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Stillleben in der Kunst – was die Kunstwerke ausmacht

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Ein fotografisches Stillleben, das Äpfel in und neben einer Keramikschale zeigt.
Ein fotografisches Stillleben, das Äpfel in und neben einer Keramikschale zeigt. © Garreth Paul / Unsplash
Während die dargestellten Gegenstände eines Stilllebens unbewegt sind, ist es die Geschichte der Kunstgattung keinesfalls.

Stillleben – Definition

Der Begriff "Stillleben" leitet sich vom niederländischen still leven (stil = unbewegt, leven = Dasein) ab und bezeichnet eine Darstellungsform in der Kunst, die leb- und reglose Gegenstände zeigt. Ihre Anordnung und Auswahl folgt dabei zumeist ästhetischen sowie symbolischen und inhaltlichen Aspekten. Obst und Gemüse, tote Tiere, Waffen, Blumen, Gläser sowie Instrumente begegnen einem in den Kunstwerken immer wieder.

Die Entstehungsgeschichte des Stilllebens in der Kunst

Künstlerische Motive, die ein Stillleben ausmachen, lassen sich in beinahe allen Kulturen, bis zurück in die Antike, immer wieder finden. Dort zeigten etwa Fresken (Wandmalereien) in den Villen Pompejis den Reichtum ihrer Besitzer. Doch als eigenständiges und enger gefasstes Genre der Malerei, etablierte sich das Stillleben erst im Europa des 17. Jahrhunderts.

Im Mittelalter lassen sich nur selten stillleberische Kunstwerke finden. Ein Wandel findet sich erst in der Kunstepoche der Renaissance (ca. 1420 bis 1600). Nicht nur die Sicht auf die Welt, sondern auch auf die Kunst veränderte sich in dieser Zeit. Im Jahr 1504 schuf der Künstler Jacopo de' Barbari das Gemälde „Totes Rebhuhn mit Eisenhandschuhen und Armbrustbolzen“, das als erstes eigenständiges Stillleben seit der Antike gilt.

Als eigenständige Kunstgattung kommen Stillleben allerdings erst um das Jahr 1600 auf. Eine genauere Datierung sowie Bestimmung eines Entstehungslandes sind nicht möglich. Besonders in Spanien, den Niederlanden, Deutschland und Italien entstanden jedoch häufig Malereien von leblosen Gegenständen.

Das Wort "Stillleben", beziehungsweise stil leven, findet sich erstmals um 1650 in einem holländischen Bildinventar als Bezeichnung für ein Gemälde. Der deutsche Begriff für die Kunstgattung erscheint erstmals in der Mitte des 18. Jahrhunderts.

Die Blütezeit des Stilllebens

In den Niederlanden und Deutschland erlebte das Stillleben in der Kunst seinen Höhepunkt im Zeitalter des Barock (ca. 1600 bis 1770). Die Maler versuchten in ihren Gemälden zum einen die Schönheit alltäglicher Gegenstände aufzuzeigen und zum anderen gedankliche Inhalte sowie (verschlüsselte) Botschaften zu vermitteln.

Mit der Zeit verlor die Botschaftsvermittlung aber zunehmend an Bedeutung und wich dem vordergründig dekorativen Zweck der Kunstwerke. Diese Gattung der Stillleben, die besonders einen repräsentativen Selbstzweck erfüllte, indem sie das luxuriöse Leben der wohlhabenderen Gesellschaftsschicht zeigte, wurde daher auch "Prunkstillleben" genannt.

  • Daneben finden sich unter anderem auch
  • Blumenstillleben
  • Mahlzeitstillleben
  • Raucherstillleben oder
  • Vanitasstillleben.

Vanitasstillleben gehörten dabei zu den aussagekräftigeren Bildtypen des Genres, denn sie symbolisieren die Vergänglichkeit. Aus diesem Grund kommen häufig Totenschädel in den Arrangements vor. Das lateinische Wort vanitas lässt sich ins Deutsche als „Nichtigkeit“ oder „Eitelkeit“ übersetzen.

Bedeutende Stillleben Künstler

In einem so weit verbreiteten Genre, wie dem des Stilllebens, lassen sich unzählige berühmte Künstler und Künstlerinnen finden. Einige der bekanntesten Namen sind:

  • Jan Brueghel der Ältere (1568 bis 1625), flämischer Maler, spezialisiert auf Blumenstillleben,
  • Clara Peeters (1594 bis 1658), flämische Malerin, Erschafferin des Stilllebentyps "Frühstücksszene",
  • Floris van Dyck (1575 bis 1651), niederländischer Maler, spezialisiert auf Mahlzeitstillleben,
  • David Bailly (1584 bis 1657), niederländischer Maler, spezialisiert auf Vanitasstillleben,
  • Frans Snyders (1579 bis 1657), flämischer Maler, unter anderem Stillleben mit gedeckten Tischen und toten Tieren
  • Willem Kalf (1619 bis 1693),  niederländischer Maler, häufig chinesische Porzellanschalen und -krüge Teil des Motivs,
  • Sebastian Stoskopff (1597 bis 1657), elsässischer Maler, für frühe französische Stillleben kennzeichnende Objekte.

Zusammenfassend, können Sie sich also merken, dass es sich beim Stillleben um ein Genre in der Kunst handelt, das im 17. Jahrhundert an Popularität gewann. Es zeichnet sich durch die Darstellung unbewegter Gegenstände aus, die je nach Absicht ausgewählt und angeordnet werden. Häufig begegnen Ihnen dabei Objekte der Jagd oder Küche sowie Blumen, Lebensmittel, aber auch Totenschädel.

helpster.de Autor:in
Debora Herold
Debora HeroldDebora experimentiert seit Jahren mit Pflegeprodukten und Make-ups. Ihre Beauty & Styling Tipps teilt sie genauso gerne wie ihr Wissen aus ihrer Arbeit bei einer Lern-Website und der Erstellung verschiedener Lernmaterialien für Schüler.
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