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Schweinefleisch an den Hund verfüttern - Risiken

Hunde sehen keinen Grund, auf Schweinefleisch zu verzichten.
Hunde sehen keinen Grund, auf Schweinefleisch zu verzichten.
Ob Schweinefleisch an Hunde verfüttert werden darf, wird häufig kontrovers diskutiert. Die einen sagen, man dürfe dieses Fleisch keinesfalls an einen Hund geben, andere halten dagegen, dass ein großer Teil des kommerziellen Hundefutters aus Schweinefleisch besteht und Schweineohren verbreitete Leckerbissen für den vierbeinigen Freund sind. Wie so oft im Leben haben beide Seiten nicht ganz unrecht.

Fast jeder Hund hat es schon gefressen

  • Die Aussage, dass Schweinefleisch einen großen Teil des kommerziellen Hundefutters ausmacht, ist durchaus richtig. Der größte Teil der in Deutschland geschlachteten Tiere besteht aus Schweinen. Aus diesem Grund werden diese auch vorwiegend verwendet.
  • Angaben auf dem Futter wie beispielsweise "mit Huhn" müssen nur 4 % des Futterinhalts ausmachen. Die restlichen 96% dürfen aus anderen Fleischsorten bestehen.
  • Auch viele Leckereien für Hunde stammen von Schweinen, wie Schweineohren oder Schweinepfoten. Häufig wird Hundebesitzern auch geraten, Wiener Würstchenstücke als Belohnung zu verwenden, da Hunde sie meist besonders gerne fressen.

Daraus kann man folgern, dass Schweinefleisch nicht in jedem Fall schädlich für den Hund sein kann.

Wann Schweinefleisch gefährlich ist

Schweinefleisch kann jedoch unter bestimmten Umständen sehr gefährlich, sogar tödlich für den Hund sein und dies dann schon in geringsten Mengen.

  • Das Problem liegt in einer Infektionskrankheit, die bei Schweinen vorkommen kann. Dies ist die Aujeszkysche Krankheit, verursacht durch das Suide Herpesvirus.
  • Schweine können das Virus in sich tragen, ohne zu sterben. Menschen sind für das Virus nicht empfänglich. Sie können beliebig viel Fleisch von erkrankten Schweinen essen, ohne dass gesundheitliche Folgen eintreten.
  • Fressen jedoch Hunde, Katzen oder andere empfängliche Tiere Fleisch solcher infizierten Schweine, dann kommt es recht schnell zu einer Gehirn- und Rückenmarksentzündung mit schweren Krankheitssymptomen.
  • Die betroffenen Hunde zeigen starken Juckreiz und ansonsten Symptome, die denen der Tollwut sehr ähnlich sind. Die Aujeszkysche Krankheit wird daher auch Pseudowut genannt.
  • Für den Menschen besteht im Gegensatz zur echten Tollwut bei der Pseudowut keine Infektionsgefahr. Für den Hund sowie für jedes andere, empfängliche und infizierte Tier - außer dem Schwein - endet die Krankheit immer tödlich. Eine Chance auf Heilung besteht nicht.
  • Die Aujeszkysche Krankheit ist anzeigepflichtig. Sie ist in Deutschland, Österreich, der Schweiz und einigen anderen Ländern derzeit ausgerottet. Es ist somit höchst unwahrscheinlich, dass sich ein Hund in diesen Ländern durch den Verzehr von Schweinefleisch mit der Krankheit infiziert.
  • Anders sieht es bei Wildschweinfleisch aus. Bei Wildschweinen kann die Krankheit noch gelegentlich auftreten, da sie sich nicht um Ländergrenzen scheren und eine gezielte Seuchenbekämpfung bei ihnen praktisch unmöglich ist. Daher kommt es heutzutage manchmal noch bei Jagdhunden zu Infektionen mit dem Aujeszky-Virus.
  • Allerdings kann man das Virus selbst in infiziertem Fleisch sehr einfach abtöten, indem man es kocht. Gekochtes Fleisch ist nicht mehr infektiös für Hunde.
  • Kommerzielles Hundefutter wird vor dem Verpacken gekocht, daher ist dieses nie gefährlich. Auch Wiener Würstchen und andere gebrühte Produkte bergen keine Gefahr.
  • Trotzdem sollten Sie sicherheitshalber darauf verzichten, rohes oder halb gares Schweinefleisch und andere rohe Schweinebestandteile an ihren Hund zu verfüttern. Dies gilt ganz besonders dann, wenn Sie mit dem Hund in den Urlaub fahren und ein Land ausgewählt haben, in dem nicht alle Schweine frei von der Aujeszkyschen Krankheit sind. (Alle Angaben: Stand 02/2014)
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