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Silikon verdünnen - so geht's

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Silikon verdünnen - so geht's2:33
Video von Günther Burbach2:33

Silikon hat den Vorteil, dass es flexibel bleibt und eine gute Verbindung zwischen verschiedenen Materialien gewährleistet. Probleme ergeben sich bei dünnen, weichen Materialien und bei geringen Zwischenräumen, da Silikon dickflüssig ist. Sie können Silikon verdünnen und erhalten dadurch ganz neue Möglichkeiten.

Was Sie benötigen

  • Silikon (z.B. Standard-Silikon aus dem Baumarkt)
  • Terpentin-Ersatz oder Kunstharzverdünnung (z.B. aus dem Baumarkt)
  • ein altes Glas
  • Spülmittel

Silikon - ein flexibler Werkstoff

  • Silikon ist eine Verbindung aus Silizium und Sauerstoff mit Kohlenstoffgruppen und ist eine sehr zähflüssige bis feste Masse. In der Regel wird Silikon mit eine Spritze in Fugen oder Zwischenräume gepresst, um diese Zwischenräume abzudichten.

  • Silikon passt sich der Oberfläche an und dichtet diese ab. Großer Vorteil ist die Wasserbeständigkeit, damit können Fugen also abgedichtet werden und die Flexibilität. Dadurch können auch leichte Bewegungen des Materials (das Material arbeitet) ausgeglichen werden, die Dichtungsfähigkeit wird nicht beeinträchtigt. Durch die zähe Konsistenz besteht die Schwierigkeit bei kleinen Zwischenräumen, diese vollständig mit Silikon auszufüllen.
  • Bei dünnen, leichten Materialien kann die relativ hohe Masse des Silikons die Eigenschaften der Grundmaterialien verändern. Durch die Verbindung von Membranen und Textilien, z.B. bei Lautsprechern oder Stoffüberzügen wird die Beweglichkeit der Membranen oder Textilien durch die Eigenschaften des Silikons zu stark beeinflusst. Ein dünnes Auftragen des Silikons, z.B. durch Spatel führt häufig zu Schäden an den Grundmaterialien.

Die Lösung - Silikon verdünnen

Sie können Silikon verdünnen, dies führt zu besseren Fließeigenschaften. Damit können Sie auch dünne Silikonschichten auftragen oder Teile, die sehr saugfähig sind, mit Silikon verbinden.

Sie benötigen eine saubere Arbeitsfläche. Dort legen Sie alle Materialien und die zu verbindenden Teile zurecht. Silikon klebt an vielen Materialien und stellt eine flexible Verbindung her. Dort, wo es nicht kleben soll, können Sie dies durch handelsübliches Spülmittel verhindern.

  1. Zunächst sollten Sie die zu verbindenden Teile reinigen. Diese sollten unbedingt trocken, fettfrei und frei von Reinigungsmitteln sein. 
  2. Geben Sie jetzt In ein altes Glas o.ä. ein wenig Silikon. 
  3. Dann können Sie das Silikon mit etwas Terpentin oder Verdünner verdünnen. Lieber zunächst etwas weniger Terpentin bzw. Verdünner verwenden und ggf. etwas nachgeben. Silikon : Verdünner = 10 : 1 
  4. Vermischen Sie Silikon und Verdünner gründlich, bis sich eine gleichmäßige Flüssigkeit bzw. Masse ergibt.
  5. Die so entstandene Silikon-Verdünnung auf beiden Seiten der zu verbindenden Teile aufbringen, z.B. mit einem weichen Spatel oder Pinsel.
  6. Verbinden Sie die Teile und fixieren Sie diese, damit sie nicht verrutschen.
  7. Die Trocknungszeit für Silikon beträgt ca. 20 min; wenn Sie Silikon verdünnen verlängert sich die Trocknungszeit auf 20 - 60 min. je nach Grad der Verdünnung

Teile, die mit Silikon verbunden werden sollen, aber auf Grund der Beschaffenheit oder des Abstandes mit Silikon wegen der Zähflüssigkeit nur ungenügend verbunden werden können, können Sie mit einer eigens hergestellten Silikon-Verdünnung gut und dauerhaft verbinden. Evtl. muss die richtige Verdünnung zunächst getestet werden, ideal ist es, wenn verschiedene Testmaterialien zu Verfügung stehen.

Materialien, die mit verdünntem Silikon verbunden werden können

  • Glas, Metall, Kork, verschiedene Schaumstoffe (vorher prüfen), Holz, Textilien (vorher prüfen).
  • Silikon ist weitgehend inert, d.h. es reagiert wenig mit anderen Stoffen.
  • Vorsicht ist bei Farben, Farbüberzügen, Lackierungen etc. geboten, ggf. vorher testen.

Was Sie bei der Verwendung beachten sollten

  • Silikon gibt es in verschiedenen Farben. Die richtige Farbwahl zahlt sich aus, denn Silikon kann nicht gut übergestrichen werden. Natürlich können Sie auch farbiges Silikon verdünnen.
  • Eine glatte Silikonoberfläche erhalten Sie, wenn Sie die Oberfläche mit einem Spülmittel glatt streichen. Beispiel: Nach Verbindung der Teile mit einem Finger oder Pinsel, die in Spülmittel getränkt sind, die Oberfläche glatt streichen. 
  • Silikonreste können Sie nach dem Trocknen mechanisch mit einem weichen Spachtel oder mit Silikonentferner entfernen (vorher prüfen).