Was Sie benötigen
- Topf mit Deckel
- 2 m Schlauch, 15 mm Durchmesser (transparent)
- Plastikschüssel
- Silikon
- Klebeband
Bestandteile der Schnapsbrennanlage
- Um selber Schnaps herzustellen, benötigen Sie eine alkoholhaltige Flüssigkeit, wie Bier, Wein oder vergorener Obstsaft. Wie Sie sicher wissen, hat Alkohol einen niedrigeren Siedepunkt als Wasser. Ethanol siedet bei 78,37 Grad Celsius, Wasser bei 100 Grad Celsius. Diese unterschiedlichen Siedepunkte nützt man in einer Schnapsbrennanlage, auch Destille genannt, aus.
- Die sogenannte Brennblase ist ein Gefäß, in das die alkoholhaltige Flüssigkeit eingefüllt wird. Bei den meisten Anlagen sind dies Kupferkessel. Im Prinzip kann jeder Kessel oder sogar ein Plastikeimer verwendet werden.
- Damit der Alkohol verdunsten kann, brauchen Sie eine Wärmequelle. Diese sollte nach Möglichkeit regulierbar sein. Zur Not kann der Topf auf einer Herdplatte erwärmt werden. Auch Tauschsieder, Aquarienheizer oder Lagerfeuer können die Wärme liefern.
- Ein Thermometer ist sinnvoll, um den Prozess zu überwachen, aber dazu mehr im zweiten Teil. Es ist nicht unbedingt nötig, die Temperatur zu überwachen.
- Mit dem Topf und die Wärmquelle können Sie Dampf erzeugen. Damit daraus eine Flüssigkeit wird, muss der Dampf über einen Schlauch oder ein Rohr abgeleitet und abgekühlt werden. Da Kupfer ein guter Wärmeleiter ist, wird dafür meist Kupferrohr verwendet. Meist handelt es sich um ein langes Rohr, das zu einer Spirale gewunden wurde. Das Rohr kann auch mit Wasser gekühlt werden.
- Am Ende des Rohrs befindet sich ein Auffangegefäß, in dem das Destillat aufgefangen wird.
Eine Schnapsbrennanlage besteht also aus einer Wärmequelle, die alkoholhaltige Flüssigkeit erwärmt, aus einem Kühler, der den entstandenen Dampf abkühlt, und einem Behältnis für den fertigen Schnaps. In Deutschland darf die Brennblase höchstens einen halben Liter fassen. Größere Anlagen müssen vom Zoll genehmigt werden.
Wissenswertes zum Brennvorgang
- Wenn Sie ein alkoholhaltiges Getränk wie Wein oder Bier verwenden, haben Sie keine schädlichen Beimischungen wie Aceton oder Methanol. Maische, also vergorenes Obst, enthält viele Substanzen, die nicht schmecken und gesundheitsschädlich sind.
- Diese Stoffe haben einen Siedepunkt, der geringer ist als der des Alkohols. Beim Kochen entweichen Stoffe mit dem niedrigsten Siedepunkt deutlich stärker als die mit einem hohen Siedepunkt. In der Dampfschicht über die Flüssigkeit sind die Stoffe mit einem niedrigen Siedpunkt höher konzentriert als in der Flüssigkeit.
- Zu Beginn des Brennvorgangs sind die schädlichen Substanzen in sehr hoher Konzentration im Dampf enthalten. Die Flüssigkeit, die aus diesem Dampf kondensiert wird, nennt der Fachmann Vorlauf, weil sie nicht verwendet werden darf. Diese muss aus dem Auffanggefäß entfernt werden.
- Mit einem Thermometer können Sie die Dampftemperatur im höchsten Punkt der Schnapsbrennanlage überwachen. Wenn Sie merken, dass die Temperatur des Dampfes nicht mehr steigt, sind die meisten Schadstoffe aus der Flüssigkeit entwichen. Zusätzlich merken Sie, dass der Vorlauf in den sogenannten Mittellauf übergeht, wenn die destillierte Flüssigkeit nicht mehr unangenehm riecht.
Kleine Anlage bauen
Nehmen Sie einen Topf mit höchsten einem halben Liter Fassungsvermögen. Diese muss einen dicht schließenden Deckel haben.
- Bohren Sie in den Deckel ein Loch, in das Sie mit Silikon den transparenten Schlauch einpassen. Solche Schläuche finden Sie im Aquariumzubehör.
- Bohren Sie in eine Plastikschüssel zwei Löcher, die sich gegenüberliegen. Ein Loch soll etwa 2 Zentimeter höher liegen als das andere. Führen Sie den Schlauch durch das ober Loch in das Innere der Schüssel und durch das Äußere wieder heraus. Dichten Sie die Löcher mit Silikon ab.
- Nun kann da Brennen beginnen. Geben Sie in den Topf eine alkoholhaltige Flüssigkeit und füllen Sie Eiswasser in die Schlüssel. Vergewissern Sie sich, dass der Decke gut schließt. Verkleben Sie ihn, wenn nötig, mit Klebeband. Nun muss die Flüssigkeit im Topf auf einem Herd zum Sieden gebracht werden.
- Stellen Sie die Schüssel etwas tiefer als den Topf und fangen Sie die Flüssigkeit, die durch das Ende des Schlauchs tropfen wird, auf.
Jetzt haben Sie ein Funktionsmodell.
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