Stonewalling - so wirkt es sich auf die Beziehung aus

So schadet das „Mauern“ der Beziehung

Das sich extrem negativ auswirkende Phänomen - Stonewalling - geschieht oft aus Gründen des Selbstschutzes. Die ausübende Person baut eine Art Mauer auf, um sich vor vermeintlich emotionalen Schäden zu schützen und grenzt sich dadurch gleichzeitig in starker Weise vom Partner ab. Das Resultat: Jede Kompromissfindung wird dadurch unmöglich gemacht. Es existieren jedoch Mittel und Wege, um Stonewalling angemessen zu begegnen oder zu unterbrechen, wenn es vom Gegenüber angewandt oder ausgeübt wird.

Was ist Stonewalling?

Stonewalling - das sogenannte Mauern oder Ablenken - ist ein psychologisches Phänomen, das insbesondere in Verbindung mit romantischen Beziehungen beschrieben wird. Es gehört zu den gefürchteten „vier Reitern der Apokalypse“ für eine Beziehung. 

Neben Stonewalling zählt dazu auch die ständige Kritik an einem anderen. Außerdem das Verfallen in eine Abwehrhaltung und die Verachtung seines Gegenübers. Diese vier Kommunikationsarten können das Ende einer Beziehung hervorrufen.

Stonewallig macht sich konkret bemerkbar, wenn die ausübende Person in einer Diskussion beispielsweise:

• nicht mehr antwortet
• sich wegdreht
• den Raum plötzlich verlässt
• vorgibt, beschäftigt zu sein
• mit dem Handy spielt
• beginnt, sich mit anderen zu unterhalten

Mit diesem destruktiven Verhalten entzieht sich die Person dem Gespräch und schottet sich von seinem Gegenüber ab. Gehen Sie mal davon aus, dass dieser Mensch in der Regel nicht aus böser Absicht so handelt. Stonewalling ist ein Zeichen dafür, dass sich Ihr Gegenüber emotional überfordert fühlt. Er oder sie ist nicht mehr in der Lage, mit der Situation umzugehen. In diesem Fall erfolgt Stonewalling als eine Art Selbstschutz.

Leider wird dadurch eine konstruktive Streitkultur verhindert. Sollte sich die andere Person dann selbst abschotten oder gar aufgeben, bleibt der ungelöste Konflikt auch weiterhin bestehen.

Wie kann man mit Stonewalling umgehen?

Laut Untersuchungen sind 85 Prozent der sogenannten „Stone-Wallers“ Männer. Dass Stonewalling zum Ende einer Beziehung führt, ist wahrscheinlicher, wenn es von einer Frau ausgeübt wird. Denn Männer sind nicht unbedingt dafür bekannt, gern Diskussionen oder Streitgespräche mit Beziehungspartnerinnen zu führen. 

Sollten Sie bemerken, dass Sie selbst oder Ihr Partner regelmäßig Stonewalling betreiben, ist es in jedem Fall sinnvoll, eine gemeinsame Lösung dafür zu erarbeiten.

Tipps gegen Stonewalling

• Versuchen Sie nicht, einfach aus der Konversation auszusteigen. Denn wer auf Stonewalling selbst mit Stonewalling reagiert, könnte die Situation leicht zum Eskalieren bringen.
• Bedenken Sie stets, dass Stonewalling nicht gegen Sie als Person gerichtet ist. Vielmehr ist es ein Ausdruck, dass Ihr Gegenüber der Situation nicht mehr gewachsen ist.
• Sollten Sie Anzeichen feststellen, dass sich Ihr Gegenüber emotional überfordert fühlt, schlagen Sie einfach eine kürzere Pause in Ihren Diskussionen vor.
• Eine Idee ist es auch, wenn Sie sich schon - außerhalb eines Konflikts - gemeinsam ein Signal überlegen, welches Ihr Gegenüber im Streit einsetzen kann, um damit in unkomplizierter Weise den Wunsch nach einer Pause zum Ausdruck zu bringen.
• Erkennen Sie bei Streitereien an, dass sich Ihr Gegenüber gerade emotional überfordert fühlt. Insofern sollten Sie die Bitte nach einer Pause durchaus ernst nehmen.
• Diese Art von Konfliktpause dauert in der Regel 15 bis 20 Minuten an. Diese Zeit sollten beide nutzen, um sich unabhängig voneinander zu beruhigen. Das kann in verschiedenen Räumen stattfinden oder auf getrennten Spaziergängen geschehen.

Generell ist der Begriff - Stonewalling -  mit der Weigerung zu kommunizieren oder zu kooperieren verbunden. Dieses destruktive Verhalten tritt nicht nur in romantischen Beziehungen auf, sondern kommt auch in diplomatischen Verhandlungen, in der Politik und in Rechtsfällen zum Vorschein.