Bromierung von Ethan
- Die Bromierung von Ethan erfolgt durch eine radikalische Substitution.
- Durch UV-Einstrahlung wird Brom homolytisch gespalten, sodass zwei neutrale Radikale entstehen. Dabei entstehen aus einem Brommolekül zwei atomare Bromradikale. Die chemische Gleichung dieser Spaltung lautet: Br2 → 2 Br . .
- Das Bromradikal verbindet sich anschließend mit einem Wasserstoffatom des Ethans und spaltet damit dieses homolytisch vom Ethan ab. Es entstehen also ein C2H5 . und Bromwasserstoff als Produkte.
- Bei der einfachen Bromierung von Ethan verbindet sich anschließend das C2H5.-Radikal mit einem Bromatom eines Brommoleküls, sodass Bromethan und ein Bromradikal entstehen. Die Reaktionsgleichung sieht wie folgt aus: C2H5. + Br2 → C2H5Br + Br . .
- Das Bromradikal kann sich nun erneut mit einem Wasserstoffatom eines Ethans verbinden, sodass ein weiteres mal ein Ethanradikal entsteht. Es liegt also eine Kettenreaktion vor.
- Die Kettenreaktion kann abgebrochen werden, indem sich zwei Radikale miteinander verbinden. Hierfür gibt es folgende drei verschiedene Möglichkeiten.
- Zwei Bromradikale verbinden sich, sodass erneut ein Brommolekül entsteht: 2 Br .→ Br2
- Alternativ kann sich ein Ethanradikal auch mit einem Bromradikal verbinden: C2H5. + Br .→ C2H5Br
- Natürlich können aber auch zwei Ethanradikale eine Bindung eingehen, sodass Butan entsteht : 2 C2H5. → C4H10
Produkte der radikalischen Substitution
- Das mit Abstand häufigste der Produkte bei der radikalischen Substitution von Ethan mit Brom ist natürlich einfaches Bromethan.
- Vereinzelt oder vermehrt durch entsprechende Versuchsbedingungen werden allerdings auch zwei verschiede Wasserstoffatome durch Brom ersetzt, sodass 1,2 -Dibromethan entsteht. Wie der Name schon sagt, besitzt jedes der zwei C-Atome jeweils nur eine Bindung zu einem Bromatom.
- Wie bei den Abbruchreaktionen bereits beschieben, können allerdings auch zwei Ethanradikale miteinander reagieren, sodass Butan auch ein Nebenprodukt der Bromierung von Ethan ist.
- Bei sehr hohen Konzentrationen von Brom und einem entsprechend hohen Energieaufwand sind auch weitere Bromierungen denkbar, sodass zum Beispiel auch 1,1,2-Tribromethan entstehen könnte.
- Da als Nebenprodukt Butan entsteht, ist es ebenfalls möglich, dass vereinzelt 2-Brombutan entsteht. 1-Brombutan ist unwahrscheinlich, da eine Radikalbildung (aufgrund der Stabilität) an den mittleren C-Atomen erfolgt.
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