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Risiko der Fruchtwasseruntersuchung - Pro und Contra

Inhaltsverzeichnis

Ein Ultraschall ist nicht so aussagekräftig wie die Fruchtwasseruntersuchung.
Ein Ultraschall ist nicht so aussagekräftig wie die Fruchtwasseruntersuchung.
Die Fruchtwasseruntersuchung wird wie die Nackenfaltenmessung allen Frauen empfohlen, die nach dem 35. Lebensjahr schwanger werden. Bei diesen "Spätgebärenden" spricht man grundsätzlich von einer Risikoschwangerschaft und man will mit solchen Untersuchungen auf Nummer sicher gehen.

Wenn Frauen ein Kind erwarten, stehen viele Untersuchungen an, die von den Krankenkassen auch bezahlt werden. Der regelmäßige Ultraschall gehört zu den ganz normalen Untersuchungen, besteht aber eine Risikoschwangerschaft, das kann wegen einer Erkrankung sein oder aber weil die werdende Mutter schon jenseits der 35 ist, wird auch zur Nackenfaltenmessung und zu einer Fruchtwasseruntersuchung geraten. Gerade letztere Untersuchung ist zwar auch Routine, dennoch gibt es wie bei jedem Eingriff in den Körper ein Risiko.

Deshalb wird zur Fruchtwasseruntersuchung geraten

Die Fruchtwasseruntersuchung wird auch Amniozentese genannt und dient dazu um einen Gendefekt des Ungeborenen festzustellen. Der Arzt führt hierfür über die Bauchdecke eine Sonde in die Fruchtbalse und entnimmt etwas Fruchtwasser.

  • Im Schnitt dauert diese Untersuchung ca. 15 Minuten. Für die Mutter fühlt es sich an, als würde sie eine ganz normale Spritze bekommen; der Schmerz hält sich somit in Grenzen.
  • Im Labor werden die Zellen des Kindes, die sich im Fruchtwasser befinden auf eine DNA- und Chromosomenanalyse unterzogen. Es kann zum Beispiel untersucht werden, ob das Kind an einer Erbkrankheit leiden könnte oder an Trisomie 8, 9, 13 oder 21. Gerade bei der Trisomie kann aber eine nicht ganz 100 prozentige Aussage getroffen werden.
  • Bei der Trisomie kann es leider auch passieren, dass man die Erkrankung nicht erkennt, weil oft nicht alle Gene einen Defekt aufweisen. Werden ausgerechnet die Gene untersucht, die gesund sind, ist das Kind laut Untersuchung gesund. 
  • Wurde eine Frau vergewaltigt und ist schwanger geworden, kann mit dieser Untersuchung sogar ein Vaterschaftstest gemacht werden. 

Pro zur Fruchtwasseruntersuchung

  • Die werdende Mutter kann mit dieser Untersuchung erfahren, ob das Kind eine Erbrankheit hat und sie erfährt, ob das Kind eventuell behindert zur Welt kommen könnte. Wer definitiv kein behindertes Kind großziehen kann oder will, kann sich somit Gedanken darüber machen, ob er das Kind bekommen möchte oder nicht.
  • Gerade für Vergewaltigungsopfer gibt es die Sicherheit zu wissen, von dem das Kind gezeugt wurde. Die Untersuchung ermöglicht diesen Frauen, das Kind abzutreiben, falls es vom Vergewaltiger gezeugt wurde.
  • Es kann eine Blutgruppenunverträglichkeit zwischen Kind und Mutter diagnostiziert werden und gegebenenfalls kann der Arzt eine Behandlung einleiten. Würde das nicht passieren, kann es zu erheblichen Problemen bei der Geburt kommen.
  • Da der Arzt mit der Fruchtwasseruntersuchung auch die Lungenreife des Kindes feststellen kann, ist er bei einer drohenden Fehlgeburt vorbereitet. Somit kann besser für das Kind gesorgt werden, weil gleich alle nötigen Geräte für die Beatmung im Entbindungszimmer stehen können.

Ein Risiko gibt es leider immer 

  • Man kann gerade bei der Trisomie nicht immer ganz sicher sein, ob das Kind auch wirklich behindert geboren werden wird. Die Eltern müssen sich somit entscheiden, ob sie ein vielleicht doch gesundes Kind abtreiben wollen oder nicht.
  • Die Fruchtwasseruntersuchung wird im 5. Monat gemacht. Wird eine Erkrankung des Kindes diagnostiziert, haben die Eltern die Möglichkeit das Kind so spät noch abtreiben zu lassen. Das ist für viele Frauen eine sehr schwere Entscheidung, weil sie auch schon die Bewegungen des Kindes spüren können.
  • Die Untersuchung ist ein Eingriff in den Körper. In seltenen Fällen kann es dazu kommen, dass es zu Infektionen kommt. Es kann auch passieren, dass die Gebärmutter oder der Mutterkuchen verletzt werden. Leider kann es nach dieser Untersuchung auch zu einer Fehlgeburt kommen. Diese Dinge passieren aber äußerst selten, müssen aber leider erwähnt werden.
  • Ein großes Contra ist leider eben die Gewissheit zu haben, dass das Kind unter Umständen behindert sein könnte. Man weiß aber nicht wie schwer die Behinderung ist und steht nun vor der Entscheidung, ob man es abtreibt oder nicht. Für die Eltern kann die Zeit nach der Untersuchung sehr schwer sein, weil sie eine Entscheidung treffen müssen.
  • Wird das Kind trotz eines negativen Untersuchungsergebnisses doch ausgetragen, werden die Monate bis zur Geburt vielleicht sehr getrübt sein, weil man nicht weiß, in welcher Hinsicht das Kind behindert sein wird. Vielleicht ist die Vorfreude auf das Kind sogar sehr getrübt.

Die Fruchtwasseruntersuchung ist eine Untersuchung, bei der sich die werdenden Eltern auch darüber klar sein müssen, dass das Ergebnis vielleicht ihre ganze Zukunft verändern kann. Über das Risiko des Eingriffs klären die Ärzte in der Regel gut auf; die Risiken sollen auch nicht vor der Untersuchung abschrecken, da sie nur sehr selten vorkommen, dennoch sollte man aber darüber Bescheid wissen.

helpster.de Autor:in
Miriam Zander
Miriam ZanderMiriam arbeitet in der Allgemeinmedizin und ist eine Expertin rund um Gesundheit. In ihrer Freizeit kocht und backt sie gerne für ihre Familie. Ihr kulinarisches Wissen und Können teilt sie in Essen & Trinken.
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