Wer den Schiedsrichter vom Platz haben will, ruft ihn ans Telefon
- Erscheint den Fans einer Mannschaft der „Unparteiische“ nicht ganz so unparteiisch, weil er - aus ihrer Sicht oder auch tatsächlich - ungerecht entscheidet oder zu viel übersieht, verleihen Sie ihrem Unmut oft durch Ausrufe Ausdruck. Der Spruch „Schiedsrichter, Telefon!“ stammt aus einer Zeit, in der es noch keine Handys gab. Um zum Telefon zu gelangen, wäre es nötig gewesen, den Platz zu verlassen. Es handelt sich also um eine – für Fußballverhältnisse eigentlich recht harmlose – Unmutsäußerung. Der Schiedsrichter wird mit einem Vorwand aufgefordert, den Platz zu verlassen, damit er nicht noch mehr Schaden anrichtet, weil er offensichtlich falsch entscheidet.
- Eigentlich ist dieser Spruch nicht mehr zeitgemäß, da man heutzutage, dank Mobiltelefonen, überall telefonieren kann. Doch da es sich um einen Spruch mit langer „Tradition“ handelt, bei dem jeder weiß, was gemeint ist, hört man ihn gelegentlich immer noch. Dadurch, dass älter Zuschauer ihn seit Jahren benutzen, geht er automatisch in das Sprüche-Repertoire der jüngeren Fans über.
Abwandlungen und Aggressionen
- Im Stadion wird gern gereimt. Eine Abwandlung des Spruchs, bei der noch eine respektlose Komponente eingebaut wird, lautet „Schiedsrichter, Telefon, deine Alte wartet schon.“ Denn wo Emotionen im Spiel sind, wird es schnell persönlich.
- Es gibt natürlich eine ganze Reihe anderer Ausrufe, die gegen den „Unparteiischen“ gerichtet werden. Die Fantasie der Fans ist dabei recht groß und nicht selten kommt eine mehr oder weniger humorvoll verpackte Aggressivität zum Ausdruck, wie bei dem Spruch "Schiri, wir wissen, wo dein Auto stand, es hat wirklich gut gebrannt."
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