Woher kommt die Übelkeit in der Schwangerschaft und wie lange dauert sie?
Die Übelkeit, die manche Frauen in besonderem Maße spüren, kommt sehr wahrscheinlich vom raschen Anstieg der Schwangerschaftshormone HCG (humanes Chorion Gonadotropin) und Östrogen. Aufgrund dieser Hormone kann es zu einem gesteigerten Geruchssinn und empfindlicheren Geschmackssinn kommen. Zudem hat der rapide Anstieg oft überschüssige Magensäure und einen Vitamin B-6 Mangel zur Folge.
Der HCG Wert beginnt kurz nach der Befruchtung zu steigen, indem er sich etwa alle zwei Tage verdoppelt. Etwa zwischen der achten und zwölften Schwangerschaftswoche (SSW) erreicht der Wert seinen höchsten Stand, danach nimmt er stetig wieder ab. Bis zur 22. SSW sollten die allermeisten Frauen beschwerdefrei sein. Der Großteil der Frauen ist nach dem ersten Trimester erlöst. Allerdings gibt es auch Frauen, die bis zur Geburt immer wieder leichte Gefühle eines flauen Magens haben.
Zum Trost: Die Übelkeit soll jedoch evolutionsgeschichtlich Vorteile bieten, denn sie kann schwangere Frauen vor einer Vergiftung schützen. Durch den gesteigerten Geruchs- und Geschmackssinn erkennen Frauen eher mögliche Gefahren, etwa bei verderblichen Produkten oder Genussgiften wie Nikotin, Alkohol oder auch Kaffee.
Zudem ist das rasch steigende Schwangerschaftshormon ein Zeichen für ein gutes Voranschreiten der Schwangerschaft. Das bedeutet jedoch nicht, dass man sich Sorgen machen muss, wenn man zu den Frauen gehört, denen nie übel ist.
Wann beginnt die Schwangerschaftsübelkeit?
Frauen, die unter Übelkeit leiden, merken dies meistens schon zwei bis vier Wochen nach der Befruchtung, also kurz nach dem Ausbleiben der Periode. Zwischen der neunten und 16. SSW sind die Beschwerden am stärksten.
Häufig handelt es sich um die typische Morgenübelkeit, verstärkt durch den niedrigen Blutzuckerspiegel und leeren Magen am Morgen. Bei einigen Schwangeren ist das aber leider nicht auf den Morgen begrenzt, sondern sie verspüren den ganzen Tag über ein mehr oder weniger flaues Gefühl im Magen bis zum Erbrechen, meistens tritt das in Wellen auf.
Diese Frauen leiden häufiger unter der Übelkeit:
Manche Frauen haben sehr unter dieser Übelkeit in der Schwangerschaft zu leiden, andere haben gar keine Anzeichen. Allerdings sind einige Frauen vorbelastet und neigen eher dazu:
- Personen, die schnell reisekrank oder seekrank werden
- Frauen, die Migräneschübe mit Übelkeit und Erbrechen haben
- Frauen mit einem ausgeprägten Geruchs- und Geschmackssinn, der ihnen auch ohne Schwangerschaft manchmal Unbehagen verursacht.
- Personen, die bei der Einnahmen hormoneller Verhütung (Pille) schon Übelkeit erfahren haben.
- Schwangere, die in vorhergehenden Schwangerschaften schon unter dem flauen Magen gelitten haben.
- Frauen, die eine Mehrlingsschwangerschaft durchleben.
Generell gilt, dass die Schwangerschaftsübelkeit zwar sehr unangenehm sein kann, meistens aber kein Problem für Mutter und Kind darstellt. Sollte es aber dazu führen, dass man als schwangere Frau nichts mehr zu sich nehmen, beziehungsweise bei sich behalten kann, sollte man einen Arzt aufsuchen, um einen Mangel – vor allem an Flüssigkeit – für das Ungeborene auszuschließen.
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