Die normale Struktur eines Sport- oder Fußballclubs
Der Begriff des Retortenclubs wird hauptsächlich dann verwendet, wenn man über die verschiedenen Fußballvereine spricht. Daher sollte man sich zunächst die normale, gängige Struktur eines solchen Vereins anschauen.
- In einem Fußballverein werden die Fußballer in allen Altersklassen trainiert, beginnend bei den 5-jährigen Bambinis bis hin zur A-Mannschaft, die mehr oder weniger erfolgreich in unterschiedlichen Ligen spielen können. Aber auch die Senioren und Altherren werden in einem solchen Verein weiterhin trainiert, da die Freude am Spiel im Vordergrund steht.
- Natürlich sind auch solche Vereine bestrebt, die Qualität ihrer Spieler möglichst hoch zu halten, zu fördern und zu unterstützen, um erfolgreicher spielen zu können und sich weiter an die Spitze der jeweiligen Liga vorzukämpfen. Aber in der Regel wird hier immer aus dem vereinseigenen Potenzial geschöpft, es wird versucht, das Beste aus diesen Spielern herauszuholen.
Ganz anders ist dies bei den sogenannten Retortenclubs, die Struktur ist eine andere, ebenso die Zielvorgaben. Sie haben eine völlig andere Bedeutung.
Die Bedeutung des Retortenclubs im Fußball
- Bei einem Retortenclub handelt es sich meist nicht um einen traditionellen, gewachsenen Fußballclub, sondern um kurzfristig mit ausreichend Kapital aus dem Boden gestampfte Clubs, die nur eine Zielvorgabe haben: zu gewinnen, sich an die Spitze der ersten Bundesliga vorzukämpfen.
- In Retortenclubs regiert das Geld, die Spieler einer Mannschaft werden bunt zusammengewürfelt, für viel Geld anderen Vereinen abgekauft. So entstehen Mannschaften, die über ein so großes Potenzial an Talent und Können verfügen, das andere Mannschaften kaum noch eine wirkliche Chance haben, gegen diesen Retortenclub zu gewinnen.
- Die Bezeichnung stammt von der Tatsache ab, dass diese Clubs nicht gewachsen sind, es sich nicht um regionale Mannschaften handelt, sondern dass diese künstlich zusammengestellt wurden, als eine Retorte produziert.
- Diese Clubs haben keine langjährige Tradition, hier kommt meist auch der Jugendarbeit keine Bedeutung zu, denn es werden keine jugendlichen Talente zu Spitzenspielern gefördert, es werden nur talentierte, fertige Spieler eingekauft. Die eintretenden Erfolge basieren also nicht auf einem jahrelangen Training, sondern einzig auf einer großen Menge an Kapital, um sich die notwendigen Spieler für den Erfolg zu kaufen.
- Gerne stellen sich besonders wohlhabende Menschen einen solchen Retortenclub zusammen, mit dem sie dann Erfolge sammeln möchten. Diese finanzkräftigen Geldgeber bestimmen dann die gesamte Marschrichtung, in den seltensten Fällen halten sie sich aus den Belangen rund um den Fußball heraus.
Retortenclubs sind meist zwar sehr erfolgreich, ein Vereinsleben gibt es dort aber nicht.
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