Manchmal braucht man einfach ein Stück Rohr mit einem Innengewinde, um ein anderes Rohr zu verlängern oder um eine größere Hebelwirkung zu haben usw. Die Frage ist auch: Muss es ein abdichtendes Gewinde sein oder einfach ein ganz normales? Wenn es sich um eine reine Rohrverbindung handelt, dann sind es in der Regel Zollgewinde, ansonsten gelten die entsprechenden Normmaße.
Darauf müssen Sie bei dem Rohr achten
- Je nachdem, wofür Sie das Rohr brauchen, wählen Sie das Material aus. Am besten ist immer der gleiche Werkstoff wie das Gegenstück.
- Stellen Sie fest, welches Innengewinde Sie schneiden müssen. Es kann ein metrisches Gewinde infrage kommen, ein Zollgewinde sein oder auch ein Links- oder Rechtsgewinde mit unterschiedlicher Steigung.
- Dafür haben Sie entweder den Kennerblick oder Sie nutzen Muttern mit bekanntem Gewinde und probieren, welches problemlos aufzuschrauben geht. Im Zweifel gibt es dafür auch sogenannte Gewindelehren, die Sie auf das Außengewinde legen und dann die genaue Größe ablesen.
- Wenn Sie die Größe des Innengewindes kennen, können Sie den erforderlichen Innendurchmesser des Rohres errechnen. Dafür gelten die entsprechenden DIN- oder ISO-Tabellen.
So schneiden Sie das Innengewinde
- Für eine bestimmte Gewindegröße brauchen Sie den sogenannten Kernlochdurchmesser. Diesen errechnen Sie, indem Sie das Gewindemaß mit 0,8 multiplizieren. Das bedeutet, für ein 10er-Innengewinde benötigen Sie ein Rohr mit einem Innendurchmesser von 8 mm. Natürlich muss es außen dementsprechend größer sein.
- Zum Schneiden gibt es die Gewindebohrer. Das sind entweder drei Stück, die nacheinander angewendet werden. Sie sind in der Regel mit Ringen gekennzeichnet. Zuerst nehmen Sie den mit einem Ring und zuletzt den mit drei. Oder es ist ein Gewindebohrer, der alle drei Stufen in sich vereint. Damit ist es etwas einfacher, wenn das Material nicht zu hart ist.
- Achten Sie darauf, dass Sie den Gewindebohrer senkrecht ansetzen. Bewegen Sie das Windeisen gefühlvoll rechts herum (Rechtsgewinde), bis Sie einen leichten Widerstand verspüren. An diese Stelle drehen Sie kurz zurück, damit der bis dahin abgehobene Span brechen und durch die Spanrillen transportiert werden kann.
- Diesen Vorgang wiederholen Sie immer Stück für Stück und drehen am Ende ebenso vorsichtig den Bohrer wieder heraus.
- Ganz wichtig beim Fertigen eines Gewindes ist die entsprechende Ölung. Sie erleichtern dadurch den gesamten Vorgang und sorgen für ein sauberes exaktes Gewinde. Gleichzeitig dient es der Kühlung.
Zum Schluss reinigen Sie das Gewinde und befreien es von Spänen. Mit einem geeigneten Fett oder Öl können Sie das Rohr jetzt verschrauben.
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