Rotfüchse sind schlaue Tiere und ausgesprochen anpassungsfähig. Daher kommt es, dass sie längst nicht nur in Feld und Wald leben, sondern sich auch die Städte erobert haben. Dort finden sie einen abwechslungsreichen Lebensraum, in dem sie sich und ihren Nachwuchs gut ernähren können.
Im Winter paaren sich die Füchse
- Die Fähe, wie die Füchsin genannt wird, ist nur an wenigen Tagen im Jahr zur Befruchtung fähig. Diese zwei bis drei Tage fallen in den Januar oder Februar. Damit der Rüde auch genau dann anwesend ist, verfolgt er eine Fähe den ganzen Winter über. Die Tiere nähern sich in dieser Zeit immer mehr und gewöhnen sich aneinander. Fuchspaare leben monogam zusammen und kümmern sich gemeinsam um den Nachwuchs.
- Selten baut sich der Rotfuchs seinen unterirdischen Bau selbst. Verlassene Dachs- und Kaninchenbauten sind bevorzugte Orte. In der Stadt darf es auch ein geschützter Unterschlupf unter Brettern oder in einem verlassenen Schuppen sein. Schon hierin zeigt sich die Anpassungsfähigkeit der schlauen Tiere.
- Etwa 52 Tage nach der Paarung bringt eine Fähe vier bis fünf Junge als Nesthocker zur Welt. Das kann auch schon im März sein, wenn es noch empfindlich kalt ist. Nach etwa 12 Tagen öffnen die Winzlinge erst die Augen. In sehr kalten Wintern mit wenig Nahrung bringt die Füchsin weniger Welpen zur Welt und die älteren Jungtiere werden früher vertrieben. Unter guten Bedingungen ist die Familienstärke im Revier größer. Dann kümmern sich auch die Jungtiere vom Vorjahr noch um die kleinen Füchslein. Es wird aber nur der weibliche, ältere Nachwuchs geduldet. Männliche Tiere suchen sich ein eigenes Revier.
- Rotfüchse galten lange Zeit als Einzelgänger, da sie auf der Jagd immer alleine unterwegs sind. Tatsächlich streifen die ausgewachsenen Individuen einer Gruppe sehr oft allein durchs Revier. In einem Territorium leben dennoch mehrere Tiere, die zu einem Familienband gehören. Im Herbst werden die älteren männlichen Jungtiere jedoch vertrieben. Diese jungen Rüden streifen im Winter dann auch als Einzelgänger umher.
Der Rotfuchs ist nicht nur im Sprichwort schlau
- Hat ein Rotfuchs für sich ein Revier gefunden, so bleibt er diesem meistens ein Leben lang treu. Das bedeutet, dass er in diesem jeden Baum und jeden Stein kennt. Als nachtaktiver Jäger ist ihm das von großem Nutzen. Er kennt die Versteckmöglichkeiten und weiß, wo und wann es etwas zu holen gibt.
- Durch seine Anspruchslosigkeit ist der Rotfuchs in der Lage, in sehr verschiedenen Umgebungen zu überleben. Als Kulturfolger kommt er mit der Nähe des Menschen gut zurecht und kann zwischen einem Jogger und einem Jäger gut unterscheiden.
- Nahrung findet der Rotfuchs sowohl in Wald und Feld als auch in der Stadt. Mäuse, kleine Vögel, Regenwürmer und anderes Getier verschlingt er genauso wie Fallobst, Küchenabfälle oder auch vom Meer angeschwemmten toten Fisch. Solange ein Fuchs genug Nahrung findet, passt er sich mit seinen Lebensgewohnheiten an die Umgebung an. Leider gehört dazu auch die Wilderei im Hühnerstall auf dem Dorf.
- Die Tiere sind eine ausgesprochen soziale Art. Über viele verschiedene Laute kommunizieren sie miteinander. Füchse bellen, keckern, winseln, klagen und kreischen, je nach Situation. Dazu kommt eine ausgeprägte Körpersprache. Die Reviere werden regelmäßig auf den nächtlichen Streifzügen mit Urin markiert.
- Meister Reinicke hat sich als schlaues Tier einen festen Platz in der Literatur erobert. Als Hühnerdieb und Überträger der Tollwut betrachten ihn die Menschen jedoch mit Skepsis. Als Mäusedieb, Aasfresser und ein Räuber, der kranke Tiere frisst, übernimmt er trotzdem eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht. Gerade im Winter, zur Zeit der Paarung, können Sie den Rotfuchs öfter sehen und auch hören. Dann wissen Sie, dass für die Tiere eigentlich schon Frühling ist.
Weiterlesen:
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?