Was Sie benötigen
- Formelsammlung
So lernen Sie Physikformeln richtig
- Kennt jeder Schüler: Egal, welches Thema in Physik (und auch in Mathe oder Chemie) gerade dran ist. Es gibt unzählige Formeln und Umrechnungen. Nur wozu werden Sie gebraucht und wie kann man sie sich gut merken?
- Wenn Sie bereits einen Formelurwald in Ihrem Heft oder Ihren Mitschriften stehen haben, müssen Sie die Formeln zunächst sortieren, da hilft alles nichts, sonst verlieren Sie den Überblick.
- Am besten, Sie legen sich zum Lernen der Formeln ein Extrablatt an, egal, ob Sie die Formeln im Unterricht können müssen oder für eine Arbeit bzw. Klausur üben.
- Dieses Blatt wird in die einzelnen Themen des Unterrichts aufgeteilt. Für Mechanik könnte diese Aufteilung beispielsweise so aussehen: Gleichförmige Bewegung, beschleunigte Bewegung, freier Fall, schiefer Wurf, Kreisbewegung etc. Sie müssen also unbedingt die einzelnen Kapitel des Physikunterrichts auflisten.
- In jedes dieser Kapitel kommen nun die dazugehörigen Formeln. Diese schreiben Sie am besten links auf das Blatt in Form einer Spalte. Rechts bleibt zunächst frei.
- Wenn Sie nun den Unterrichtsstoff durchgehen, sollte die rechte Spalte neben der Formel gefüllt werden. Hier müssen die benutzten Größen aufgeführt werden. Beispielsweise nutzt es Ihnen wenig, wenn Sie das Weg-Zeit-Gesetz für den freien Fall hinschreiben, jedoch gar nicht wissen, welche Bedeutung die Größen "s" und "g" haben. Dies vermerken Sie jetzt rechts davon. "s" ist übrigens der zurückgelegte Weg, "g" die Erd- oder Fallbeschleunigung.
- Alternativ können Sie Ihre Formelsammlung auch mit den physikalischen Größen und deren Einheiten starten.
- Schreiben Sie sich auf jeden Fall auch die dazugehörigen Einheiten dazu; "s" wird beispielsweise in Meter angegeben, die Erdbeschleunigung "g" hat die Einheit m/s². Diese Einheiten müssen Sie unbedingt mitlernen, sonst werden Sie beim Lösen von Aufgaben Probleme haben.
- Schreiben Sie sich in die rechte Spalte auch die Bedeutung der Formel. Beim freien Fall könnte da etwa stehen: zum Berechnen des zurückgelegten Weges s nach einer Zeit t.
- Viele Schüler neigen dazu, jede nur denkbare Umformung einer Formel nicht nur aufzuschreiben, sondern auch zu lernen. Wer in Mathe einigermaßen fit ist, kann darauf jedoch verzichten.
- Dazu ein Beispiel: Der Druck ergibt sich aus Kraft pro Fläche, also p = F/A. Mit dieser Formel kann man natürlich auch bei gegebenem Druck die Kraft F ausrechnen, es gilt: F = p * A. Diese Formel muss man sich jedoch nicht extra merken. Sie ergibt sich aus der Definition des Drucks automatisch, indem man mit A multipliziert.
- Mit anderen Worten: Schreiben Sie immer nur die Grundformeln auf, alle Umwandlungen lassen sich mathematisch berechnen, man muss sie sich nicht extra merken.
- Und zum Schluss kommt Arbeit auf Sie zu: Sie müssen die Formeln lernen. Dies ist am einfachsten, wenn Sie nicht stur auswendig lernen, sondern die Formeln mit einer Aufgabe oder einem Beispiel verbinden. Wenn Sie fleißig sind, können Sie solch ein Beispiel noch auf Ihr Blatt schreiben. Dann haben Sie eigentlich schon das komplette Lernprogramm für die Klausur fertig.
So arbeiten Sie mit einem Tafelwerk oder einer Formelsammlung
- In vielen Klausuren dürfen Sie ein vorgegebenes Tafelwerk oder eine Formelsammlung benutzen.
- Die beste Formelsammlung nützt Ihnen nichts, wenn Sie sich in dieser nicht auskennen.
- Das heißt: Wenn Sie den Schulstoff für die Klausur aufarbeiten, müssen Sie unbedingt die entsprechenden Formeln im Tafelwerk suchen, evtl. sogar mit Stift markieren. Markieren Sie sich die entsprechenden Seiten mit kleinen Klebezetteln (wenn das hoffentlich erlaubt ist), damit Sie die Formeln in der Arbeit schnell wiederfinden.
- Achten Sie vor allem darauf, ob im Tafelwerk physikalische Größen mit anderen Buchstaben bezeichnet werden!
- Und für das Lernen gilt natürlich entsprechend das oben Gesagte: Verbinden Sie die zunächst inhaltslosen Formeln mit einer Aufgabe oder einem Beispiel.
Aus abstrakten Formeln bildhafte Erinnerungen machen
Stumpfes Auswendiglernen wird Sie vielleicht nicht zum Erfolg bringen. Nutzen Sie stattdessen Verfahren aus der Mnemotechnik.
- Machen Sie aus abstrakten Formeln lebhafte Erinnerungen. Haben Sie etwa Schwierigkeiten, sich die physikalischen Einheiten zu merken, entwickeln Sie Bilder. Das E für Energie erinnert an eine Spinne, und diese Insekten sind bekannt dafür, dass sie sich schnell bewegen.
- Denken Sie an den Tag, an dem Sie die Formel im Physik-Unterricht durchgenommen haben. Vielleicht war es sehr sonnig? Das Ereignis der warmen Sonne können Sie mit der Formel (z.B. Energie) in Verbindung bringen.
- Auch das Experiment zur Formel kann Ihnen helfen. Im Idealfall haben Sie beim Experimentieren bestimmte Emotionen empfunden. Erinnern Sie sich an die einzelnen Schritte des Experiments und leiten daraus die Formel ab.
- Recherchieren Sie die einzelnen Bestandteile und lernen sie besser kennen. Nur, wenn Sie ein Verständnis dafür bekommen, was eigentlich hinter der Formel steckt, können Sie sich auch richtig daran erinnern.
Eselsbrücken für Physik selbst entwickeln
Viele Formeln eignen sich hervorragend für Merksätze. Diese können Sie im Internet recherchieren. Noch besser klappt es allerdings, wenn Sie die Eselsbrücken selbst entwickeln, so haben Sie einen persönlichen Bezug und können sich später besser erinnern.
- Denken Sie sich Wörter aus, die so ähnlich klingen wie die physikalische Einheit. Ein Beispiel hierfür ist die "Ochsenformel" Q = C mal U. Merken Sie sich Q = CU, dies ergibt "Kuh gleich Kuh".
- Überlegen Sie sich Situationen und Merksätze, die zur Formel passen. Aus "E = mc2" könnte etwa werden: "Der energiereiche Erich hatte doppelt so viel Masse, als er bei McDonald's war."
- Bilden Sie sogenannte erweiterte Akronyme, denken Sie sich für jede Einheit ein Wort aus und verbinden diese zu einem sinnvollen Satz. Sehen Sie sich das Beispiel für das Guggenheim-Quadrat an: SUV/ H F/ p G T. Hieraus könnte der folgende Satz werden: "Sexy Ute verarztete heute früh plötzlich genervten Thomas".
- Alternativ füllen Sie Lücken, sodass Wörter entstehen. Für diese Formel "p mal V = N mal k mal T" könnten Sie sich PUV = Puff und NkT = nackt merken. Es ergibt sich der Merksatz: Puff = nackt.
Noch besser funktionieren Physik-Merksätze, wenn sich diese reimen.
Weitere Autorin: Jana Donatin
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