Wie wendet man den Rettungsgriff an?
Mit dem Rautekgriff (auch Rautek-Handgriff oder Rautek-Rettungsgriff) kann man Menschen aus einem Gefahrenbereich bergen, sie von einer sitzenden in eine liegende Position bringen oder durch die Hebelwirkung Menschen bewegen, die schwerer sind als man selbst.
- Prüfen Sie, ob die verletzte Person bei Bewusstsein und ansprechbar ist.
- Wenn die verletzte Person noch im Auto sitzt, machen Sie gegebenenfalls den Motor aus, lassen den Schlüssel jedoch stecken.
- Sollte der Betroffene nicht reagieren oder sich nicht eigenständig fortbewegen können, wenden Sie den Rautek-Rettungsgriff an, um ihn aus der Gefahrenzone zu bringen.
- Lösen Sie zunächst den Sicherheitsgurt und prüfen Sie, ob die Beine des Verunglückten frei oder eingeklemmt sind.
- Versuchen Sie nun hinter die zu rettende Person zu kommen und sprechen Sie mit dieser und erklären ihr, was Sie tun werden.
- Heben Sie vorsichtig den Kopf und dann die Schultern des Betroffenen an, sodass dieser etwas nach vorne gebeugt ist, dabei stützen Sie seinen Rücken mit dem Knie oder Oberschenkel.
- Nun schieben Sie Ihre Arme unter den Achseln der Person durch nach vorne, greifen mit beiden Händen einen seiner Unterarme und winkeln diesen im 90°-Winkel vor der Brust des Verletzten ab.
- Wenn Sie den Unterarm der Person umgreifen, tun Sie dies im Affengriff, was bedeutet, dass Sie den Daumen auf dieselbe Seite wie die anderen Finger legen. Das vermeidet unnötige Quetschungen.
- Jetzt ziehen Sie die Person auf Ihre Oberschenkel, richten sich auf und bringen diese vorsichtig rückwärtsgehend aus der Gefahrenzone.
- Nachfolgend können Sie die verletzte Person auf dem Rücken, idealerweise auf einer Rettungsdecke ablegen.
Wann wendet man den Rettungsgriff an?
Der Rautkegriff kommt immer dann zum Einsatz, wenn Sie eine Person aus einer Gefahrenzone bringen müssen, die sich nicht selbst in Sicherheit bringen kann.
Der Rettungsgriff ist erforderlich, wenn sich die verunfallte Person in einer Lage befindet, in der notwendige Sofortmaßnahmen nicht möglich sind. Hier sind beispielsweise eine Reanimation oder eine Wundversorgung gemeint.
Sie können den Rautekgriff immer anwenden, wenn die Person sitzt oder liegt, es spielt auch keine Rolle, ob die Person ansprechbar oder bewusstlos ist.
Es gibt Einschränkungen für den Griff und zwar, wenn ...
- ... der Verdacht auf eine Wirbelsäulenverletzung besteht.
- ... die Person sich nicht in einer Gefahrenzone befindet und an Ort und Stelle versorgt werden kann.
- ... ein zweiter Helfer vor Ort ist, der gegebenenfalls die Beine des Verunfallten tragen kann.
- ... die Gefahr besteht, dass man der zu rettenden Person ungewollt Verletzungen an Arm oder Schulter zufügt oder Rippenbrüche verursacht.
- ... Sie sich als Ersthelfer selbst in Lebensgefahr bringen müssten, um den Griff zur Rettung anwenden zu können.
Dennoch ist es so, dass es immer besser ist, etwas zu tun, als nichts zu tun. Rufen Sie im Falle eines Notfalls sofort den Rettungsdienst und fordern Sie mögliche andere Personen vor Ort auf, Ihnen zu helfen.
Übrigens können Sie den Rautkegriff zu Hause mit Familienmitgliedern üben, um diesen im Notfall schnell und richtig anwenden zu können.
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