am besten, wenn man dauerhaft etwas an seinen Gewohnheiten ändert. Bei uns werden heutzutage zu viele Fertigprodukte konsumiert, die zu viel Zucker, Salz, Fett und Weißmehl enthalten. Hier ist es sinnvoll langfristig auf eine bessere Ernährung zu setzen.
Wer aber kurzfristig eine Lösung braucht, der kann folgende Dinge tun:
- In der Früh nach dem Aufstehen ein Glas Sauerkrautsaft trinken. Fermentierte Lebensmittel bringen Schwung in den Darm.
- Ein bis zwei Tassen Kaffee auf nüchternen Magen trinken. Das regt die Verdauung an. Hier muss man jedoch vorsichtig sein, wenn man einen empfindlichen Magen hat.
- Getrocknete Früchte, speziell Trockenpflaumen, wirken gut gegen einen zu harten Stuhl. Wer sie am Vorabend einlegt, hat am nächsten Tag schön weiche Pflaumen, die dann auch noch zusätzliche Flüssigkeit liefern.
- Bewegung gleich nach dem Aufstehen bringt Kreislauf und Darm in Schwung. Wenn man mag und keine gesundheitlichen Einschränkungen dagegen sprechen, kann man fünf bis zehn Minuten Seilspringen, das fördert die Darmperistaltik (Darmbewegung).
- Ein Teelöffel Milchzucker am Tag zeigt oft gute Wirkung.
- Ballast- und Quellstoffe wie Leinsamen, Chiasamen, Flohsamen oder Weizenkleie mit einem großen Glas Wasser zu sich nehmen. Bei den Quellstoffen ist es besonders wichtig, wirklich viel zu trinken, denn sonst wird der Stuhl noch härter. Diese Stoffe benötigen Flüssigkeit um aufzuquellen und Volumen zu bilden. Wenn nicht genügend getrunken wird, wird dem Stuhl noch mehr Flüssigkeit entzogen und er wird noch härter!
- Rettichsaft aus dem Reformhaus oder öfter mal frischen Rettich mit Wasser und Salz ziehen lassen und dann verzehren, zeigt eine gute Wirkung.
Sollten alle diese Maßnahmen keine Wirkung zeigen, sollte man das Problem unbedingt beim Arzt abklären lassen, denn es kann eine Erkrankung dahinterstecken. Vor allem, wenn noch weitere Symptome hinzukommen wie Fieber, Übelkeit, Erbrechen, eine harte Bauchdecke oder Kolik-artige Bauchschmerzen!
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