Voraussetzungen für das Studium und allgemeine Überlegungen
- Das Fach „Sozialwesen“ können Sie nicht direkt studieren. Vielmehr ist es ein Oberbegriff für verschiedene Bachelor- und Masterstudiengänge, die an den einzelnen Universitäten, Hochschulen, Fachhochschulen und Berufsakademien angeboten werden und unterschiedlich profiliert sind. Informieren Sie sich gründlich über die Angebote der Hochschulen. Einen ersten Überblick verschafft Ihnen beispielsweise die Datenbank KURSNET der Arbeitsagentur.
- Das Abitur berechtigt zum Studium an allen Hochschulen. Mit der allgemeinen Fachhochschulreife können Sie ein Studium an einer Fachhochschule oder Berufsakademie aufnehmen. Das gilt auch für die fachgebundene Hochschulreife, die in diesem speziellen Fall im Bereich Sozialwesen erworben werden muss.
- Für Berufe im Sozialwesen sind auch duale Studiengänge sehr interessant, bei denen sich Phasen des Studiums an der Hochschule mit Praxisphasen in Partnerorganisationen abwechseln. In einigen Fällen erwerben die Studierenden während dieser Zeit nicht nur den Bachelor, sondern auch einen Berufsabschluss. Duale Studiengänge werden sowohl von Fachhochschulen und Berufsakademien als auch von Universitäten angeboten.
- Der Bachelor of Arts ist ein am Arbeitsmarkt anerkannter Abschluss. Dabei spielt es keine Rolle, ob er an einer Universität oder Fachhochschule erworben wurde. Die Abschlüsse sind gleichwertig. Wenn Sie in der Forschung arbeiten oder promovieren möchten beziehungsweise eine spezialisierte Tätigkeit oder Führungsposition anstreben, können Sie ein weiterführendes Masterstudium in Betracht ziehen.
- Im Fachbereich Sozialwesen gibt es sowohl konsekutive Studiengänge, bei denen das Masterstudium direkt auf das Bachelorstudium aufbaut, als auch nicht konsekutive Masterstudiengänge, die auch einem Bachelorabschluss in einem anderen geeigneten Fachgebiet folgen können. Auch ein weiterbildendes Masterstudium im Sozialwesen, das eine gewisse Berufspraxis voraussetzt, ist an einigen Hochschulen möglich.
Studiengänge im Sozialwesen
- Der Studiengang „Soziale Arbeit“ beziehungsweise „Sozialpädagogik“ ist der bekannteste im Bereich Sozialwesen. Möglich ist sowohl ein Bachelor-Studium als auch ein konsekutives oder nicht konsekutives Masterstudium. Das Studium qualifiziert beispielsweise für die Kinder- und Jugendarbeit, die Arbeit mit Familien, Senioren, behinderten Menschen oder Migranten. Es beinhaltet unter anderem pädagogische, psychologische, rechtliche und ökonomische Kenntnisse. Das Bachelor-Studium ist in den meisten Fällen generalistisch angelegt. Die Spezialisierung erfolgt erst während der Berufspraxis oder während des Masterstudiums.
- Ebenfalls zum Sozialwesen gehört der Studiengang „Sozialmanagement“, der ebenfalls als Bachelor- und Masterstudiengang angeboten wird. Neben den Inhalten der sozialen Arbeit vermittelt dieses Studium auch wirtschafts- und arbeitswissenschaftliche Kenntnisse. Es qualifiziert beispielsweise für eine Tätigkeit im Management sozialer Einrichtungen oder Bildungseinrichtungen.
- Wenn Sie als Supervisor oder Mediator für soziale, pädagogische oder medizinische Organisationen oder auch für Wirtschaftsunternehmen arbeiten möchten, können Sie eine entsprechende Qualifikation in einem Masterstudiengang erwerben. Voraussetzungen dafür sind ein passender Bachelor-Abschluss und gegebenenfalls Berufserfahrung.
- Die Studienfächer Sozialwissenschaften und Soziologie zählen nicht direkt zum Sozialwesen. Es gibt jedoch inhaltliche Parallelen. Während sich die Sozialwissenschaften mit gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Fragestellungen beschäftigen, geht es bei der Soziologie ganz allgemein um das gemeinschaftliche Zusammenleben der Menschen, was sich beispielsweise auch in Kultur und Medien widerspiegelt.
- Eine Alternative zu einem Studium im Sozialwesen kann auch ein pädagogisches Studium sein, zum Beispiel in der Heil-, Rehabilitations- oder Sonderpädagogik. Auch in diesen Bereichen gibt es Bachelor- und Masterstudiengänge. Rehabilitations- und Sonderpädagogik können Sie auch auf Lehramt studieren.
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