Wichtige Fakten bei der Kaufberatung zum Porsche 996
911er-Puristen bezeichnen den 996 als ersten Nicht-911er, da hier wesentliche Merkmale des Ur-911er nicht mehr gegeben waren. Im Vergleich zum Vorgängermodell, dem Porsche 993, schaffte Porsche hier harte Fakten und nahm die Änderungen eher mit der Dynamitstange als mit dem Schleifpapier vor:
- Der Heckantrieb blieb bestehen, doch werkelte nun ein wassergekühlter Sechszylinder-Boxermotor unter der Haube statt des sonst üblichen Luftboxers. Strengere Umweltschutzauflagen sowie Vorgaben für die Leistung waren für diese Änderung maßgebend.
- Das wesentliche Design blieb bestehen, wurde jedoch im Vergleich zum Vorgänger deutlich verändert. Der 996 wurde deutlich länger (+20cm) und breiter (+10cm), wirkt somit bulliger und zeigt seinen Anspruch auf die Vorherrschaft in der Sportwagenklasse.
- Mit Leistungen zwischen 300 PS und 482 PS ist ein breites Spektrum gegeben, die stärksten Modelle verfügen über eine Turboaufladung. Geschaltet wird entweder über eine 6-Gangautomatik oder eine Tiptronic-Automatik.
- Es gibt die klassischen Karosserieversionen Targa, Coupé und Cabrio.
- Der Innenraum wurde komplett überarbeitet, das Fahrzeug wurde dadurch vom spartanisch ausgestatteten Sportwagen zum komfortablen Alltags-Grand-Tourismo, der sowohl auf der Kö als auch auf der Rennstrecke eine gute Figur macht.
Der 996 musste in große Fußstapfen treten, die er aber innerhalb kürzester Zeit durch die gut ausbalancierten Motoren sowie die komfortable Ausstattung ausfüllte. So macht der Wagen auch heute als Gebrauchtwagen noch immer eine gute Figur und ist beliebt.
Ein gebrauchter 996 - darauf sollten Sie beim Kauf achten
Ein Sportwagen in der eigenen Garage, dazu noch einer aus Zuffenhausen? Das ist wohl der Traum eines jeden Mannes. Sie wollen sich diesen Traum jetzt erfüllen und haben sich für den Porsche 996 entschieden. Bevor Sie jedoch die angesagte Einkaufsmeile genauso unsicher machen wie auch die Nordschleife in der Eifel, sollten Sie einige Dinge beachten:
- Lassen Sie sich bei der Kaufberatung das Scheckheft zeigen. Das Fahrzeug sollte nur in einer Porsche-Werkstatt gewartet worden sein. Der 996 braucht wie alle Porsche die heilenden Hände von Experten.
- Eine Schwachstelle bei den Modellen vor 2005 ist der Simmering an der Kurbelwelle, dadurch kommt es zum Ölaustritt und unter Umständen zu einem kapitalen Motorschaden.
- Beachten Sie bei der Kaufberatung, ob es am Stoßfänger vermehrt Steinschläge gibt. Dies ist ein Zeichen dafür, dass der 996 stark verheizt wurde. Dadurch kann u.U. auch der Kühler betroffen sein. Finden Sie Wasserflecken unter dem Fahrzeug - dann Finger weg!
- Wenn Sie einen Porsche von privat kaufen wollen, so bestehen Sie darauf, dass der Wagen in einer Herstellerwerkstatt geprüft wird. Diese helfen in solchen Fällen gern und auch dem Verkäufer sollte daran gelegen sein, ein einwandfreies Fahrzeug zu übergeben.
- Ein Porsche ist ein Luxusfahrzeug - Sie sollten sich darüber in klaren sein, dass Ihr Schätzchen einen regelmäßigen Ausflug in die Werkstatt machen muss und dabei nicht unwesentliche Kosten entstehen können.
- Achtung - ältere Fahrzeuge mit drei oder mehr Vorbesitzern und hoher Laufleistung sind nicht empfehlenswert.
- Suchen Sie sich mehrere Fahrzeuge aus, die für Sie interessant sind, und schauen Sie sich alle an, bevor Sie eine Auswahl treffen.
- Sie haben selber keine Ahnung von Autos? Nehmen Sie eine Begleitperson mit, die Ahnung von Fahrzeugen hat.
Wenn Sie auch die Folgekosten im Blick haben und bei der Auswahl Ihres Porsche 996 sorgsam sind, dann steht Ihrem automobilen Traum nichts mehr im Wege.
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