Möglichkeiten gegen Lärm zu dämmen
Zum besseren Verständnis einer Schalldämmung sollten Sie sich verdeutlichen, dass sich Schall als Schwingungen darstellt. Wir unterscheiden dabei solche, die sich in der Luft ausbreiten und solche, die durch feste Körper übertragen werden. Diesen Effekt kennen wir etwa bei Eisenbahnschienen, oder bei der Heizungsanlage, wenn jemand daran klopft. Bei der Dämmung von Türen haben wir es hauptsächlich mit Schall zu tun, der in der Luft liegt.
Es gibt zwei Möglichkeiten, Lärm zu dämmen:
- Die Schallwellen durch Reflexion und Ablenkung dazu zu bringen, dass sie sich verlieren oder selbst gegenseitig zerstören.
- Den Schwingungen einen massiven Widerstand entgegenstellen, der sich nur eingeschränkt oder gar nicht in Schwingungen versetzen lässt. Das wird erreicht, indem Sie Barrieren aus Stein, Metall oder anderen Materialien mit großer Masse errichten.
Zum Nachrüsten bei Türen kommt hauptsächlich die erstere Variante in Betracht und die Anleitung wird sich deshalb mit diesem Thema beschäftigen.
Welche Materialien kommen infrage?
Um Spalten zu schließen, leisten Gummidichtungsprofile gute Dienste. Am Fußboden können Sie mittels Dichtleisten oder Bürsten Wirkung erzielen.
An den Türblättern kommen dann spezielle Dämmmatten, Styroporplatten, Vorhänge oder Antidröhnmatten infrage.
Glasflächen in den Türen lassen sich kaum dämmen. Hier hilft nur das Entfernen und Ersetzen durch HDF-Platten.
Der Fachhandel bietet auch ein sogenanntes Akustikpaneel an, bei dem eine spezielle Struktur für gute Ergebnisse sorgt. Der Preis für einen m² liegt hier bei ca. 60 €.
Styroporplatten lassen sich leicht verarbeiten, haben aber nur geringen Dämmeffekt. Die Preise richten sich nach der Stärke und beginnen bei ca.2 € /m².
Schaumstoffplatten sind in unterschiedlichen Stärken erhältlich. Sie sind oft selbstklebend und weisen gute Werte auf. Bei einer 20 mm-Platte müssen Sie einen Preis von 10 bis 15 € für den Quadratmeter kalkulieren.
Bei Metalltüren können Antidröhnmatten zur Verbesserung des Schalldrucks helfen. Sie sind auch selbstklebend verfügbar und kosten je m² zwischen 20 und 60 €.
So erreichen Sie die beste Wirkung beim Dämmen
- Innentüren können bei Bedarf auch von beiden Seiten gedämmt werden. Der Effekt wird sich also verdoppeln. Im Normalfall sitzt die Dämmung aber vorrangig an der Außenseite der Tür. Das hat den Vorteil, dass Sie das Material nicht passgenau an den Türrahmen anpassen müssen.
- Sorgen Sie für eine ebene Oberfläche am Türblatt. Vermeiden Sie die Bildung von Spalten. Durch diese kann sich Schall ungehindert ausbreiten.
- Bei der Befestigung weichen Materials sollten Sie einen Kleber bevorzugen. Schrauben verdichten das Material und verschlechtern so meist das Dämmverhalten.
- Ergibt sich die Möglichkeit, können Sie neben der Dämmung des Türblatts auch noch einen möglichst schweren Vorhang unmittelbar innen vor dem Türblatt aufhängen. Lassen Sie dabei evtl. notwendige Spalten überlappen, damit verstärkt sich die Dämmwirkung spürbar.
Besonders in Altbauten wird dieses Thema häufig aktuell sein. Wenn Sie selber aktiv werden, erreichen Sie mit geringem finanziellen Aufwand eine deutliche Verbesserung des Wohnkomforts. Sind Sie aber Mieter, sollten Sie die Maßnahme vorher mit Ihrem Vermieter besprechen, da es dabei eventuell zu baulicher Veränderung kommt, die der Vermieter genehmigen muss.
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