Woher kommen die Schmerzen in der Scheide?
Manche Frauen empfinden die Schmerzen ähnlich wie kleine elektrische Schläge in der Scheide. Das kann verschiedene Ursachen haben.
- Die Scheide ist durch die Vaginalwand geschützt, die mit Schleim ausgestattet ist, um Keime abzuhalten und die Wände feucht und geschmeidig zu halten. Wenn diese zu trocken werden oder kleine Verletzungen aufweisen, kann das einen Schmerz auslösen.
- Es könnte sich um sexuell übertragbare Krankheiten handeln, wie Gonorrhoe oder Chlamydien. Es ist hier wichtig, das beim Gynäkologen abklären zu lassen und dagegen vorzugehen.
- Eine Blasenentzündung fühlt sich auch manchmal so an. Die Schmerzen strahlen aus und man hat das Gefühl, dass die Ursache in der Scheide ist. Das ist ebenfalls ärztlich abzuklären.
- Gegen Ende der Schwangerschaft liegt das Kind sehr wahrscheinlich bereits in Geburtsposition mit dem Kopf nach unten. Der starke Druck, den der Kopf des Babys auslöst, kann zu einem Stechen in der Scheide führen.
Was kann man gegen das Stechen tun?
Ein Stechen in der Scheide kann ein Anzeichen für die sich nähernde Geburt sein. Viele Frauen haben diese Beschwerden gegen Ende der Schwangerschaft.
Wenn das Baby tiefer nach unten rutscht, drückt das Gewicht auf das Geflecht an Venen, die die Gebärmutter mit Blut und Nährstoffen versorgen. Hier kann der Vierfüßlerstand etwas Linderung verschaffen. Die Beine sollten körperweit gespreizt sein. Nun gehen Sie mit dem Kopf nach unten und legen diesen auf die Hände. Das nimmt das Gewicht des Babys etwas weg. Wichtig dabei ist, dass Sie kein Hohlkreuz machen.
Das Baby kann auch in diesen Situationen ungünstig liegen, sodass es zu Schmerzen kommen kann. Hier ist es wichtig, dass Sie sich hinlegen und zunächst keine Bewegungen mehr ausüben, denn es könnten Übungswehen ausgelöst werden. Diese verstärken den Schmerz durch den zusätzlichen Zug auf die Bänder der Gebärmutter.
Wenn das Stechen von einer Blasenentzündung kommt, ist es notwendig, dass Sie zum Arzt gehen, denn dieser kann bestimmte Antibiotika zur Behandlung verschreiben, die auch in der Schwangerschaft, ohne Gefahr für das Baby, anwendbar sind.
Bei Scheidentrockenheit und dadurch bedingten Schmerzen dürfen Sie eine Vaginalcreme verwenden, jedoch sollte sie kein Östrogen enthalten. Es eignen sich außerdem Zäpfchen zum Einführen. Sie sollten jedoch vorher Rücksprache mit dem Gynäkologen halten welche während der Schwangerschaft geeignet sind. Aber keine Sorge, eine trockene Scheide schadet dem Ungeborenen nicht.
Nach Rücksprache mit dem Gynäkologen können Sie gegebenenfalls Schmerzmittel einnehmen. Leider kann man jedoch nur die Schmerzen damit lindern, die Ursache ist nicht behoben. Meistens ist eine Lageänderung die beste Methode gegen das Stechen, das kann eine Seitenlage sein oder eine Oberkörper-erhöhte Lage. Hier müssen Sie ausprobieren, was Ihnen gut tut. Die Schmerzen sind mechanischer Natur durch das Dehnen der Strukturen, manche Frauen merken das mehr, andere gar nicht.
Frauen, die vor der Schwangerschaft Sport getrieben haben und regelmäßig Beckenbodenübungen durchführen haben in der Regel weniger Probleme.
Das Stechen kann ein Vorbote für die Geburt sein, das bedeutet aber nicht, dass es jetzt gleich losgeht. Der Körper bereitet sich aber schon vor durch das Dehnen des Beckenbodens und der Muskulatur.
Ich kann bei derartigen Schmerzen Wärme empfehlen. Nehmen Sie beispielsweise ein Bad oder legen Sie ein erwärmtes Kischkernkissen auf.
Sollten die Schmerzen jedoch andauern, sich verstärken oder von anderen ungewöhnlichen Symptomen begleitet werden, ist es sinnvoll, den behandelnden Gynäkologen aufzusuchen.
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