In der Natur gibt es viele Raupen, die sich zu ihrem eigenen Schutz in Gespinste einwickeln. Sie können dann manchmal Tiere beobachten, die mit einem dichten Netz ganze Pflanzen überziehen. Andere Raupenspinner, zum Beispiel die Raupen des Wollafter (Eriogaster lanestrix) spinnen sich ein bis zu 30 Zentimeter großes, sackartiges Raupennest, in dem die kleinen Wesen gesellig leben. Nicht alle diese Gespinste müssen Sie gleich in Panik versetzen.
Raupenspinner - einige sollten Sie kennen
- Die Apfelbaumgespinstmotte (Yomomeuta malinellus) kann bei massenhaftem Auftreten großen Schaden im Garten anrichten. Sie baut sich während der Apfelblüte ein Gespinst zwischen zwei Blättern. Die Raupen fressen die Blätter kahl. Später können 200 bis 300 Raupen gesellig in einem Gespinst leben.
- Es gibt auch weitere Gespinstmottenarten, wie die Pflaumen-Gespinstmotte, Pfaffenhütchen-Gespinstmotte und die Kirschblütengespinstmotte.
- Den Eichenwickler (Tortrix viridana) betrachten Sie eher als Forstschädling. Seine Raupen spinnen Blätter ein und fressen diese dann von innen kahl. Neben Eichen werden auch Pappeln, Birken, Weiden, Buchen, Hainbuchen, Ahorn und Heidelbeeren befallen. Sie können diese Raupenspinner also auch im eigenen Garten antreffen, wenn Sie eine Buchenhecke oder Heidelbeeren gepflanzt haben.
- Der Goldafter (Euproctis chrysorrhoea) ist ein Nachtfalter, dessen Raupen im Garten Kirsch-, Apfel-, Pflaumen- und Birnenbäume schädigt. Im Sommer finden Sie an den Bäumen etwa acht bis zehn Zentimeter große, weiße filzartige Gespinste. Die grauschwarzen Raupen mit rot-weißer Zeichnung überwintern gesellig in einem Gespinst.
- Neben diesen genannten Arten werden Sie in Ihrem Garten sicher noch andere Wesen finden, die man allgemein als Raupenspinner betrachten kann. Die Artenvielfalt ist groß. Manche sind harmlos und einige verursachen bei häufigem Auftreten auch Schäden.
- Gespinstmotten, Eichenwickler und andere Raupenspinner bilden ihre Gespinste zum eigenen Schutz. Die klebrige Masse wird von den Vögeln gemieden. So sind die Raupenspinner vor ihnen sicher und entwickeln sich prächtig.
Die Gespinste im Garten - das können Sie tun
- Wenn Sie im Garten die ersten Gespinste entdecken, sollten Sie diese sofort entfernen, zum Beispiel die Triebe abschneiden und diese in der Mülltonne entsorgen. Gartenabfälle an denen Krankheitserreger oder Schädlinge anhaften, gehören nicht auf den Komposthaufen.
- Auch Überwinterungsgespinste sollten Sie konsequent entfernen. So reduzieren Sie gleich die Zahl der Schädlinge für das nächste Jahr.
- Laut dem Buch „Was Großvater noch wusste“ von Bruns/ Stamer hilft am Anfang auch ein warmer Wasserstrahl. Das Wasser sollte aber nicht wärmer als 45 Grad sein.
- Je früher Sie gegen die Gespinste vorgehen, desto besser ist es, denn in den dichten Netzen sind die Motten auch gegen Pflanzenschutzmittel geschützt.
- Wenn Sie die Tiere zu spät entdeckt haben, kann ihnen auch einmal eine ganze Ernte am Obstbaum verloren gehen. Aber der Baum selbst erholt sich wieder von dem Schaden. Wenn sich die Mottenlarven im Juni oder Anfang Juli verpuppen, ist der Spuk der meisten Raupenspinner vorbei.
- Gerade im Kleingarten kommen Sie mit den Raupenspinnern am besten zurecht, wenn Sie für genug natürliche Feinde sorgen. Locken Sie Vögel mit einheimischen Gehölzen in Ihren Garten. Bieten sie ausreichend Nistkästen an.
- Manche Arten werden durch parasitisch lebende Insekten reduziert. Das können zum Beispiel Schlupfwespen sein. Schaffen Sie also einen abwechslungsreichen Lebensraum für Insekten, Vögel und Kleintiere, dann bringen die Raupenspinner Sie auch nicht so häufig in Bedrängnis.
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