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Rüttelsieb selber bauen - mit dieser Anleitung ganz einfach

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Siebe helfen beim Sortieren
Siebe helfen beim Sortieren © Rae Wallis / unsplash.com
Siebe trennen unterschiedlich große Körper voneinander. Die Größe der Maschen bestimmt dabei die Größe der ausgesiebten Teile. Für kleinere Mengen können Sie sich selbst ein passendes Sieb bauen, das dann mit Muskelkraft oder auch ein maschinell betriebenes Rüttelsieb ist.

Was Sie benötigen

  • 4 Bretter
  • 4 Metallwinkel
  • 2 Holzleisten
  • 1 Dratsieb
  • Schrauben
  • ggf. Elektromotor
  • ggf. Sockel
  • ggf. Holzfedern
  • gg. Metallstreben
  • ggf. kleine Stahlplatten
  • ggf. Kettenrad oder Zahnrad

Ein Handsieb entsteht mit einfachen Mitteln

Eine Menge von weniger als 10 m³ ist mit Handbetrieb noch zu bewältigen. Dafür benötigen Sie einen Rahmen aus ca. 10 cm hohen, leichten Brettern, 4 stabile Metallwinkel im Maß von 80x80x100 , zwei Holzleisten für die Rollbahn und natürlich ein Drahtsieb in der gewünschten Abmessung. Handelt es sich um Sand oder Kies, muss das Sieb sehr kleinmaschig sein. Andere Materialien müssen Sie vorher austesten, um das richtige Ergebnis zu erreichen. Verwenden Sie vorzugsweise Schrauben zum Zusammenbauen. Schrauben halten die Schwingungen beim Arbeiten besser aus. 

So bauen Sie das Sieb zusammen

  1. Sägen Sie die Bretter passend für einen Kasten von ca. 120 x 80 cm. Schrauben Sie die Teile mithilfe der Winkel hochkantig zusammen.
  2. Schneiden Sie das Sieb genauso groß wie die Außenmaße des Kastens, bzw. bauen Sie den Kasten nach den Maßen des Siebs, sollten diese ähnlich ausfallen.
  3. Schrauben Sie das Sieb an die Unterkante des Kastens. Das Unterlegen von Scheiben ist zu empfehlen. Bei größermaschigen Sieben ist Scheiben unabdingbar.
  4. Nun decken Sie die beiden langen Flanken des Kastens mit den beiden Leisten ab. Sie werden einfach mit langen Holzschrauben auf das Metall draufgeschraubt. Damit ist garantiert, dass sich das Sieb auf Rollen gut hin und her bewegen lässt. Selbstverständlich können Sie es auch mit Rädern versehen, wenn der Untergrund dafür geeignet ist.

Das motorbetriebene Rüttelsieb

Ist das Ende der Nutzungsdauer nicht ohne weiteres absehbar, lohnt sich eventuell der Bau einer einfachen Maschine. Sie benötigen dafür einen Elektromotor mit einer Leistung von wenigstens 1KW, wenn die Größe des Siebes nicht wesentlich von den Maßen für das Handsieb abweicht. Daneben ist ein stabiler, winkliger Sockel nötig, der aus 120mm-Vierkant bestehen sollte. Als Schwingungselement kommt für den Selbermacher in erster Linie die Holzfeder infrage. Geeignet dafür ist langfaseriges Holz, das oft nur bei Schreinern oder im Fachhandel zu bekommen ist. Lassen Sie sich dazu vom Fachmann beraten. Diese Holzfedern werden an den Enden mit kleinen Stahlplatten fixiert und tragen das Sieb wie ein Gestell oder Beine. Die Abmessungen können bei 50 x 6 mm liegen. Die hinteren Federn müssen 10 cm länger sein als die vorderen, damit Gefälle auf dem Sieb entsteht.

Der mechanische Antrieb stellt dann eine Herausforderung dar. Sie müssen kalkulieren, dass Sie eine Schwingungszahl von etwa 150 pro Minute erreichen. Das heißt, der Motor muss über eine Transmission oder Untersetzung eine Kurbelwelle antreiben, die dann mittels Stoßstange die Drehbewegung in eine Rüttelbewegung umwandelt. Die Kröpfung der Kurbel sollte zwischen 5 und 8 cm liegen. Je kleiner der Ausschlag, desto schneller kann sie laufen. Die Befestigung muss in der Ebene des Siebes liegen und der Antrieb ist unfallsicher zu verkleiden.

  1. Das Grundgerüst aus massiven Kanthölzern bauen Sie wie ein liegendes "L". Die kurze Seite ist so hoch, wie das Sieb sein soll. Versteifen Sie den Winkel mit Metallstreben, damit die Konstruktion die Schwingungen aushalten kann.
  2. Auf die liegenden Hölzer, die ein Rechteck bilden, schrauben Sie die Holzfedern in der Maßen des Siebes. Die beiden langen an der Antriebsseite und so, dass sie sich in horizontaler Richtung wie eine Feder bewegen lassen. Dann wird das Sieb auf die oberen Enden draufgeschraubt. Es sind keine Gelenke nötig, die Schwingung wird vom Holz aufgenommen.
  3. An die Außenseite der aufrecht stehenden kurzen Kanthölzer muss jetzt die Kurbelwelle. Der Abstand zum Sieb ist nicht kritisch, nur die Höhe muss stimmen. Bedenken Sie, dass auf die Kurbelwelle noch ein Antriebselement montiert werden muss. Das kann ein Kettenrad, eine Keilriemenscheibe oder ein Zahnrad sein.
  4. Verbinden Sie die Kurbel mit dem Sieb, indem Sie am Sieb ein Gelenk anbringen und dieses mit einer kurzen Strebe aus Holz oder Metall verschrauben. An der Kurbel benötigen Sie eine Lagerfaust, die die Kurbel umschließt. So wird die Kraftübertragung von der Rotation auf die Rüttelbewegung ermöglicht.
  5. Als Finale muss jetzt noch der Antriebsmotor montiert werden. Er wird in der Regel unter der Kurbelwelle einen Platz finden. Je nachdem, welche Kraftübertragung Sie wählen, müssen Sie die Drehzahlen so berechnen, dass Ihnen die Maschine nicht übertourt oder zu langsam läuft. Um auf ca. 150 U/min. zu kommen, ist es vorteilhaft, einen sogenannten Langsamläufer zu verwenden. Dann müssen Sie das Übersetzungsverhältnis nicht so groß wählen. Dreht der Motor beispielsweise 1000U /min., kann das Verhältnis der Durchmesser der beiden Antriebsscheiben etwa 1 : 6 sein.

Zum Bau eines elektrisch angetriebenen Rüttelsiebes ist ein gewisses Maß von technischem Verständnis notwendig. Fühlen Sie sich davon überfordert, sei die Unterstützung durch einen versierten Helfer angeraten. Mit der elektrischen  Installation des Motors mit Schalter beauftragen Sie besser einen Fachmann. 

helpster.de Autor:in
Wil Flammiger
Wil FlammigerWil ist gelernter Landwirt mit großem Garten und ausgebildeter Schweißer. Im Laufe der Jahre hat er sich Fertigkeiten im Heim- und Handwerk selbst angeeignet, diese Erfahrungen gibt er schon seit vielen Jahren bei helpster.de weiter.
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