Was ist grundsätzlich bezüglich des pH-Wertes im Aquarium zu beachten?
Ob der pH-Wert im „grünen Bereich“ ist, hängt davon ab, welche Fische in Ihrem Aquarium leben. Was für die eine Fischart noch ganz angenehm ist, kann es für eine andere schon nicht mehr sein. Es ist daher ratsam, sich bei oder besser schon vor der Anschaffung darüber zu informieren, welche Fischarten in etwa dieselben Bedürfnisse und Ansprüche an den pH-Wert haben. Wenn Sie Fische mit zu gegensätzlichen Bedürfnissen ins Aquarium einsetzen, wird am Ende niemand so richtig glücklich, weder Mensch noch Tier.
Die Skala, auf der der pH-Wert gemessen wird, bewegt sich zwischen 0 und 14. Als neutral gilt ein pH-Wert von 7. Wie Sie vorgehen können, wenn Sie einen zu hohen pH-Wert festgestellt haben, erfahren Sie im folgenden Abschnitt.
Wie kann der pH-Wert gesenkt werden?
Wenn Sie einen erhöhten pH-Wert in Ihrem Aquarium festgestellt haben, können Sie zunächst mit Pflegeprodukten aus dem Zoofachgeschäft versuchen, den Wert zu normalisieren. Selbstverständlich haben Sie die Wahl, ob Sie ein stationäres Geschäft aufsuchen oder ob Sie im Onlinehandel bestellen. Das Fachgeschäft vor Ort hat jedoch den Vorteil, dass Sie Ihr Anliegen persönlich schildern können und von den anwesenden Fachkräften persönlich beraten werden.
Ein hochwertiger Wasseraufbereiter, der auf die Bedürfnisse der von Ihnen gehaltenen Fische abgestimmt ist, kann einem zu hohen pH-Wert auch wunderbar vorbeugen.
Nachdem Sie das Wasser aufbereitet haben, sollten Sie nach 1 – 2 Tagen nochmals den pH-Wert überprüfen. Ist er dann immer noch zu hoch, kann es sinnvoll sein, den CO2 Gehalt des Wassers zu erhöhen. Die einfachste Möglichkeit dafür sind wohl CO2 Tabletten, die entsprechend der Gebrauchsanweisung ins Wasser gegeben werden. Einen ähnlichen Effekt können Sie erreichen, indem Sie weitere Fische oder sonstige, geeignete Wasserbewohner einsetzen.
Eine weitere, jedoch kostenintensive Möglichkeit wäre der Einsatz einer CO2-Anlage, die mit einer Gasflasche ausgestattet ist und mit dem Aquarium verbunden wird. Doch auch mit einer solchen Anlage kommen Sie nicht umhin, den pH-Wert und weitere Parameter in Ihrer Unterwasserwelt regelmäßig zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen.
Gibt es Hausmittel, mit denen sich der pH-Wert im Aquarium senken lässt?
Zwei besonders beliebte Hausmittel, um den pH-Wert in einem verträglichen Bereich zu halten, sind Erlenzapfen oder Torf. Der ein oder andere Aquarienbesitzer rät auch zum Einsatz von Essig, doch dies ist mit hohen Risiken für die Fische verbunden. Es besteht die Gefahr, dass der pH-Wert und auch andere Werte aus jedem vertretbaren Rahmen fallen und die Fische krank werden.
Mit Erlenzapfen oder Torf hingegen kann das so leicht nicht passieren. Es gilt die Faustregel, dass Erlenzapfen für kleinere Aquarien nützlich sind, für größere wird zu Torf geraten.
Diese Vorteile haben Erlenzapfen
Neben der Senkung des pH-Wertes im Wasser haben Erlenzapfen auch in vielerlei Hinsicht eine positive Wirkung auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Fische und anderer Wassertiere.
Sie sind gut für die Schleimhäute und Kiemen, haben eine leicht desinfizierende Wirkung und sind pilzhemmend. Es entsteht eine leichte Braunfärbung des Wassers, wobei es aber dennoch klar bleibt. Diese Färbung kommt einem natürlichen Lebensumfeld sehr nahe und hat eine beruhigende Wirkung auf Ihre Fische.
Zudem können Erlenzapfen als Lebensraum für Mikroorganismen dienen, die einen wertvollen Beitrag zur Gesunderhaltung der Wasserlebewesen leisten können. Erlenzapfen zersetzen sich langsam im Wasser und können auf diese Weise auch als Nahrung dienen.
Wie viele Erlenzapfen brauchen Sie für Ihr Aquarium?
Pro zehn Liter Wasser wird ein Erlenzapfen empfohlen. Die Wirkung auf den pH-Wert und die weiteren positiven Eigenschaften halten für 2 – 4 Wochen an, danach sollten Sie die Reste entnehmen und gegebenenfalls neue Zapfen einsetzen.
Sammeln oder kaufen: Diese Bezugsquellen für Erlenzapfen gibt es
Sie können natürlich mit offenen Augen durch den Wald streifen und Erlenzapfen selbst sammeln. Fehlt Ihnen dazu die Möglichkeit oder die Zeit, können Sie Erlenzapfen für Aquarien auch im Zoofachgeschäft kaufen. Selbst gesammelte Zapfen sollten Sie unter lauwarmen Wasser von Sand und grobem Schmutz reinigen. Abkochen ist hingegen nicht notwendig, da Sie dabei auch wertvolle Wirkstoffe der Erlenzapfen zerstören würden.
Torf als Hausmittel für einen guten pH-Wert im Aquarium
Wer sich mit diesem Stoff noch nie näher beschäftigt hat, wird vielleicht die erdähnliche Substanz vor seinem inneren Auge haben, die auch in Gärten und Parkanlagen zu finden sind. Für den Einsatz im Aquarium gibt es spezielle Torfprodukte zu kaufen, wie zum Beispiel als Fasern in einem Topf oder als Granulat. Spezielle Torfplatten sind ebenfalls erhältlich.
Diese Vorteile hat Torf im Aquarium
Die Vorteile sind ganz ähnlich wie die der Erlenzapfen, mit dem Unterschied, dass Torf auch in größeren Aquarien den pH-Wert senken kann. Torf kommt ganz nebenbei auch den Pflanzen in Ihrer Unterwasserwelt zugute. Gesunde Pflanzen bedeuten wiederum weniger Algenbildung.
In welchem Maße sollten Sie Torf in Ihr Aquarium einsetzen?
Das ist davon abhängig, wie viele Liter Wasser es umfasst. Ein Blick auf die Packung des Torfgranulats, der Torfplatten oder der Torftöpfe versorgt Sie mit genaueren Informationen.
Als Bezugsquelle sei der Fachhandel für Aquaristik empfohlen, weil Sie dort unbedenkliche, unbelastete Präparate bekommen. Und zugleich berät Sie das Fachpersonal über den gekonnten Einsatz von Torf.
Hat der Einsatz von Torf auch Nachteile?
Vor allem, wenn er zu hoch dosiert wird, kann Torf das Wasser ganz erheblich trüben. Die Fische stört das meist weniger, aber für Ihre Pflanzen im Wasser kann das ein Nachteil sein, weil sie dadurch nicht mehr genug Licht bekommen. Und natürlich auch für Sie selbst, wenn Sie Ihre Unterwasserwelt nicht mehr sehen können. Zudem gibt es Stimmen aus der Welt der Aquaristik, die von einer Erhöhung des Nitrat- und Phosphatwertes berichten. Dies sollte aber ohnehin von Zeit zu Zeit überprüft werden. Wird der Torf im Aquarium in der richtigen Menge eingesetzt, überwiegen die Vorteile. Vor allem bei größeren Aquarien.
Wie Sie sehen, können Sie sowohl mit flüssigen Wasseraufbereitern als auch mit natürlichen Hausmitteln den pH-Wert in Ihrem Aquarium senken. Was Ihnen davon lieber ist, bleibt Ihre individuelle Entscheidung. Wir wünschen Ihnen in jedem Fall viele Jahre Freude an Ihrer Unterwasserwelt!
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