Ein Stinktier ist kein Kuschel-Tier für die Wohnung
- Es ist zwingende Voraussetzung, dass Sie bereits ausreichend Erfahrungen mit dem Halten von Tieren haben, insbesondere von schwierigen Tieren.
- Zwar ist es möglich ein Stinktier in der eigenen Wohnung zu halten, artgerecht ist es dagegen kaum. Ein Stinktier braucht mindestens 10 Quadratmeter Gehegefläche und genügend Raum, um sich frei zu bewegen, zu graben und Futter zu suchen. Als Halter sollten Sie entsprechend viel Zeit und Geduld mitbringen, um den Tieren das Leben in der Wohnung so artgerecht wie möglich zu gestalten.
- Denn in der Wohnung besteht die Gefahr, dass das neue Haustier nicht ausreichend beschäftigt ist und sich langweilt. Das kann schlimmstenfalls zu Verhaltensauffälligkeiten führen.
- Bedenken sollten Sie ebenfalls, dass Stinktiere nachtaktive Tiere sind und sich tagsüber in Höhlen und Verstecke zurückziehen. Ihren natürlichen Drang Höhlen zu graben werden sie in der Wohnung womöglich an Möbeln, Polstern und Teppichen auslassen, sofern sie nicht ausreichend Freigang, Rückzugsmöglichkeit oder Beschäftigung haben.
- In der Wohnung könnte es außerdem Schwierigkeiten mit dem Revierverhalten der Tiere geben. Stinktiere bewegen sich in freier Wildbahn innerhalb abgesteckter Reviere, die sie mit Kot und Urin markieren. Ebenso schwierig sieht es mit der Stubenreinheit aus. Nicht jedem Stinktier können Sie beibringen ein Klo zu benutzen. Manche Artgenossen werden nie stubenrein.
- Außerdem ist da noch die Sache mit Stinkdrüse. Wenn sich Stinktiere angegriffen fühlen, versprühen sie ein äußerst unangenehm riechendes Analdrüsensekret. Da Haustier-Besitzern diese Eigenschaft lästig ist, lassen viele ihr Stinktier entdrüsen, sprich die Geruchsdrüsen entfernen. Das ist für das Tier allerdings ein schmerzhafter und auch risikoreicher Eingriff, von dem Sie absehen sollten – zumal er in Deutschland offiziell verboten ist.
Als Haustier im Garten und mit Artgenossen
- Falls Sie sich dennoch für ein Stinktier als Haustier entscheiden, ist wohl ein Haus mit Grundstück, auf dem Sie ein mindestens 20 Quadratmeter großes Gehege anlegen können, ideal. So ist sichergestellt, dass Sie das Tier so artgerecht wie nur irgend möglich unterbringen können.
- Es ist empfehlenswert, ein Stinktier nie allein als Haustier zu halten, sondern stets mit mindestens einem weiteren. Dabei sollten Sie darauf achten, dass Sie nicht zwei Männchen ins Gehege setzen, da es sonst zu Rivalitätskämpfen kommen kann. Idealer sind Gruppenkonstellationen mit einem Männchen und einem oder mehreren Weibchen.
- Bei der Wahl eines Stinktieres sollten Sie sich übrigens für ein Streifenskunk entscheiden. Da die schwarz-weißen Wildtiere im Allgemeinen nicht als besonders handzahm gelten, sind immerhin Streifenskunks die weitaus zahmste Stinktierart.
- Bedenken Sie aber, dass ein Stinktier nie so zahm sein wird wie ein Hund, eine Katze oder ein Kaninchen. Auch Kuscheln ist mit ihnen passé. Im Gegenteil, Sie müssen sogar damit rechnen, dass besonders die Männchen sehr aggressiv sein können.
Fazit: Stinktier als Haustier?
- Ein Stinktier als Haustier ist nichts für jedermann und Sie sollten sich selbst fragen, ob Sie sich der Pflege eines solchen Tiers gewachsen fühlen. Gerade ein Stinktier in der Wohnung kann zu Problemen führen, die für den Halter belastend, für das Tier quälend sein können.
- Fragen Sie sich, ob Sie dem Tier das bieten können, was es zum Leben braucht, wie ausreichend Platz, viel Bewegung, andere Artgenossen oder eine nährstoffreiche Ernährung. Informieren Sie sich deshalb gründlich über die Bedürfnisse und natürlichen Lebensverhältnisse des Stinktiers, bevor Sie es sich als Haustier anschaffen.
- Viele wichtige Informationen rund um die artgerechte Haltung von Stinktieren sowie Züchter- und Tierarzt-Adressen finden Sie auf Stinktiere-Online.
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