Röhrenradio reparieren - Tipps

Grundsätzliches zu Röhrenradios

Wenn Sie ein altes Röhrenradio finden, das über Jahre nicht in Betrieb war, schließen Sie es nicht einfach an das Stromnetz an. Vergewissern Sie sich, ob es an 220 V Wechselstrom angeschlossen werden darf. Es gibt auch Modelle, die nur mit Gleichstrom betrieben werden dürfen.

1. Öffnen Sie das Gerät zu einer Sichtkontrolle. Wenn es darin "verbrannt" aussieht, sollten Sie sich an einen Fachmann wenden. Entfernen Sie auf jeden Fall vorsichtig mit einem Staubsauger und einem Pinsel den Staub im Inneren. Dabei ist es sinnvoll, den Staubsauger zum Blasen zu verwenden.
2. Die Drehknöpfe müssen sich leicht bewegen lassen. Wenn dies nicht der Fall ist, liegt es meist an Verharzungen der zugehörigen Potenziometer oder Drehkondensatoren. Lösen Sie die Verharzungen mit Kriechöl. Falls Sie die Teile ausbauen können, ist auch eine Reinigung mit Ultraschall sinnvoll. Bauen Sie die Teile erst wieder ein, wenn diese trocken sind. Ölen Sie keine Seilzüge oder Skalen.
3. Kontrollieren Sie, ob das Netzkabel und der Stecker noch in Ordnung sind. Wenn die Isolierungen zerbröseln, tauschen Sie das Kabel und den Stecker aus.
4. Da ein defektes Röhrengerät eine Stichflamme aussenden und auch sehr heiß werden kann, darf ein Gerät, von dem Sie nichts wissen, nur unter größter Vorsicht in Betrieb genommen werden. Achten Sie darauf, dass nichts in der Umgebung brennen kann. Stellen Sie im Zweifel den Strom am Sicherungskasten ab, wenn Ihnen etwas nicht geheuer erscheint.
5. Falls das Gerät nicht läuft, können Sie sich auf Fehlersuche machen. Trennen Sie es unbedingt wieder vom Netz. Entladen Sie das Netzteil mit einem 30-K-OHM Widerstand für eine Minute. Falls Sie weder wissen, was ein Widerstand noch was ein Netzteil ist, überlassen Sie die Fehlersuche und Reparatur dem Fachmann.

Reparieren der Geräte

Folgende Arbeiten dürfen nur ausgeführt werden, wenn das Gerät stromfrei ist, also das Netzteil entladen wurde und Ihr Röhrenradio nicht mit dem Stromnetz verbunden ist.

1. In den Geräten sind in der Regel Sicherungen. Tauschen Sie diese immer aus. Reinigen Sie die Kontakte und biegen Sie diese so zusammen, dass die Sicherung fest eingeklemmt ist. Da alte Sicherungen einen hohen Widerstand haben können, müssen diese immer getauscht werden, bevor Sie mit dem Reparieren beginnen.
2. Schauen Sie nach oxidierten Kontakten. Knöpfe, Schieberegler und die Stecksockel der Röhren sind häufig so stark oxidiert, dass sie keinen Strom leiten können. Reinigen Sie die Kontakte. Der Einsatz von Kontaktspray ist problematisch, weil es kaum dosiert aufzubringen ist. Sprühen Sie das Spray in ein Döschen und tragen sie es mit einem Pinsel auf.
3. Kaputte Röhren sind meist an einer dunklen Färbung zu erkennen. Tauschen Sie diese gegen baugleiche Röhren aus. Machen Sie keine Experimente mit "ähnlichen" Ausführungen.

Falls diese Maßnahmen nichts nutzen oder wenn Sie keine ausreichenden Kenntnisse haben, um Röhrenradios zu reparieren, wenden Sie sich an die Gesellschaft der Freunde der Geschichte des Funkwesens e.V. Dort finden Sie nicht nur Fachleute, sondern auch Schaltpläne und Hilfe bei der Ersatzteilbeschaffung.