Der Schlager in der DDR
Schlagermusik spielte in der Deutschen Demokratischen Republik eine wichtige Rolle.
- In der DDR gab es etliche Radio- und Fernsehsendungen, in denen sich die ostdeutschen Schlagersänger präsentieren konnten. Zu diesen Sendungen gehörten unter anderem die Radiosendung „Schlagerrevue“ und das „Schlagerstudio“ im Fernsehen. Auch Schlagerwettbewerbe fanden statt und erfreuten sich großer Beliebtheit.
- Auf Schallplatten wurden die Hits natürlich ebenfalls gepresst. Sie erschienen beim Label „Amiga“, das zum „VEB Deutsche Schallplatten Berlin“ gehörte, wobei VEB in der DDR für „Volkseigener Betrieb“ stand. Unter dem Namen „Amiga“ erschienen die Platten mit populärer Musik, innerhalb dieses Bereichs spielte wiederum der Schlager eine große Rolle.
Beliebte Schlagersänger - von Dagmar Frederic bis Frank Schöbel
Wie der Westen, hatte natürlich auch der Osten seine großen Schlagerstars, die jeder Schlagerfan kannte.
- Zu den bekanntesten Schlagersängern in der DDR gehörte Dagmar Frederic, die mit bürgerlichem Namen Dagmar Elke Schulz heißt. Entdeckt in den 60er Jahren, trat sie zunächst mit Musical-Hits auf, anschließend war sie einige Jahre zusammen mit Siegfried Uhlenbrock als Schlagerduo Dagmar & Siegfried erfolgreich. Ihre Lieder trugen Titel wie „Du hast gelacht“ oder „Alles was Dein Herz begehrt“. Später trat sie vor allem solo auf. Dagmar Frederic hatte daneben auch viele Auftritte als Moderatorin, unter anderem der Show „Ein Kessel Buntes“.
- Gehörte Dagmar Frederic zu den bekanntesten weiblichen Vertretern des ostdeutschen Schlagers, so war bei den Männern einer der bekanntesten Frank Schöbel, dessen Karriere in den 60er Jahren startete. Mit seinem Hit „Wie ein Stern“ landete er 1971 nicht nur in der DDR, sondern auch in der Bundesrepublik in den Charts. Dieses Lied brachte ihm als erstem DDR-Schlagersänger Auftritte in der BRD ein. Schöbel trat nicht nur solo auf, sondern für einige Jahre auch mit seiner damaligen Ehefrau Chris Doerk, mit der er Ende der 60er auch zweimal den Schlagerwettbewerb des Landes gewann. Doerk und Schöbel sangen nicht nur, sie traten außerdem als Moderatoren, Showmaster und Schauspieler auf.
- So wie Frederic, Doerk und Schöbel, betätigten sich etliche Schlagermusikanten im Osten sehr vielseitig, beispielsweise auch Helga Hahnemann, der der Medienpreis „Die goldene Henne“ gewidmet ist. Hahnemann, die 1991 verstarb, war auch Entertainerin, Kabarettistin und Schauspielerin. Bekannte Schlager von ihr hießen „Wo ist mein Jeld bloß geblieben“ oder „Jetzt kommt Dein Süßer“. Auch Peter Wieland, der mit bürgerlichem Namen Ralf Sauer heißt und ein sehr beliebter Unterhaltungskünstler im Osten war, war nicht nur als Schlagerstar, sondern auch als Musicalsänger, Entertainer und vor allem als Entdecker vieler Künstler erfolgreich.
- Noch ein Name muss erwähnt werden, wenn von Schlagersängern in der DDR die Rede ist: Auch die inzwischen vor allem als Moderatorin bekannte Inka Bause begann ihre Karriere noch während der deutschen Teilung mit dem Schlagergesang. Auch im wiedervereinigten Deutschland trat sie zunächst noch als Schlagerstar auf, ehe das Moderieren die Oberhand gewann und sie einem gesamtdeutschen Fernsehpublikum bekannt wurde.
Nicht nur Inka Bause ist jedoch ein gesamtdeutscher Begriff, vor allem auch die Namen von Frank Schöbel und Dagmar Frederic sind einigen Westdeutschen, und vielleicht ja auch Ihnen, bekannt.
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