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Schmerzen in der Scheide - Was tun?

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Frau, die pinke Unterwäsche trägt.
Frau, die pinke Unterwäsche trägt. © Tofros.com / www.pexels.com
Ein Thema, über das nicht gerne gesprochen wird, dennoch betrifft es immer wieder mal die Frauen aller Altersgruppen. Woher können Schmerzen in der Scheide kommen und wie wird man diese wieder los?

So wird der Scheidenschmerz definiert

Es handelt sich dabei um einen Schmerz im Intimbereich der Frau, der sich hauptsächlich im vaginalen Eingangsbereich bemerkbar macht. Er kann aber auch auf die Vulva und die Schamlippen ausstrahlen.

Wie alle Schmerzempfindungen des Körpers können auch hier unterschiedliche Intensitäten vorliegen. Der Schmerz kann dumpf pulsierend oder auch stechend wahrgenommen werden.

Man unterscheidet zusätzlich, wann sich der Schmerz äußert, es kann sich um mechanische Reize, etwa beim Geschlechtsverkehr handeln oder um einen Schmerz, der in Ruhe mehr wahrgenommen wird.

Schmerzen in der Scheide sind keine Erkrankung, sondern ein Symptom verschiedener Erkrankungen.

Woher können Scheidenschmerzen kommen?

Schmerzen in der Scheide sind nicht nur sehr unangenehm, sondern können auch Ausdruck einer behandlungsbedürftigen Erkrankung sein. Es ist daher wichtig, dass man möglichst zügig einen Termin beim Gynäkologen macht.

Nachfolgend sind mögliche Ursachen beschrieben.

  • Einer der häufigsten Gründe ist eine Infektion mit einem Pilz, hierbei kann man zunächst Juckreiz und weißen, bröckeligen Ausfluss erkennen, unbehandelt kann dieser zu Schmerzen führen.
  • Auch Bakterien richten Unheil an. Es kann zu einer bakteriellen Vaginose kommen, was sich durch brennende Schmerzen, vor allem beim Geschlechtsverkehr äußert. Typisch sind Schmerzen beim Wasserlassen und ein dünnflüssiger, gelblicher Ausfluss.
  • Eine zu umfangreiche und zu häufige Hygiene im Intimbereich kann Schaden anrichten, indem die natürliche Hautbarriere gestört wird und sich Keime schneller ansiedeln können.
  • Durch eine überstandene vaginale Geburt kann es zu Schmerzen kommen. Auslöser sind hier mechanische Verletzungen, beispielsweise ein Dammschnitt oder Dammriss.
  • In den Wechseljahren lässt der Einfluss des Hormons Östrogen immer mehr nach und es kann zu Scheidentrockenheit kommen, die zu Schmerzen führen kann, oft verbunden mit starkem Juckreiz und blutigem Ausfluss.
  • In psychischer Hinsicht kann es zu unwillkürlichem Verkrampfen beim Geschlechtsverkehr oder beim Einführen eines Tampons kommen, was Schmerzen auslösen kann. Das wird Vaginismus genannt.
  • Endometriose kann Auslöser für Schmerzen in der Scheide sein. Diese sind meist zyklusabhängig, da sie von Schleimhaut ausgelöst werden, die sich außerhalb der Gebärmutter bildet.
  • Selten, aber besonders mit steigendem Alter, kann es sich um einen Tumor handeln. Wer bei sich weitere Symptome wie Nachtschweiß, ungewollte Gewichtsabnahme oder Fieber bemerkt, sollte schnell einen Arzt aufsuchen.

Wie erfolgt die Diagnose beim Arzt?

Bei länger anhaltenden oder immer wiederkehrenden Schmerzen ist es notwendig, die Ursache beim Arzt abklären zu lassen.

Im Anamnesegespräch kann der Arzt mögliche Ursachen eingrenzen, die Informationen über Alter, Art der Schmerzen und mögliche Begleitsymptome kann Aufschluss geben.

Die vaginale Untersuchung umfasst das Inspizieren der Schleimhaut in der Scheide, sowie mögliche Gewebeveränderungen, Ausfluss, Blutungen und gegebenenfalls Geschwüre.

Der Geruch kann Aufschluss über eine mögliche Infektion mit Bakterien oder Pilzen sein. Zur genauen Diagnose wird ein Abstrich gemacht, bei dem der Erreger identifiziert wird.

Ein vaginaler Ultraschall deckt mögliche Entzündungsherde in der Vagina, der Gebärmutter oder der Eierstöcke auf. Zudem kann man eine mögliche Endometriose erkennen.

So kann die Behandlung erfolgen

Die Behandlung ist individuell oft sehr unterschiedlich, je nachdem was die Diagnose ergeben hat.

Sollten Gewebeveränderungen darauf hindeuten, dass es sich um einen bösartigen Tumor handelt, wird eine Gewebeprobe entnommen (Biopsie) und im Labor untersucht.

Bei Infektionen durch Bakterien bekommen sie vaginale Antibiotikazäpfchen oder auch Tabletten zum Einnehmen verschrieben. Pilzinfektionen können schnell mit Zäpfchen oder Vaginalcremes bekämpft werden, die Antimykotika enthalten.

In den Wechseljahren können lokale Östrogencremes helfen, die in die Scheide eingeführt werden. Die Schleimhaut wird feuchter und der Juckreiz und die Schmerzen verschwinden.

Es ist bei Schmerzen in der Scheide notwendig einen Termin beim behandelnden Frauenarzt zu machen. Meistens handelt es sich um harmlose Probleme, aber auch in diesen Fällen ist oft eine Therapie erforderlich. Je schneller Sie das Problem angehen, desto schneller werden Sie wieder schmerzfrei sein.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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