Warum ein Außenschornstein nur 2. Wahl ist
Bei allen Gebäuden planen die Architekten die Lage des Schornsteins so, dass er von allen vorhandenen Feuerstellen oder Abgaserzeugern problemlos erreicht werden kann. Bei einem an der Außenwand liegenden Schornstein haben Sie aber nur Anschlüsse für Feuerstätten, die unmittelbar an dieser Wand oder in deren direkter Nähe liegen. Die Wärme, die ein Schornstein immer abstrahlt, geht hier verloren und Sie müssen einen außenliegenden Schornstein doppelt so gut dämmen. Im kalten Zustand verliert er massiv an Zug. Da der Aufbau einfach ist und es keine besonderen Probleme geben sollte, möchte diese Anleitung eine Hilfestellung für den Einbau im Gebäude geben.
Was vor dem Baubeginn zu erledigen ist
Wer in Eigenleistung bauen will, ist auch für die Planung und Sicherheit, sowie für die notwendigen Genehmigungen verantwortlich. Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie ein Architekturbüro beauftragen, ein Projekt für die Maßnahme zu erarbeiten. Damit haben Sie die Gewähr, dass Ihnen die Bauaufsichtsbehörde nach der Fertigstellung keine Versäumnisse vorwerfen kann. Halten Sie sich korrekt an die Vorgaben, wird auch für die Sicherheit während der Arbeiten gesorgt sein. Ob Sie eine Baugenehmigung benötigen, erfahren Sie beim örtlichen Bauamt.
Wie Sie den genauen Standort ermitteln
Ein wesentliches Kriterium bei der Ermittlung des richtigen Standorts für den Schornstein ist nicht nur der richtige Platz für die Feuerstätte, sondern auch die Vermeidung unnötiger Abrissschäden. Besonders tragende Teile in der Bausubstanz dürfen nicht beseitigt oder geschwächt werden. Kompromisse sind meist nicht zu vermeiden, indem Ersatzkonstruktionen anstelle der originalen Teile deren Funktion übernehmen. Das wichtigste Werkzeug zum Finden des Platzes für das Fundament ist ein Senkblei. Müssen Sie Geschossdecken durchbrechen, sollten Sie das Senkblei erst einmal durch kleine Öffnungen testen, um anhand der Senkrechten die passenden Ausschnitte legen zu können. Ein idealer Standort ist gefunden, wenn keine tragenden Balken und keine Dachsparren entfernt werden müssen.
Wie der Schornstein entsteht
- Wenn nicht konkret vorgegeben, bemessen Sie möglichst das Fundament eine Handbreit größer als die eigentliche Grundfläche. Das trifft besonders bei leichten Böden zu. Das Fundament besteht aus Beton und soll so stark sein wie die breiteste Seite des Schornsteins. Es muss unter der Frostgrenze beginnen und ausgehärtet sein, bevor Sie anfangen zu mauern.
- Ist das Mauerwerk bis über die Fußbodenhöhe gewachsen, müssen Sie eine Reinigungsöffnung anlegen und von da an den Schornstein als Schacht mauern. In den Schacht bauen Sie die eigentlichen Zugsteine, oder -rohre mittig ein. Je nach Projekt müssen die Zugelemente häufig auch gedämmt werden.
- Nun ziehen Sie das Objekt in guter handwerklicher Maurerarbeit am Lot entlang bis zur vorgegebenen Höhe über die Dachhaut hoch. Ab der Dachhaut empfiehlt sich die Verwendung von Hartbrandziegeln, sie sind witterungsbeständiger. Als krönender Abschluss dient ein Kragen aus Beton, der mit einem Stabeisen verstärkt werden sollte. Die Fugen an der Dachhaut werden sorgfältig mit einem elastischen Dichtstoff verfugt. Achten Sie darauf, dass die Mauerfugen über dem Dach vollfugig und glatt verstrichen sind.
- Zum Schutz vor Nässe montieren Sie zuletzt noch eine Wetterschutzhaube auf Ihren neuen Schornstein und nach dem Aufstellen der Feuerstelle kann der Bezirksschornsteinfegermeister zur erfolgreichen Abnahme bestellt werden.
Als Heimwerker einen Schornstein durch mehr als ein Geschoss selber zu errichten, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Ein Novice in baulichen Fragen sollte sich dazu fachlichen Rat und Beistand holen. Ist es aber geschafft, haben Sie nicht nur Ihre Fähigkeiten deutlich erweitert, sondern auch eine beträchtliche Summe an Baukosten gespart.
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