Die Ursachen der Pododermatitis ulcerosa beim Kaninchen
Ein Kaninchen sitzt mit dem Großteil seines Gewichtes auf den Hinterläufen. Normalerweise verteilt sich das Gewicht gleichmäßig auf der großen Fußfläche. Zusätzlich ist die Sohle mit einem dichten Fell - Kaninchenleute sprechen liebevoll von Filzpantoffeln - gepolstert.
- Ist das Tier sehr schwer oder kann den Fuß nur im Sprunggelenksbereich belasten, reicht dieses Fellpolster nicht mehr aus und es kommt zu Druckstellen im Bereich der Sohlenhaut. Diese Stellen werden größer, können sich entzünden und schließlich in die Tiefe reichen wo sie auch Knochen und Gelenke in Mitleidenschaft ziehen können. Ein Sohlengeschwür - auch Pododermatitis ulcerosa - ist entstanden.
- Neben Übergewicht gibt es noch andere Faktoren, die das Krankheitsbild begünstigen. Mangelnde Bewegung, also die Haltung in einem viel zu kleinen Käfig ohne genügend Auslauf kann genauso schaden wie mangelnde Hygiene. Sitzt das Tier oft in feuchter Einstreu, kann das Fellpolster seine Aufgabe nicht erfüllen und führt durch ständiges Feuchthalten der Haut zu einer Erhöhung des Infektionsrisikos. Überlange Krallen oder eine Erkrankung bei der eine Körperseite geschont wird, führt zu einer Belastung des Fußes im Sprunggelenksbereichs. Ein harter Untergrund belastet das Kanichen zusätzlich.
Erste Anzeichen für eine Pododermatitis sind kahle Stellen an der Sohle, Rötungen und eine beginnende Verhornung der Haut. Im fortgeschrittenem Stadium können Sie eine Wunde erkennen, die in die Tiefe reicht, eventuell blutet oder durch eine Infektion einen eitrigen Belag aufweist. Das Kaninchen hat starke Schmerzen und möchte ungerne laufen.
So beugen Sie Sohlengeschwüren vor
- Hat Ihr Kaninchen bereits eine Pododermatitis, suchen Sie umgehend Ihren Tierarzt auf, der neben Pfotenverbänden verschiedene Medikamente einsetzen wird, um Schmerzen und die Entzündung zu bekämpfen. Wichtig ist es auf jeden Fall, die Ursachen herauszufinden und zu bekämpfen. Die beste Behandlung nützt nichts, wenn die Haltung des Tieres nicht verbessert wird. Am gesündesten ist die Haltung im Freiland auf Gras und anderen natürlichen Materialien.
- Da eine Behandlung sehr langwierig und leider auch nicht immer erfolgreich ist, ist es wichtig, mögliche Auslöser bereits zu Beginn oder möglichst vor Auftreten erster Symptome zu erkennen und abzustellen. Sorgen Sie für ein normales oder eventuell sogar ideales Gewicht Ihres Tieres. Viel Heu und Grünfutter und möglichst gar kein oder nur sehr wenig Kraftfutter und viel Bewegung durch einen großen Käfig und viel Auslauf, helfen dabei. Urinecken sollten täglich gereinigt werden. Streuen Sie den Käfigboden dick und weich ein. Bei ersten Anzeichen polstern Sie den Boden zusätzlich ab, zum Beispiel mit dicken Handtüchern.
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