So rüsten Sie Ihre Tür mit einem zusätzlichen Schloss aus

Die möglichen Methoden, die in Frage kommen

Grundsätzlich haben Sie zwei unterschiedliche Systeme zur Auswahl: 

1. Das zusätzliche Schloss wie das Standartschloss in das Türblatt einlassen

2. Eine zweite Verriegelung auf das Türblatt aufschrauben

Bei der praktischen Umsetzung verursacht die erste Variante mehr an professioneller Tischlerarbeit und ist umständlicher zu handhaben. Um einen wirklich sicheren Schutz zu erreichen, müsste man auch zwei zusätzliche Schlösser einbauen, je eines über und unter der Klinke. Deshalb soll sich diese Anleitung mit der Installation von Systemen beschäftigen, die sichtbar am Türblatt befestigt werden. Die Lösung ist zwar weniger elegant als Einsteckschlösser, aber mit weniger Aufwand zu realisieren.

Der Treibriegel

Für gewerblich genutzte Räume oder Wirtschaftsgebäude bietet sich der Einbau eines Treibriegels an. Er kann ohne wesentliche bauliche Veränderungen überall zusätzlich zum normalen Schloss angebracht werden und bietet guten Widerstand gegen gewaltsames Eindringen.

Ausschlaggebend für den Grad der Sicherheit ist die mechanische Stabilität des Riegels. Sie sollten also bei der Auswahl des Typs  auf eine schwere Ausführung achten.

Damit die Verriegelungsbolzen nicht ausbrechen können, muss das Mauerwerk oben und unten massiven Druck aushalten. Die besten Ergebnisse erreichen Sie mit dem Betonieren der betroffenen Stellen, wo auch eine Metallhülse eingemauert wird, in die die Treibriegel perfekt passen.

Die Führungen der Stangen werden am besten mit Schlossschrauben am Türblatt verschraubt.

Für erhöhte Ansprüche gibt es auch Treibriegel mit verschließbarem Hebel. 

Aufschraubbare Schlösser

Diese zusätzlichen Zuhalter lassen sich leicht am Türblatt nachrüsten. Die einfachste Variante ist der Schieberiegel. Er funktioniert wie jeder handelsübliche Riegel, indem man einen Metallschieber in den gegenüber angeschraubten Bügel schiebt. Solche Modelle sind für etwa 20€ im Baumarkt zu haben. 

Ein Drehknauf hat dieselbe Funktion, sieht aber besser aus. Eine Besonderheit stellt hier der Sperrbügel dar.  Er ermöglicht das Verschließen auch von außen und bietet somit erhöhten Komfort. Ein kräftiger Drehknauf mit Sperrbügel kann aber dann schon bis zu 70€ kosten.

Die Schritte, die Ihre Tür sicherer machen

• Damit Ihnen als Mieter keine Probleme entstehen, sprechen Sie vor der Maßnahme mit Ihrem Vermieter. Bauliche Veränderungen sind ohne dessen Zustimmung meist nicht erlaubt.    
• Ein Einbrecher sucht sich immer die Stellen aus, die am wenigsten Widerstand bieten. Das wäre bei nur einem zusätzlichen Schloss die Türhälfte ohne 2. Sicherung. Mehr Schutz bieten 2 zusätzliche Schlösser jeweils ca. 60 bis 70 cm über und unter der Klinke. 
• Verwenden Sie Schrauben, die knapp bis auf die Außenseite des Türblattes reichen, ohne herauszuschauen. Je länger die Schraube ist, desto mehr Halt bietet sie. Verwenden Sie vorzugsweise Schrauben mit grobem Gewinde, sie lassen sich schwerer herausreißen.
• Bohren Sie die Schraubenlöcher nur mit dem halben Durchmesser der Schrauben und nur bis zu deren halber Länge in das Holz. So sitzen die Schrauben fester. Platzieren Sie den Riegel so am Türblatt, dass er im geöffneten Zustand mit dessen Rand abschließt. 
• Den zugehörigen Zuhalter, der immer die Form eines Bügels hat, schrauben Sie an den Türrahmen. Er soll möglichst nah am Riegel liegen und sollte so fest wie möglich verschraubt werden. Damit Sie die richtige Lage finden, schließen Sie den Riegel und stecken Sie dann den Zuhalter lose auf. 
• Ergeben sich Höhenunterschiede, müssen Sie in der notwendigen Stärke unterlegen. Dabei ist Sperrholz möglich, aber nicht die erste Wahl. Eine Platte aus bruchfestem Kunststoff können Sie mit dem Zuhalter mittels Maschinenschrauben mit Senkkopf fest verbinden und dann die Platte mit mehreren Schrauben am Rahmen befestigen.
• Handelt es sich um ein Wirtschaftsgebäude, wo man auf Etikette verzichten kann, sollten Sie die Schlösser immer mit Schlossschrauben befestigen. Diese bieten ein Vielfaches an Widerstand gegenüber brachialer Gewalt im Vergleich zu normalen Holzschrauben. 

Damit Ihre Eingangstür eine Sicherheitsstufe erreicht, die dem Wert der potentiellen Beute entspricht, sollten Sie an zusätzlicher Verriegelung nicht sparen. Auch die schweren Jungs rüsten auf und sind dabei sehr einfallsreich. Die höchstmögliche derartige Ausstattung ist erreicht, wenn Ihre Tür so fest verschlossen ist, dass man sie zerstören müsste, um hineinzukommen. Vergessen Sie daher nicht, auch andere, abschreckende Mittel, wie Videoüberwachung, gegen Kriminalität zu nutzen.