Sicherheit geht vor
Bevor es an die Reinigung der Solaranlage geht, sind unbedingt neben den Sicherheitsstandards im Allgemeinen, die für das Betreten eines Hausdaches gelten, auch spezielle Sicherheitshinweise hinsichtlich der Anlage zu beachten, damit diese lange effizient und leistungsstark bleibt.
Persönliche Sicherheitsstandards
- Arbeiten Sie direkt auf dem Dach oder auf einer Leiter, achten Sie auf eine einwandfreie, standfeste Leiter in der richtigen Höhe.
- Sichern Sie sich ausreichend ab.
- Eine zweite Person sollte die Leiter halten. Auf dem Dach sorgen Gerüste und Fangnetze für die notwendige Sicherheit.
- Bei schwer zu erreichenden Solaranlagen mit unzureichender Absicherung beauftragen Sie zur eigenen Sicherheit lieber einen professionellen Reinigungsservice.
Sicherheitshinweise für die Solaranlage
- Betreten Sie die Solarmodule nicht und knien Sie vor allem nicht darauf, denn damit belasten Sie die Module stark und das kann zu Rissen führen.
- Überprüfen Sie vor der Reinigung mit Flüssigkeit unbedingt die Elektroanschlüsse. Defekte Anschlüsse können Kurzschlüsse verursachen und Sie riskieren einen Stromschlag.
- Reinigen Sie die Solaranlage nicht, wenn sie zu heiß ist oder zu starke Sonneneinstrahlung herrscht, denn kaltes Wasser auf einem heißen Modul kann die Solarzellen beschädigen. Ideal für die Reinigung ist ein bedeckter, regenfreier Tag bei mittleren Temperaturen ohne Wind.
- Verwenden Sie möglichst kalkarmes bzw. entmineralisiertes Wasser, denn so verhindern Sie Verunreinigungen wie Streifen und Schlieren durch Kalkablagerungen.
Photovoltaikanlage selber reinigen
Es gibt verschiedene Reinigungsverfahren, die Sie für Photovoltaikanlagen verwenden können. Oft reicht schon der Einsatz von Wasser und Bürste. Die genaue Vorgehensweise hängt von den individuellen Gegebenheiten, dem Material und der Art der Verschmutzung ab.
Lesen Sie die Bedienungsanleitung Ihrer Anlage, damit Sie auf jeden Fall auf der sicheren Seite sind.
Reinigung mit Wasser
Die einfachste und häufigste Methode ist die Reinigung mit klarem Wasser. Dies erfolgt etwa durch Sprühen oder Spülen mit einem Gartenschlauch bei geringem Wasserdruck oder mit einer Gießkanne. Das Wasser spült Schmutz, Staub und Ablagerungen von der Oberfläche der Solarmodule ab. In einigen Fällen nehmen Sie zusätzlich warmes oder heißes Wasser, um hartnäckigeren Schmutz zu lösen. Benutzen Sie auch einen Schwamm oder ein angefeuchtetes weiches Tuch, um das Panel danach gut abzuwischen, das verhindert Wasserflecken. Durch kalkarmes Wasser am Schluss vermeiden Sie Streifen und Schlieren. Das kann Regenwasser oder auch destilliertes Wasser sein.
Bürstenreinigung
Eine weitere Methode der Photovoltaik-Reinigung ist die Verwendung von Bürsten oder Besen mit weichen Borsten. Am besten geeignet sind hier Besen oder Bürsten aus der Naturfaser Kokos. Sie sind sehr weich und gleichzeitig flexibel. Die Bürsten werden vorsichtig und sanft über das Modul gestrichen, um den Schmutz schonend von den Modulen zu entfernen. Diese Methode eignet sich gut für leichtere Verschmutzungen und erfordert möglicherweise auch den Einsatz von Wasser oder Reinigungsmitteln, um den Schmutz effektiv zu lösen. Für schwer zu erreichende Solaranlagen ist die Anschaffung einer Teleskopstange sinnvoll.
Spezielle Reinigungsmittel
In einigen Fällen ist die Verwendung von Reinigungsmitteln erforderlich, um hartnäckige Verschmutzungen zu entfernen. Dabei gibt es spezielle Reinigungsmittel für Photovoltaik-Anlagen wie z.B. der Solarpanelreiniger von Biocircle oder BIOLAB Bio Solar & PV Photovoltaik Reiniger, sie sind im Fachhandel für Solartechnik oder Online erhältlich.
Diese Mittel sind meist biologisch abbaubar, schonend für die Umwelt und hinterlassen keine schädlichen Rückstände und kosten zwischen 15 bis 50 Euro. Sie entfernen zuverlässig Staub, Pollen oder Vogelkot. Die Reiniger werden einfach aufgesprüht und dann mit Wasser abgespült. Es ist wichtig, Reinigungsmittel zu verwenden, die für die jeweiligen Solarmodule auch geeignet sind. Die Mittel sollten keine aggressiven Chemikalien, wie Säuren oder Lösungsmittel enthalten, da diese die Oberflächen der Solarmodule beschädigen können. Informationen hierzu lassen sich in der Regel im Handbuch des Herstellers finden oder auf den Verpackungen der Reiniger. Lassen Sie sich im Fachhandel beraten.
Ungeeignete Reinigungsmethoden
Es gibt einige zu grobe Reinigungsmethoden, die nicht für Solaranlagen geeignet sind, da sie das Material beschädigen können.
- Hochdruckreiniger
- Harte Bürsten oder Besen
- Scheuermittel
- Chemikalien mit aggressiven Bestandteilen, wie Säuren oder Lösungsmittel
Hier muss der Profi ran
Zwar können Sie schon viel selbst dafür tun, dass die Solaranlage leistungsfähig und die Ertragseinbußen minimal bleiben. Allerdings gibt es Fälle, in denen Sie besser die Profis ranlassen sollten.
Schwere Verschmutzung
Wenn die Photovoltaikmodule stark verschmutzt sind, beispielsweise durch festklebenden Schmutz, Vogelkot oder andere hartnäckige Ablagerungen, die sich nicht so leicht entfernen lassen, hilft der Fachmann.
Schwieriger Zugang
Wenn die Anlage schwer erreichbar ist oder die Arbeit daran eine besondere Sicherheitsausrüstung erfordert, ist es ratsam, eine professionelle Reinigungsfirma hinzuzuziehen, die über die erforderliche Ausrüstung und das entsprechende Fachwissen verfügt, um die Reinigung sicher durchzuführen.
Garantiebedingungen
Wenn die Solaranlage noch unter Garantie steht, sollten Sie die Garantiebedingungen überprüfen. In den meisten Fällen ist hier eine professionelle Reinigung erforderlich, um die Garantieansprüche aufrechtzuerhalten.
Damit Sie Ihre Solaranlage lange effizient und leistungsfähig erhalten können, benötigt sie eine angemessene Reinigung. Mit unseren Tipps können Sie das problemlos mit den richtigen Reinigungsmitteln und Methoden selber erledigen. Die Profis sind oft dann empfehlenswert, wenn die Anlagen nur sehr schwer zu erreichen sind oder sehr hartnäckige Verunreinigungen aufweisen.
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