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Steigungsregen - so erklären Sie ihn

Regenwolken bilden sich über dem Meer.
Regenwolken bilden sich über dem Meer. © Reinhard Grieger / Pixelio
Sie machen Urlaub mit der Familie im Gebirge - und es regnet ständig? Da kommen Kinder schon mal ins Grübeln. Erklären Sie dann einfach Steigungsregen kindgerecht, auch wenn er dadurch natürlich nicht aufhört.

So bilden sich Regenwolken

  • Jeden Tag Regen im Gebirge, da kann die Laune schon mal flach liegen. Und Kinder kommen ins Grübeln, warum es ausgerechnet im Gebirge (und dazu auch noch im Urlaub) oft regnet. 
  • Hier sind - winzige Voraussetzungen über Wetter und Physik inbegriffen - kindgerechte Erklärungen notwendig, auch wenn man da und dort stark vereinfachen muss.
  • Starten Sie am besten bei der Wolkenbildung, die bei warmem Wetter über dem Meer und auch über großen Seen oder feuchten Gebieten stattfindet.
  • Erklären Sie, dass bei Sonnenschein Wasser von der Erdoberfläche verdunstet und hochsteigt. Dieses Phänomen kennen die meisten Kinder vom Baden in heißem Wasser oder vom Kochen.
  • Allerdings ist es in großen Höhen - anders als in der Küche, wo der Wasserdampf nicht weit kommt - empfindlich kalt. Wer schon einmal im Hochgebirge war, weiß das, dort oben schneit es ja bekanntermaßen, wenn es in den Tälern regnet.
  • Bei Kälte werden aus dem verdunsteten Wasserdampf einfach wieder winzige Tropfen, es bilden sich Wolken aus Tropfen und Wasserdampf über dem Meer. Auch diesen Vorgang haben viele schon vom Strand aus beobachtet.

Steigungsregen - kindgerecht erklärt

  • Diese Wolken werden dann vom Wind, der - zumindest in Mitteleuropa - häufig aus dem Westen weht, vom Meer ans Land geblasen. Hier könnte es sinnvoll sein, je nach Alter des Kindes eine Karte oder einen Globus zu Hilfe zu nehmen und zu zeigen, welchen Weg die Wolken beispielsweise vom Atlantik her nehmen.
  • Tatsächlich bestimmt in Deutschland meist eine Westwetterlage (mit Regen) das Wetter. Bei Ostwind gelangt trockene und heiße (im Winter kalte) Festlandluft (!) nach Deutschland - es herrscht eine Schönwetterperiode. 
  • Die Regenwolken nehmen nun Kurs nach Europa und damit auch nach Deutschland. Dort treffen sie jedoch auf Gebirge, die Mittelgebirge oder auch die Alpen, und stoßen, je nachdem wie tief sie sind, an die westlichen Gebirgsflanken an. Es entsteht ein Wolkenstau und Nebel, manchmal auch schon Regen, in den Gebirgslagen.
  • Der Wind bläst die Wolken jedoch weiter, der Wolkenstau muss das Hindernis überwinden und steigt an den Gebirgsflanken auf.
  • Und genau an dieser Stelle passiert viel Physikalisches! Was eben in der Wolke noch Wasserdampf oder nur kleine Tröpfchen waren, wird zu großen Tropfen, die als Regen, Steigungsregen genannt, fallen. Aber warum?
  • Auch eine Wolke kann nur eine bestimmte Menge an Wasserdampf und feinen Tröpfchen aufnehmen, bevor sie sich ausregnet. Diese Menge hängt von der Temperatur ab. Auch dieses Phänomen kennen Kinder bereits: Feuchte Luft bildet an kalten Fensterscheiben Tropfen und im Sommer ist es oft schwül und feucht, weil die warme Luft viel mehr Wasserdampf aufnehmen kann als kalte Luft. Manchmal ist die Luftfeuchtigkeit so groß, dass die Haut richtig feucht wird.
  • Wenn die Wolke nun an einem Berg aufsteigen muss, wird es kühler. Und wie an einer kalten Fensterscheibe bilden sich Regentropfen, die bei diesen niedrigen Temperaturen einfach als Steigungsregen herunterkommen. Zu dumm, wenn man dann gerade dort Urlaub macht.

So, und jetzt hoffen Sie natürlich auf gutes Wetter!

helpster.de Autor:in
Dr. Hannelore Dittmar-Ilgen
Dr. Hannelore Dittmar-IlgenHannelore hat Mathematik, Physik sowie Chemie und Pädagogik studiert und erklärt diese schwierigen Themenfelder schon immer gerne ihren Mitmenschen. Auch über ihre Hobbys schreibt sie leidenschaftlich gerne, das können unsere Leser in den Kategorien Essen & Trinken sowie Handarbeit entdecken. Sie ist eine unserer fleißigsten Autorinnen der ersten Stunde von HELPSTER.
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