Was Sie benötigen
- Ruhe
- Kompresse
- Verbandmaterial
Platzwunde am Kopf richtig versorgen
- Ist bei einem Schlag oder einem Unfall mit dem Fahrrad oder Auto eine Platzwunde am Kopf entstanden, sollten Sie den Betroffenen fragen, wie es ihm geht. Klagt er über Übelkeit oder Schwindel, liegt wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung vor, die ärztlich untersucht werden muss. Vielleicht war der Betroffene sogar für kurze Zeit bewusstlos. Informieren Sie in diesem Fall den Rettungsdienst.
- Eventuell berichtet der Betroffene auch davon, dass die Bewusstlosigkeit zuerst auftrat, er deswegen gestürzt ist und sich die Platzwunde zugezogen hat. Informieren Sie auch jetzt den Rettungsdienst. Läuft der Erkrankte nun alleine weiter, ist eine weitere Bewusstlosigkeit nicht auszuschließen.
- Achten Sie darauf, dass die Wunde nicht mit den bloßen Händen berührt wird, da sonst Keime eindringen können.
- Tragen Sie Schutzhandschuhe. Durch Blut werden verschiedene Krankheiten übertragen, mit denen Sie sich anstecken könnten.
- Um die blutende Platzwunde am Kopf nicht noch zu vergrößern, sollten Sie sie nicht reinigen oder auswaschen.
- Auch tragen Sie keine Puder, Sprays oder Desinfektionsmittel auf. Der Arzt entscheidet, wie vorzugehen ist.
- Sind Fremdkörper in der Wunde zu erkennen, entfernen Sie diese nicht. Zum einen kann dies zu einer größeren Verletzung führen, zum anderen ist es möglich, dass der Fremdkörper eine Arterie durchstoßen hat. Wenn Sie diesen nun entfernen, hat die verletzte Arterie keinen Schutz mehr und wird stark bluten.
- Blutet die Platzwunde nur mäßig, ist ein Verband mit einer Kompresse sowie einer Mullkompresse ausreichend. Je nach Lokalisation am Kopf können Sie den Verband unterm Kinn oder kreisförmig um den Kopf herum verlaufen lassen.
- Blutet die Platzwunde am Kopf stark, muss Druck auf das Gewebe und die Gefäße ausgeübt werden. Kann kein Verband angelegt werden, drücken Sie zum Beispiel ein Verbandpäcken direkt auf die Wunde und warten, bis der Rettungsdienst eintrifft. Nehmen Sie das Verbandpäckchen nicht zwischendurch ab, um zu sehen, ob die Blutung bereits aufgehört hat. Wenn Sie dies tun, reißt eine möglicherweise bereits entstandene Kruste wieder auf und die Blutung setzt von Neuem ein.
- Wenn die Stelle es ermöglicht, legen Sie bei einer starken Blutung einen Druckverband an. Dazu decken Sie die Wunde mit einer Kompresse ab, wickeln ein bis zwei Mal mit dem Verbandsmaterial um die Wunde herum, nehmen dann ein Verbandpäcken, legen es zusätzlich auf die Wunde und verbinden nun weiter. So wird Druck auf die Arterie ausgeübt, die nun - wenn alles gut läuft - weniger stark blutet. Tritt nach ein paar Minuten wieder mehr Blut aus, legen Sie ein weiteres Verbandpäckchen auf den vorhandenen Verband und umwickeln ihn. Ist kein Verbandpäckchen vorhanden, um einen Druckverband herzustellen, kann stattdessen auch eine Packung Taschentücher, ein kleines Stückchen Holz oder Ähnliches genommen werden, um Druck auf die Platzwunde auszuüben.
- Reden Sie beruhigend mit dem Betroffenen. Aufgrund des hohen Blutverlustes ist er wahrscheinlich sehr beunruhigt und hat Angst. Gerade Kinder können den Blutverlust rational in einer solchen Situation nicht einordnen. Je ruhiger Sie sind, desto besser fühlt sich der Betroffene.
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