Rotkohlindikator - eine Erklärung

Was der Rotkohlindikator verrät

• Rotkohl wird in Süddeutschland in der Regel Blaukraut genannt. Dies liegt vor allem daran, dass das Gemüse in diesen Regionen wesentlich blauer gefärbt ist als auf den Äckern im Norden.
• Lange Zeit hielt man Rotkohl und Blaukraut für verschiedene Unterarten des Gemüses, bis Düngemittel und überregional verkauftes Saatgut verrieten, dass allein der Boden die Färbung der Blätter beeinflusst.
• Je roter der Kohl ist, desto saurer sind die Böden, in denen er gewachsen ist.
• Als chemischer Test bietet der Rotkohlindikator jedoch noch weitere Möglichkeiten. Auch die Blätter des geernteten Rotkohls können noch ihre Farbe ändern, wenn sie mit Säuren oder Basen in Berührung kommen.
• Diese Eigenschaft führt in regionaltypischen Küchen zur Verwendung von Essig oder Natron, um die gewünschte Färbung von Rotkohl oder Blaukraut zu verstärken.

So funktioniert das chemische Experiment

1. Geben Sie einige Blätter Kohl mit etwas destilliertem Wasser in einen Topf und kochen sie die Blätter für fünf bis zehn Minuten.
2. Lassen Sie das Wasser mit den Kohlblättern abkühlen. Wenn es fertig ist, sollte es eine kräftige lila Farbe aufweisen.
3. Füllen Sie den Rotkohlindikator in ein Schraubglas um. Die Flüssigkeit können Sie bis zum eigentlichen Experiment im Kühlschrank aufbewahren.
4. Sie können nun alle Flüssigkeiten und Lebensmittel testen, die das Wasser nicht selbst einfärben. Zum Beispiel funktioniert das Experiment mit Seifenwasser, klarem Essig, kohlesäurehaltigem Wasser oder weißer Limonade sowie mit farblosem Gesichtswasser.
5. Geben Sie eine Probe des zu testenden Materials in ein Reagenzglas und geben Sie einige Tropfen Rotkohlindikator hinzu.
6. Sie können nun beobachten, wie sich die Farbe der Flüssigkeit verändert. Rot deutet auf einen sehr niedrigen PH-Wert hin, die Flüssigkeit ist also sehr sauer. Neutrale Flüssigkeiten bleiben im blauen Farbspektrum. Basen (also Flüssigkeiten mit hohem PH-Wert) färben den Rotkohlindikator grün oder sogar gelb.