Gründe für Blutungen im ersten Trimester
- Zu Beginn der Schwangerschaft kann es zu einer Einnistungsblutung kommen, diese ist harmlos, auch wenn sie etwas stärker ausfallen kann.
- Durch die Hormonumstellung kann es passieren, dass es noch zum Zeitpunkt der Periode zu einer Blutung kommt. Die Progesteronwerte sind noch niedrig, der Körper hat noch nicht das hormonelle Niveau der Schwangerschaft.
- Es kann sich um eine sehr frühe Abbruchblutung handeln, weil gegebenenfalls mit der befruchteten Eizelle etwas nicht stimmt oder die Einnistung nicht erfolgreich verlaufen ist.
- Ein früher Abort, also eine Fehlgeburt ist häufig und viele Frauen wissen möglicherweise gar nicht, dass sie schwanger waren, sie halten die Blutung für eine verspätete Regelblutung.
- Durch Geschlechtsverkehr, aber auch durch eine gynäkologische Untersuchung kann es zu einer Kontaktblutung kommen, der Muttermund ist in der Schwangerschaft gut durchblutet.
- Eine Eileiterschwangerschaft kann sich mit einer Blutung und starken einseitigen Schmerzen bemerkbar machen, hier muss man schnellstmöglich in ärztliche Behandlung!
Gründe für Blutungen im zweiten und dritten Trimester
- Es kann sich um eine Störung der Plazenta handeln, wenn sich diese vorzeitig ablöst, gilt vor der 24. SSW strikte Bettruhe. Das Baby wird über die Plazenta versorgt, deshalb muss man das beim Arzt abklären lassen.
- Möglicherweise handelt es sich um eine Frühgeburt. Wenn zur Blutung Wehen kommen, sollte man sich schnellstmöglich auf den Weg ins Krankenhaus machen.
- Ab der 37. SSW handelt es sich dabei meist um eine Zeichnungsblutung, der Schleimpfropf, der den Muttermund verschlossen hat, löst sich und nimmt etwas Gewebe mit. Das ist häufig das Anzeichen für den Start der Geburt.
- Bei Zwillings- und Mehrlingsschwangerschaften sind Blutungen häufiger aufgrund der Mehrbelastung des Körpers.
- Es könnte sich um ein Hämatom (Bluterguss) handeln, wenn man zuvor gestürzt ist oder einen Schlag auf den Bauch bekommen hat.
- Wucherungen in der Gebärmutter, gutartige aber auch bösartige können zu Blutungen führen.
Wie sollte man sich verhalten?
Eine plötzlich einsetzende starke, hellrote Blutung ist immer Anlass schnellstmöglich einen Arzt aufzusuchen. Im Zweifel auch einen Notarzt zu alarmieren, denn es kann sein, dass Mutter und Baby in Gefahr sind.
Der behandelnde Arzt wird entscheiden, wie weiter vorgegangen wird. Bei einer drohenden Frühgeburt bekommt man gegebenenfalls wehen-hemmende Medikamente und ein Mittel, das die Reifung der Lunge beim Baby beschleunigt.
Meistens erfordert diese Situation eine strikte Bettruhe und Kontrolluntersuchungen in kurzen Abständen. Hier ist es wichtig, dass man möglichst liegend zum Arzt transportiert wird, sollte man nicht gleich im Krankenhaus bleiben müssen.
Je länger man die Schwangerschaft aufrechterhalten kann, desto besser ist es für die Entwicklung des Babys.
Im Zweifel gilt es immer lieber einmal zu oft zu einem Arzt oder ins Krankenhaus zu gehen. Niemand wird eine Schwangere mit Blutungen für hysterisch halten!
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