Stephansdom in Wien - Domkirche mit zwei Türmen
Nicht nur der Stephansdom ist in Wien bekannt. Auch die beiden dazugehörigen Heidentürme erfreuen sich großer Beliebtheit. In ihnen befindet sich auch eine Türmerstube. Doch wozu dient dieser Raum?
- Das Gebäude war früher erst der Sitz eines Domkapitels und später ein Bischofssitz bzw. Erzbischofssitz. Heute ist es ein Wahrzeichen Wiens und Österreichs.
- In diesem Wahrzeichen befindet sich auch die Pummerin. Die zweitgrößte Kirchenglocke in Europa ist in einem der beiden Heidentürme untergebracht - dem Nordturm. Im Südturm befindet sich die Stube des Türmers.
Wozu die Türmerstube dient
Wie der Stephansdom in Wien besaßen viele Kirchen, z. B. die Jakobskirche in Weimar oder die Marienkirche in Krakau, eine Türmerstube, in denen der Türmer lebte. Diese Gebäude waren immer recht hoch. Damit erklärt sich auch, wozu die Stube eigentlich diente.
- Aufgrund der Höhe wohnten in diesen Kirchen die Türmer. Ein Türmer war im Mittelalter ein Wächter, der die Stadt und die Umgebung beobachtete. Er schlug bei Bränden oder bei Gefahr Alarm und warnte so die Menschen seiner Stadt. Zur Warnung verwendete der Wächter eine Glocke, eine Lampe oder Signalflaggen.
- Manche Wächter hatten auch noch andere Aufgaben. Sie schlugen in einigen Städten auch die Kirchenglocke zur Angabe der Zeit.
- Da der Türmer praktisch an seinem Arbeitsplatz lebte, traf er kaum auf andere Menschen. Sein Job war also einer der einsamsten Berufe überhaupt im Mittelalter. Obwohl er wertvolle Arbeit verrichtete, war ein Türmer geächtet. Der Beruf galt als unehrenhaft und wurde nicht gern ausgeübt.
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