Post wird geklaut - diese Maßnahmen können Sie ergreifen

Natürlich gehen immer mal wieder Briefe in der Post verloren. Das ist nichts Ungewöhnliches und Sie können dagegen kaum etwas unternehmen. Sind aber Diebe am Werk, helfen Vorsichtsmaßnahmen und etwas Detektivarbeit, denn als Täter kommen einige Leute infrage.

Wer vergreift sich an Ihrer Post?

• Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Postbote der Schuldige ist. Manchmal ist es ungesunde Neugierde, weitaus häufiger aber simpler Diebstahl, weil sich der Briefzusteller Geld und andere Wertgegenstände erhofft. Um den Postboten auszuschließen, müssen Sie eine Häufung verschwundener Briefe und Ihren Verdacht, dass die Post geklaut wird, auf jeden Fall der Deutschen Post anzeigen. Gibt es bereits andere Meldungen, ist der Briefträger bald entlarvt.

• Die meisten Briefe werden allerdings direkt aus dem eigenen Briefkasten geklaut. Nachbarn haben bei einem Mehrfamilienhaus einen guten Zugang zu den Briefkästen. Liegen Sie mit einem davon in Streit, will er Sie mit geklauter Post vielleicht ganz besonders ärgern. Als erste Maßnahme erstatten Sie Anzeige gegen Unbekannt, geben aber den bestehenden Nachbarschaftsstreit an.

• Selbst wenn Sie mit niemandem im Haus einen offenen Streit haben, ist einer Ihrer Nachbarn vielleicht ein heimlicher Langfinger und vergreift sich an der Post der anderen Mitbewohner. Es kann sein, dass Sie nicht das einzige Opfer sind. Erkundigen Sie sich bei Ihren Nachbarn, ob auch deren Post geklaut wird. Verkünden Sie jedem mit deutlichen Worten, dass Sie Anzeige gegen Unbekannt erstattet haben. Vielleicht hält sich der Dieb dann etwas zurück. Manchmal hilft schon diese Warnung.

Wo keine Gelegenheit ist, wird nicht geklaut

• Diebe werden nicht nur Langfinger genannt, sie haben auch welche. Sie greifen in die Briefkästen oder ziehen nicht völlig eingesteckte Umschläge heraus. Bitten Sie deshalb Ihren Briefträger und andere Zusteller, die Post vollständig einzustecken.

• Verschließen Sie grundsätzlich Ihren Briefkasten, auch wenn das bisher nicht üblich war. Am besten tauschen Sie gleich das Schloss aus. Briefkastenschlösser sind nicht teuer und einfach zu wechseln. Wer weiß schon, ob einer der Nachbarn nicht aus früheren Zeiten noch einen Schlüssel dafür hat.

• Ist das Schloss defekt, muss Ihr Vermieter ein neues einbauen lassen. Aufgebogene Schlitze muss er richten lassen. Das gehört zu seinen Vermieterpflichten. Wenn er sich trotz schriftlicher Aufforderung weigert, kann Sie dies sogar nach Urteilen einiger Gerichte zu einer Mietminderung von 1 Prozent der Kaltmiete berechtigen.

• Sind Sie selbst der Eigentümer des Hauses, geht das neue Schloss natürlich auf Ihre Rechnung. Kaufen Sie am besten sofort einen neuen diebstahlsicheren Briefkasten. Er hat nur einen schmalen Einsteckschlitz mit Klappe und ist so tief, dass große Umschläge ganz eingesteckt werden können.

• Der Dieb muss nicht einmal aus dem eigenen Haus stammen. Er kann genauso gut von nebenan kommen. Wenn er freien Zugang zum Hausflur hat, ist das beinahe wie eine Einladung. Bei einer geschlossenen Haustür wird Post seltener geklaut. Die freundliche Bitte an Ihre Nachbarn, die Haustür immer zu schließen, kann für den Dieb schon das Ende seiner kriminellen Aktivitäten sein.

• Am sichersten ist Ihre Post, wenn Sie sie an ein Postfach schicken lassen. Die Deutsche Post bietet diesen Service mit einer einmaligen, geringen Einrichtungsgebühr und ohne weitere Kosten an. Sie müssen allerdings Ihre Briefe selbst abholen. Ein weiterer Nachteil ist, dass amtliche Zustellungen wie Gerichtsschreiben oder Schreiben mit Postzustellungsurkunde nicht an eine Postfachanschrift gehen können. Der Großteil Ihrer normalen Post ist jedoch sicher.

Leider ist es unwahrscheinlich, dass Sie den Dieb auf frischer Tat ertappen. Machen Sie ihm deswegen lieber durch diese Maßnahmen das Leben schwer.