Schimmel an der Wand entfernen - so wird's gemacht

Um eine Ausbreitung der Schimmelpilzsporen im Rest des Hauses zu vermeiden und um Ihre Gesundheit zu schützen, ist es unbedingt erforderlich, dass Sie Schutzkleidung tragen, bestehend aus: Einem Einwegoverall, einer Atemschutzmaske Stufe 2, säurebeständigen Handschuhen und einer Schutzbrille.

Wie Sie oberflächlichen Schimmel beseitigen können

1. Ziehen Sie die genannte Schutzkleidung an, bevor Sie den Raum betreten. Bei einem leichten, eher oberflächlichen Befall können Sie, soweit der Schimmel nicht eine Fläche von einem halben Quadratmeter übersteigt, Wasserstoffperoxid in einer Konzentration von 30% einsetzen.
2. Entfernen Sie zunächst die Tapeten und verschließen Sie diese in einem Müllsack, den Sie bei Ihrem Wertstoffhof entsorgen können.
3. Alle Textilien im Raum wie Vorhänge etc. müssen Sie desinfizierend reinigen.
4. Vor dem Auftragen von Wasserstoffperoxid sollte die Wand trocken sein, dies können Sie testen, indem Sie ein Taschentuch oder ein Löschpapier fest an die Stelle mit dem Schimmel an der Wand andrücken. Sollte das Tuch oder das Papier feucht werden, trocknen Sie die befallene Stelle an der Wand mit zum Beispiel einem Heizstrahler, verwenden Sie aber auf keinen Fall einen Föhn, so würden Sie die Sporen noch weiter verbreiten.
5. Eine Möglichkeit zur Trocknung ist aber auch wiederholtes und gründliches Lüften des Raumes, ohne ihn auszukühlen.
6. Tragen Sie nun mit einem Schwamm das Wasserstoffperoxid auf und tränken Sie den Schimmel gründlich, gehen Sie dabei weit über den Rand des Schimmels hinaus.
7. Wiederholen Sie den Vorgang mehrere Tage lang, bis alles ausgeblichen ist.

Diese Variante sollten Sie als vorübergehende Notlösung betrachten, denn obwohl Wasserstoffperoxid eine fungizide Wirkung hat, kann der Schimmel nach etwa zwei Jahren wieder an der Wand erscheinen.

Starken Pilzbefall an der Wand entfernen

1. Legen Sie sich Ihre Schutzkleidung an, die übrigens in jedem Baumarkt erhältlich, ist.
2. Entfernen Sie die Tapete von der Wand und stecken Sie die Tapetenstücke direkt in eine Tüte.
3. Schlagen Sie nun den Putz von der Wand herunter. Bedenken Sie, dass die Putzbrocken durch den Schimmel giftig sind, und behandeln Sie sie entsprechend vorsichtig. Den abgeschlagenen Putz wie die Tapete sofort in ein Behältnis wie eine besonders reißfeste Mülltüte geben, die Wand sollte vor dem neuen Verputzen trocken und staubfrei sein.
4. Verputzen Sie nun neu mit speziellem Kalkputz. Kalk hat eine desinfizierende und fungizide Wirkung und schützt nachhaltig vor Schimmel an der Wand.
5. Rühren Sie nach Anweisung des Herstellers den Kalkputz mit Wasser an.
6. Tragen Sie in mehreren Schichten den Putz auf und beachten Sie, dass Sie im inneren Bereich groben Kalkputz verarbeiten und nach außen hin eine feinere Körnung verwenden. Sie sollten an der Wand eine Kalkputzdicke von etwa 10 mm erreichen.
7. Achten Sie darauf, dass der Kalkputz nur langsam trocknen darf, halten Sie den Putz also etwa drei Tage lang durch Benetzen leicht feucht.
8. Danach tragen Sie Kalkglätte auf, um ein ebeneres Ergebnis zu erzielen.
9. Eine gekalkte Wand können Sie nicht mehr Tapezieren aber mit Kalkfarben streichen. Die Kalkfarben werden mehrmals aufgetragen, um eine intensive Farbe zu erzielen.

Wichtiger noch als eine gründliche Entfernung von Schimmel an der Wand ist das Herausfinden und Beheben der Ursache, wenn nötig durch einen Fachmann. Wohnen Sie zur Miete, klären Sie Ihren Vermieter über den Befall auf und besprechen Sie mit ihm den weiteren Vorgang.