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Probleme mit den Schwiegereltern - was tun?

Inhaltsverzeichnis

Schwiegereltern machen es manchem Paar schwer.
Schwiegereltern machen es manchem Paar schwer.
Die Beziehung zu den Schwiegereltern gilt als heikel. Die Eltern beanspruchen die Aufmerksamkeit Ihres Partners. Es entsteht eine unangenehme Konkurrenz. Durch Gespräche und das Vermeiden von Fettnäpfchen bewältigen Sie die Probleme.

Ursachen der Konflikte mit den Schwiegereltern

Probleme mit den Schwiegereltern entstehen durch Einmischungen in die Partnerschaft. Die Eltern des Partners mischen sich in die Beziehung ein, äußern häufig Kritik und geben unerwünschte Ratschläge.

  • Das Konfliktpotenzial ist hoch, wenn Mutter oder Vater des Partners hohe Erwartungen an die Schwiegertochter haben, denen sie nicht gerecht werden kann.
  • Die Eltern wollen zum Beispiel oft eingeladen werden, bedrängen Sie durch häufige Anrufe oder wollen Sie als Schwiegertochter nicht akzeptieren.
  • Sind Enkel vorhanden, entstehen weitere Problemquellen: Die Schwiegereltern verwöhnen die Enkelkinder beispielsweise zu sehr oder halten sich nicht an die Vorgaben und Regeln, welche Sie aufgestellt haben.
  • Als Partnerin wünschen Sie sich die Aufmerksamkeit und Liebe Ihres Mannes. Hört er Ihrer Meinung nach zu sehr auf seine Eltern oder haben Sie das Gefühl, Ihrem Partner sind seine Eltern wichtiger als Sie, ist das sehr enttäuschend.

Gegensätzliche Wünsche, verschiedene Wertvorstellungen und Lebensziele verstärken bestehende Spannungen und Probleme.

Probleme mit der Schwiegermutter

Bei Konflikten zwischen Schwiegertochter und Schwiegermutter treffen zwei gegensätzliche Wünsche aufeinander. Die Partnerin möchte die wichtigste Frau im Leben des Mannes sein und die Schwiegermutter möchte Ihren Sohn nicht verlieren. Schwierig ist es, wenn alleinerziehende Mütter den Sohn als eine Form von Partnerersatz betrachten oder der Sohn das einzige Kind ist. Wollen Sie als Partnerin den ersten Platz im Herzen Ihres Mannes einnehmen, entsteht eine Konkurrenzsituation.

  • Frauen neigen stärker als Männer dazu, sich betont freundlich zu verhalten. Sie möchten die Harmonie erhalten. Wenn Sie ständig versuchen, Konflikte mit den Schwiegereltern zu vermeiden, schränkt das die Kommunikation untereinander ein. 
  • Ihre Schwiegermutter gibt sich betont freundlich. Sie empfinden die Freundlichkeit als aufgesetzt und reagieren mit Abneigung oder Distanzierung. Dieses Verhalten deutet Ihre Schwiegermutter als negativ.
  • Sie erscheinen kühl und uninteressiert. Ihre Schwiegermutter fürchtet, sie könnte durch den unterschwelligen Konflikt mit Ihnen ihren Sohn verlieren und gibt sich noch netter. Das verschlimmert die Situation. Umgekehrt ist dies genauso möglich.
  • Traditionell kümmern sich Frauen mehr um Haushalt und Kinder als Männer. Das ist selbst heute so. Zusätzlich gehen Sie arbeiten und erleben eine Doppelbelastung. Sie haben mit Ihrer Schwiegermutter beziehungsweise mit Ihrem Schwiegervater durch die Doppelbelastung mehr Berührungspunkte und Probleme. 
  • Die Psychologin Andrea Kettenbach teilt in ihrer Forschung Schwiegermütter in vier Typen ein: die aufmerksame, die schlechte, die distanzierte und die sich einmischende Schwiegermutter.
  • Typ 1 - die Aufmerksame: Aufmerksame und fürsorgliche Schwiegereltern sind wie eine Freundin für Sie. Solche Schwiegermütter helfen und unterstützen, ohne sich unangenehm aufzudrängen.
  • Typ 2 - die Schlechte: Mischt sich die Mutter des Partners immer wieder ein und erleben Sie diese als hinterhältig oder gemein, erfüllt diese das Klischee von der schlechten Schwiegermutter. Ursache des negativen Verhaltens sind ungelöste Konflikte in den Familien, welche in die Beziehung zur Schwiegertochter hineinwirken. Hier können Beziehungsprobleme entstehen.
  • Typ 3 - die Distanzierte: Hält die Mutter sich aus der Beziehung zu Ihrem Ehemann sehr zurück, dominieren Distanz und wenig Vertrautheit. Es besteht wenig Kontakt zu Ihnen. Gibt es Enkelkinder, erhalten sie von der Großmutter kaum Aufmerksamkeit. Konflikte entstehen durch den wenigen Kontakt kaum. Einige Schwiegertöchter sind enttäuscht über die große Distanz zur Mutter des Mannes.
  • Typ 4 - die Einmischerin: Eine Mischform sind Schwiegermütter, die unterstützend wirken und sich einmischen. Die Einmischung ist für Sie als Ehefrau nicht immer angenehm. Männer neigen bei solchen Müttern dazu, sich unparteiisch zu verhalten. Das kann Probleme verursachen, weil Ihnen die Unterstützung fehlt.

Konflikte mit den Schwiegereltern erkennen und lösen

Erste Warnzeichen sind ungebetene Einmischungen der Schwiegereltern. Wenn Sie mit der Begründung, nur helfen zu wollen, Ihre Haushaltsführung oder Kindererziehung kritisieren, deutet dies auf eine Grenzüberschreitung hin. Achten Sie auf Ihr Gefühl. Nehmen Sie die Mutter Ihres Mannes als Unterstützung wahr oder ist Ihnen die Hilfe unangenehm?

  • Hilfreich ist es, wenn Sie vor dem Kennenlernen wissen, was Ihre zukünftigen Schwiegereltern mögen oder welche Fettnäpfchen es gibt. Fragen Sie Ihren Partner nach möglichen Problemquellen. 
  • Gibt es bereits Konflikte, dann finden Sie die Ursachen heraus. Dies gelingt, indem Sie direkt fragen, was die Schwiegereltern über Sie denken und was sie stört.
  • Eine wesentliche Rolle spielt dabei Ihr Partner. Ihr Ehemann kann die Probleme abfedern, indem er seiner Mutter versichert, dass er sie respektiert und sie für ihn weiterhin wichtig ist. Indem er Kritik an Ihnen abblockt, zeigt er, dass Sie als Partnerin seine bedeutsamste Bezugsperson sind.
  • Reden Sie miteinander, bevor Sie sich gestresst und überfordert fühlen. Verlassen Sie als Schwiegertochter trotz inneren Unbehagens die Rolle der braven Frau, die alles hinnimmt.
  • Äußern Sie klar Ihre Bedürfnisse. Machen Sie frühzeitig den Mund auf, sprechen Sie mit Ihren Schwiegereltern. Hilft das nicht, wenden Sie sich an Ihren Partner, damit dieser Ihnen beisteht. Ihr Mann muss sich einmischen und darf sich nicht darauf ausruhen, dass Sie die Konflikte mit der Schwiegermutter unter sich ausmachen.

Die meisten Probleme zwischen Schwiegereltern und der Frau des Sohnes lösen sich mit der Zeit. Fühlen Sie sich dauerhaft sehr belastet, niedergeschlagen und traurig oder ängstlich, kann der Gang zum Psychologen sinnvoll sein. Psychologen behandeln psychische Störungen. Sie haben einen Heilauftrag und sind nicht für einfache Konflikte zwischen Personen zuständig. Erst dann, wenn aus dem Konflikt heraus eine psychische Störung (Depression, Angststörung) entsteht, kann der Psychologe tätig werden. Nur dann bezahlt die Krankenkasse eine Therapie.

helpster.de Autor:in
Andrea Nittel-Neubert
Andrea Nittel-NeubertAndrea war im Personalwesen tätig und hat dadurch einen professionellen Blick auf die Aspekte von Beruf & Karriere. Durch ihr Studium in der klinischen Psychologie kann sie nicht nur Karrieretipps geben, sondern auch in den Bereichen Liebe & Beziehungen weiterhelfen.
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