Grundsätzliches über Servalkatzen
Obwohl es sich bei einer Servalkatze um eine „Kleinkatze“ handelt, bedeutet dies nicht, dass sie mit einer gewöhnlichen Hauskatze zu vergleichen ist. Ein ausgewachsener Servalkater hat eine Kopf-Rumpflänge von bis zu einem Meter und kann über 18 kg schwer werden – das ist das vierfache Gewicht einer gewöhnlichen Hauskatze. Allein die Größe einer Servalkatze macht schon deutlich, dass die temperamentvollen Tiere vor allem jede Menge Platz benötigen, um sich austoben zu können und um ausbruchsicher untergebracht zu sein – ein Serval kann aus dem Stand problemlos drei Meter hoch springen. Eine Servalkatze will beschäftigt werden, deshalb ist neben dem großen Platzaufwand auch viel Zeit für das Tier nötig. Auch der finanzielle Faktor darf nicht unberücksichtigt bleiben. Ernährung, artgerechte Unterbringung und auch die Anschaffung einer Servalkatze können hohe Beträge verschlingen. Vergessen Sie nie: Obwohl es sich beim Serval um ein domestiziertes Tier handelt, ist er immer noch ein Raubkatze! Wer sich in diese Tierart verliebt hat, sich die anspruchsvolle artgerechte Haltung jedoch nicht zutraut, wird vielleicht mit einem Serval-Hybriden, der Savannah-Katze, die aus der Kreuzung von Serval und Hauskatze entsteht, glücklicher.
Unterbringung von Servalkatzen
- Servalkatzen sind für die Wohnungshaltung absolut ungeeignet. Neben ihrem hohen Platzbedarf durch den starken Bewegungsdrang spricht auch ihre Neigung des Markierens ihres Reviers dagegen. Und wohl kaum einer möchte zerfetze Reste ganzer Hühner in seinem Schlafzimmer haben. Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Gehegegröße von 15 qm pro gehaltenem Serval, generell gilt jedoch: Je mehr, desto besser für das Tier.
- Die afrikanischen Tiere können im Winter nicht draußen gehalten werden, ideal ist also ein beheizbarer Raum mit angrenzendem Außengehege. In freier Natur halten sich Servalkatzen in Steppenregionen besonders gerne in der Nähe von Wasserstellen auf, das Pflanzen hoher Gräser und das Anlegen eines Bachlaufes im Außengehege sind also gute Ideen für die Gestaltung.
- Beachten Sie: Für die Haltung von Servalkatzen benötigen Sie eine behördliche Genehmigung. Je nach Bundesland müssen Sie unterschiedliche Voraussetzungen erfüllen, um einen Serval halten zu dürfen. Informieren Sie sich vor der Anschaffung beispielsweise beim zuständigen Veterinäramt.
Futter für die Servalkatze
- Servalkatzen erlegen in freier Wildbahn verschiedene Kleinsäuger, aber auch Wildgeflügel und Reptilien wie Eidechsen. Idealerweise werden auch in Gefangenschaft ganze Tiere gefüttert, besonders gut eignen sich Hühner, Ratten und Mäuse.
- Aber auch Rind und Wild darf auf dem Speiseplan stehen, zusätzlich kann auch qualitativ hochwertiges Katzenfutter zugefüttert werden. Um Mangelerscheinungen vorzubeugen, müssen dem Futter auch Vitamine und Mineralstoffe zugesetzt werden.
Servalkatzen wollen beschäftigt werden
- Zahm wie eine Hauskatze wird wohl kaum ein Serval werden. Doch Servalkatzen werden in Afrika schon seit 1000 Jahren domestiziert und zur Jagd eingesetzt, sie zeigen einen starken Bindungswillen zum Menschen. Jedoch sind nur Handaufzuchten wirklich umgänglich.
- Das Verhalten des Servals gleicht einer Mischung von Katze und Hund, eher zum Hund tendierend. Dementsprechend kann eine gut ausgebildete Servalkatze an der Leine laufen oder sogar Agility betreiben. Besonders gut für die Beschäftigung eines Serval eignet sich Clickertraining.
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