Rätsel um Zebrastreifen gelöst, Ergebnisse auch fürs Pferd gültig?
Bereits in den 70er-Jahren führte ein Forscherteam der Universität Lund, angeführt von Susanne Åkesson, Untersuchungen durch, in denen gezeigt wurde, dass Bremsen Tierattrappen mit Streifen meiden und einfarbige Attrappen bevorzugen. Eine Neuveröffentlichung der Studienergebnisse vor einigen Jahren löste einen großen Trend in der Pferdeszene aus: Auch unsere Hauspferde werden mittlerweile zum Schutz vor lästigen Bremsen mit Zebrastreifen bemalt. Neueste Untersuchungen aus dem Jahr 2013 von kalifornischen Forschern unter Leitung des Biologen Tim Caro untermauern diese These jetzt. Sie fanden einen Zusammenhang zwischen Anzahl und Intensität der Streifen von Zebrapopulationen und dem Vorkommen von Tsetse-Fliegen in der entsprechenden Region. Die Ergebnisse lassen sich bisher nur für Zebras nachweisen, doch Pferdebesitzer in Onlinecommunitys sind überzeugt von der Wirkung der Zebrastreifen gegen Bremsen. Viele veröffentlichen online ihre Beobachtungen. Daraus lässt sich ableiten:
- Die aufgemalten Streifen müssen einen größtmöglichen Kontrast zur Fellfarbe bilden. Für Schimmel, Palominos und Falben sind also schwarze oder dunkelbraune Streifen ideal. Für Braune, Rappen und dunkle Füchse ist eine weiße Bemalung empfehlenswert.
- Je detaillierter die Streifen gemalt werden, desto besser ist ihre Wirkung. Feine Streifen mit schmalem Abstand halten Fliegen besser fern als sehr breite, grob verstreute Linien. Zudem sollten Streifen vertikal verlaufen und unregelmäßig verteilt werden.
Bemalen mit Fingerfarben, Kreide oder Pasten
Wenn Sie Ihr Pferd mit Zebrastreifen bemalen möchten, sollten Sie bei der Auswahl der Farben darauf achten, dass keine schädlichen Inhaltsstoffe enthalten sind und sich die Farbe leicht auswaschen oder abbürsten lässt. Andere Pferde könnten bei der gemeinsamen Fellpflege Farbe über das Maul aufnehmen, deshalb dürfen auf keinen Fall Farben mit giftigen Lösungsmitteln oder bedenklichen Farbstoffen benutzt werden.
- Fingerfarben für Kinder haben meist eine unbedenkliche Rezeptur und lassen sich hervorragend ausbürsten oder abwaschen.
- Pasten aus Mehl und Wasser haben die perfekte Farbe für dunkle Pferde, sind günstig und schnell selbst hergestellt. Leider verkleben sie das Fell und müssen mühsam ausgewaschen werden.
- Pasten aus zerstoßener Kohle und Wasser eignen sich für helle Pferde und sind ebenfalls günstig. In Kohle können geringe Mengen an Schadstoffen enthalten sein, deshalb ist sie nicht für eine Daueranwendung geeignet.
- Viehmarkierungsstifte gibt es im Fachhandel für Landwirtschaftsbedarf, sie sind ideal für das Bemalen von Fell. Achtung: Diese Stifte lassen sich schlecht ausbürsten und überstehen teilweise auch einen kräftigen Regenguss.
Wenn Sie darauf achten, ungiftige Farben zu verwenden, können Sie den Zebra-Look auch einmal für Ihr Pferd ausprobieren. So könnten Sie die lästige Fliegenplage im Sommer fernhalten und liegen mit der Fellbemalung auch noch voll im Trend.
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