Schwangerschaft allein trotz Beziehung - das hilft

Was tun, wenn der Partner distanziert ist?

Nun ist es so weit, man hat sich gemeinsam entschlossen Nachwuchs in die Welt zu setzen, doch der Partner scheint sich nicht zu interessieren und lässt einen oft allein.

Man muss sich jedoch bewusst machen, dass eine Schwangerschaft für beide Elternteile eine teilweise gravierende Änderung der Partnerschaft und des ganzen Lebens bedeutet. Wobei natürlich die Frau mit noch mehr Änderungen körperlich sowie seelisch zu kämpfen hat als der Mann. Einige Männer haben allerdings das Problem, dass sie sich ausgeschlossen oder sogar ohnmächtig fühlen, wenn es beispielsweise der Partnerin nicht gut geht. Möglicherweise war sie vor der Schwangerschaft ein Energiebündel und nun ist ihr ständig schlecht. Für manche Männer ist das ein Problem, weil sie nicht wissen wie sie damit umgehen sollen.

Es ist deshalb wichtig den Mann an der Schwangerschaft teilhaben zu lassen, sofern er sich das wünscht. Viele Frauen reden dann nur noch mit der eigenen Mutter oder den Freundinnen und der Mann kommt sich überflüssig vor. Wenn er sich dann etwas absondert, wird das von der Partnerin möglicherweise als „allein lassen“ empfunden. Hier ist es wichtig darüber zu sprechen, sonst wird die Situation immer komplizierter.

Manchmal sind im Vorfeld einer Schwangerschaft auf beiden Seiten unrealistische Vorstellungen vorhanden, weil man das eventuell im Freundeskreis so erlebt hat. Oftmals haben Männer auch Angst den Ansprüchen nicht zu genügen und etwas falsch zu machen, also machen sie lieber gar nichts.

Es ist natürlich, dass man sich als werdende Mutter für jedes noch so kleine Detail der Schwangerschaft interessiert, recherchiert und darüber redet. Für den Mann, der gegebenenfalls den ganzen Tag in der Arbeit war, ist das oft eine andere Welt, zu der er keinen Zugang hat. Hier ist es wichtig, dass beide Partner einander zuhören und teilhaben an den Sorgen oder auch Freuden des anderen.

Was hilft gegen das Gefühl allein zu sein?

Oftmals besteht das Gefühl allein zu sein auf beiden Seiten, nur der andere erkennt es nicht, weil er mit seinen Problemen beschäftigt ist. Der Austausch ist das Entscheidende. Männer sind problemlösungsorientiert, wenn sie aber das „Problem“ nicht angehen können, gehen sie dem aus dem Weg.

Als Frau sollte man ganz klar formulieren, was man sich wünscht und wie er in der Partnerschaft unterstützend sein kann. Meistens sind das gar keine großen Taten, sondern ein Dasein und Zuhören.

Wenn man sich dennoch in der Situation allein fühlt, kann es helfen mit anderen werdenden Müttern zu reden und sich auszutauschen. Hier bietet sich ein Geburtsvorbereitungskurs an. Im Idealfall geht der Partner mit dorthin und lernt möglicherweise andere werdende Väter kennen, denen es ähnlich geht.

Es hilft, wenn man sich ganz fest geplant Partnerabende gönnt, in denen man nicht über die Schwangerschaft redet, sondern Themen anspricht, die einem zuvor gemeinsam wichtig waren.

Beim Gynäkologen oder bei der Hebamme kann man zudem Ansprechpartner erfragen, mit denen man ein Beratungsgespräch führen kann oder eine Gruppe aufsuchen, denen es ähnlich geht. Viele Schwangere, die allein sind, gehen diesen Weg.

Wichtig ist, dass man sich in der Schwangerschaft nicht gestresst fühlt, denn das wirkt sich auch auf das Baby aus. Wenn es also nötig sein sollte, ist es wichtig sich professionelle Hilfe als Paar zu suchen.