Timing ist alles: Die Abifahrt rechtzeitig planen
Es ist sozusagen die letzte Klassenfahrt, und in den meisten Fällen auch die prägendste. Ganz klar, dass die Abifahrt daher auch eine besondere Reise sein soll. Damit keine bösen Überraschungen den Trip ruinieren, bedarf es einer guten Planung.
In jedem Fall sollte rechtzeitig mit der Vorbereitung der Abifahrt begonnen werden. An vielen Schulen bilden sich in der Oberstufe ohnehin Arbeitsgemeinschaften, sei es zum Organisieren des „letzten Schultages“, des Jahrgangsbuches, der Finanzierung all dessen und eben auch ein Team aus Schülern, das sich um die Abifahrt kümmert. Diese Gruppe sollte die Arbeit quasi als Erstes aufnehmen; im ersten Halbjahr der zweijährigen Qualifikationsphase. In Bundesländern mit G8 Regelung, wäre das also beispielsweise zu Beginn der Klassenstufe 11.
Soll es eine richtige Abifahrt werden (und keine Studienfahrt, wie sie tendenziell im Herbst des letzten Schuljahres durchgeführt wird), dann findet sie nach den Prüfungen statt. Meist sind bis Ende Mai alle Prüfungen abgeschlossen, bis Mitte Juni sind vielerorts auch die Nachhol-Prüfungen vorbei.
Entsprechend ist Ende Juni eine ideale Reisezeit für die Abifahrt. Ein weiterer Vorteil: Man hat den Kopf frei und kann die Zeit in vollen Zügen genießen.
Wohin soll die Abifahrt gehen?
Die Planung nimmt also rechtzeitig Fahrt auf, nun gilt es, eine der schwierigsten Fragen zu klären: Wohin soll es gehen? Sicherlich sind Kompromisse im Leben nicht immer einfach; gemacht werden müssen sie aber trotzdem.
Aus der Erfahrung vorangegangener Jahrgänge haben sich schulintern sicherlich verschiedene Reiseziele etabliert. Der Mittelmeerraum mit Mallorca und Lloret de Mar ebenso wie der bulgarische Gold- und der Sonnenstrand haben sich in der Vergangenheit zu beliebten Zielen für Abifahrten etabliert. Der Grund ist natürlich offensichtlich: Hier kann man ziemlich gut feiern.
Mögliche und häufig von Abiturienten besuchte Ziele sind etwa:
- Mallorca (Spanien): vielfältig, gute Anbindung, bekannt für seine Partys, außerdem eine Insel mit schönen Wandermöglichkeiten
- Lloret de Mar (Spanien): gute Anbindung, schöne Strände, viele Clubs, nur max. 2 Autostunden von Barcelona entfernt
- Goldstrand (Bulgarien): akzeptables Preisniveau, vielfältige Wassersportmöglichkeiten, gute Anbindung und viele Clubs fußläufig erreichbar
- Novalja (Kroatien): einer der größten Party-Strände Europas, nicht ganz günstig, herrliche Strände und Wassersportmöglichkeiten
- Moliets (Frankreich): etwas ruhigere Party-Atmosphäre, chilliges Surfer-Flair mit Bars und kleineren Clubs, fantastischer Strand und Wassersportangebote
Die Alternative zu den Party-Locations
Die oben genannten Locations sind nicht ohne Grund beliebt bei Veranstaltern von Klassen- und Abiturfahrten; sind sie doch in der Regel sehr budgetfreundlich und relativ schnell (oder relativ günstig) zu erreichen.
Weniger günstig, dafür abwechslungsreicher, wäre ein Städtetrip. Besonders Schulen in Regionen mit einfacher Anbindung zum Flughafen sollten einen Städtetrip in Betracht ziehen. Alternativ geht als Transportmittel natürlich auch der Zug oder der Fern-, bzw. Reisebus. Wie wäre es denn mit:
- Kopenhagen: zahlreiche Sehenswürdigkeiten, modernes Flair, maritimer Charme
- Amsterdam: herrliche Wasserwege und große Parks zum Entspannen, ebenfalls reichlich Museen, gute Partymöglichkeiten obendrein
- Barcelona: vielfältige Stadt, charmant und warm, köstlich Tapas-Essen
- Prag: herrlich historisches Stadtbild, urige und ebenso moderne Bar-Kultur, preislich akzeptabel
Alles eine Frage des Geldes: das sinnvolle Budget für die Abifahrt
Die gestiegenen Preise in fast allen Lebensbereichen verschonen natürlich auch die frisch gebackenen Abiturienten nicht. Also müssen auch die Jungerwachsenen das Budget für die Abifahrt gut planen und sich rechtzeitig Sponsoren mit ins Boot holen.
In Sachen Budget kommt einem eine frühzeitige Planung ohnehin zugute, sofern man von den Frühbucherrabatten der Reiseveranstalter profitieren möchte. Denn gerade bei einer Reise mit einer größeren Gruppe sollte man eher auf Early-Bird-Tickets schauen, als auf die Preisnachlässe bei Last-Minute-Angeboten.
Und nun zu den Zahlen: Abhängig von dem Reiseziel sollten € 300,- bis € 650,- pro Person eingeplant werden. Ohne Taschengeld, versteht sich; bei einer drei- bis viertägigen Abifahrt. Tendenziell wird sich diese Empfehlung noch verschieben, schließlich ist ein Preisrückgang derzeit nicht zu verzeichnen.
Die finanziellen Mittel kann der Abijahrgang während der Schulzeit durch verschiedene Aktionen zusammentragen. Hier sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt, vom klassischen Kuchenbasar bis hin zum Social-Media-Fotoshoot ist alles dabei. Aber Obacht: Ab 2025 könnten auch Kuchenbasare an Schulen umsatzsteuerpflichtig sein. Wenden Sie sich am besten an den Förderverein der Schule, da bestehen Ausnahmeregelungen.
Mit Sponsoring lässt sich ebenfalls die Reisekasse für die Abifahrt etwas aufbessern. Klären Sie mit lokalen Unternehmen einfach ab, vielleicht reicht ja schon eine Verlinkung des Sponsors auf einem der Instagram-Fotos während der Abifahrt.
Auch einen Spendenlauf, für alle sportlich motivierten Abiturienten, ist eine gute und vor allem gesunde Art, Löcher im Budget zu stopfen. Ebenfalls denkbar und darüber hinaus im Trend, weil nachhaltig: ein schöner Flohmarkt.
Bevor sich die Lebenswege der frisch gebackenen Abiturienten in alle Himmelsrichtungen zerstreuen, ist eine gemeinsame Abifahrt eine fantastische Idee. Zum Resümieren, zum Erinnern und zum Austausch über die Zukunft. In jedem Fall sollte die Planung so früh wie möglich beginnen, damit Budget, Reiseziel und Ausflugsangebote Hand-in-Hand gehen.
Wir wünschen viel Spaß beim Planen und bei der Reise!
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