Schimmelarten im Wohnraum - so erkennen Sie die Art
Schimmel in der Wohnung ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch ernste Gesundheitsprobleme mit sich bringen. Es gibt verschiedene Schimmelarten in der Wohnung, die Sie kennen sollten, um das Ausmaß der Gefahr besser einschätzen zu können.
Arten von Schimmel und deren Auswirkungen
Im folgenden gehen wir auf die verschiedenen Arten von Schimmel, deren Vorkommen, Aussehen und möglichen Folgen ein.
Gelber Schimmel (Aspergillus flavus)
Gelber Schimmel tritt in Wohnräumen seltener in leuchtenden Gelbtönen auf, sondern erscheint eher in Farbschattierungen von Ocker bis Braun. In Deutschland ist dieser Schimmel eher selten, was auf hohe Hygienestandards zurückgeführt wird. Der Pilz kann sich jedoch an ähnlichen Orten wie andere Schimmelpilze einnisten, wie zum Beispiel in feuchten Ecken, auf Baumwollstoffen und Polstermöbeln. Gelber Schimmel kann eine Reihe von Konsistenzen aufweisen: von trocken und flockig bis körnig und schmierig. Was ihn besonders gefährlich macht, ist die Absonderung des Gifts Aflatoxin. Dieses Toxin kann schwerwiegende Gesundheitsrisiken wie Leberkrebs und Herzversagen verursachen.
Roter Schimmel (Neurospora bzw. Chrysonilia sitophila)
Roter Schimmel, auch als roter Brotschimmel oder Bäckerschimmel bekannt, benötigt für sein Wachstum viel Zellulose und findet sich daher hauptsächlich auf Getreide, Mehl und in Backstuben. In Wohnräumen kann er besonders an Papiertapeten in Küchen, Badezimmern und Toiletten gefunden werden. Die Konsistenz des Pilzbelags kann variieren, wobei er meist trocken bis schleimig ist und in verschiedenen Rottönen erscheint. Roter Schimmel kann Atemwegserkrankungen wie Asthma auslösen.
Weißer Schimmel
Weißer Schimmel ist oft schwer zu erkennen, da er auf hellen Flächen wie Putz oder heller Wandfarbe kaum auffällt. Er ist vor allem in kalten, unbeheizten und feuchten Räumen wie Kellern oder hinter Möbeln an Außenwänden zu finden. Symptome wie ein modriger Geruch oder das Auftreten von Kellerasseln und Silberfischchen können auf seinen Befall hinweisen. Weißer Schimmel kann zu einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen führen, von Nasennebenhöhlenentzündungen bis hin zu chronischer Bronchitis und Gelenkschmerzen.
Schwarzer Schimmel
Schwarzer Schimmel ist einer der bekanntesten und gefürchtetsten Schimmelarten in Wohnräumen. Er kann durch verschiedene Pilzarten gebildet werden und gedeiht besonders gut in feuchten Bedingungen. Schwarzer Schimmel ist extrem giftig und kann eine Reihe von Krankheiten, von Allergien bis zu schweren Infektionskrankheiten, auslösen.
Grüner Schimmel (Aspergillus fumigatus)
Grüner Schimmel ist am weitesten verbreitet und findet sich oft auf Lebensmitteln und Blumenerde sowie in feuchten Wänden und Decken. Er bildet meist einen flauschigen Belag und kann mit anderen Schimmelarten koexistieren. Das von ihm produzierte Gift Gliotoxin ist nicht extrem toxisch, kann aber das Immunsystem schwächen und zu Allergien, Asthma und anderen Atemwegserkrankungen führen. Jede dieser Schimmelarten hat spezifische Eigenschaften und Gesundheitsrisiken, die es wichtig machen, sie frühzeitig zu erkennen und angemessen zu behandeln.
Schimmeltests zur Bestimmung der Art
Professionelle Tests für genaue Ergebnisse
Professionelle Tests bieten die genauesten Ergebnisse. Sie werden meist von Fachleuten durchgeführt und können teuer sein, bieten jedoch genaue Informationen über die Schimmelarten in der Wohnung.
Heimtests: Vor- und Nachteile
Heimtests sind preiswerter, aber weniger genau. Sie können eine erste Einschätzung bieten, sollten aber nicht die einzige Diagnosemethode sein.
Vorbeugung und nachhaltige Lösungen
Vorbeugen ist in der Tat besser als heilen, und das gilt besonders für Schimmelbildung. Feuchtigkeit ist einer der Hauptgründe für das Wachstum von Schimmel, daher ist es entscheidend, diese zu vermeiden und auch bei der Wahl der Wandfarbe Vorsicht walten zu lassen. So vermeiden Sie Feuchtigkeit:
- Lüften: Regelmäßiges Lüften, vor allem in feuchten Räumen wie Küche und Bad, fördert den Luftaustausch und senkt die Raumfeuchtigkeit, was die Schimmelbildung erheblich reduzieren kann.
- Entfeuchter: Ein Raum-Entfeuchter saugt überschüssige Feuchtigkeit aus der Luft und minimiert so das Risiko von Schimmelbildung. Dies ist besonders nützlich in Räumen, die natürlich feucht sind oder schlecht belüftet werden können.
- Heizung: Regelmäßiges Heizen, vor allem während der kälteren Monate, kann helfen, die Feuchtigkeit aus der Luft zu entfernen und so die Bedingungen für Schimmelbildung weniger günstig machen.
Mit diesen Maßnahmen können Sie das Schimmelrisiko in Ihren Wohnräumen signifikant minimieren und zu einem gesünderen Lebensumfeld beitragen.
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