Was bedeutet Permakultur?
Bei der besonders ökologischen und naturnahen Permakultur geht es um einen geschlossenen Kreislauf und mehr Biodiversität im eigenen Garten. Sie umfasst Mischkulturen, Lebensräume für Nützlinge, wie Bienen, und die ideale Nutzung von Ressourcen. Aus dem Englischen übersetzt bedeutet der Begriff "permanent agriculture" "dauerhafte Landwirtschaft", was der sinkenden Verfügbarkeit an Energie und Ressourcen entgegenwirken soll. Der Begriff beschränkt sich auf verschiedenste Arbeitsbereiche des Menschen und nicht lediglich auf die Landwirtschaft. Optimal geplant und angelegt haben Sie damit einen umweltschonenden, multifunktionalen Garten mit naturnahen Kreisläufen, hohen Erträgen und gleichzeitig geringem Aufwand.
Permakultur - verschiedene Methoden und Maßnahmen kombiniert
Bei der Permakultur wirken unterschiedliche Bereiche und Elemente zusammen, die ihre Aufgaben erfüllen und Vorteile schaffen. Möglichkeiten für konkrete Ansätze gibt es viele:
Es werden, anders als bei der Monokultur, viele verschiedene Nutzpflanzen als Mischkultur zusammen angepflanzt, beispielsweise Zwiebeln neben Salat. Durch den Geruch der Zwiebeln wird der Salat vor Schädlingen geschützt, was die Erträge verbessert. Zahlreiche Nützlinge sorgen für eine natürliche Bestäubung.
Insektenfreundliche Pflanzen sind beispielsweise:
Die Ertragszone ist der Obst- und Gemüsegarten. Kräuter, die Sie häufig ernten, stehen für möglichst kurze Wege am besten nahe der Küche. Auch Pflanzen mit intensivem Pflegebedürfnis sollten um Ihren Wohnbereich liegen. In den Außenzonen bauen Sie beispielsweise Obstbäume an. Eine Hecke mit regionalem Wildobst schützt an der Gartengrenze vor Wind, Staub und Lärm.
Ein Garten mit einer Permakultur besteht aus verschiedenen Zonen:
- Zone 0: Haus / Wohnung
- Zone 1: Kräutergarten
- Zone 2: Gemüsegarten
- Zone 3: Obstbäume /Nussbäume
- Zone 4: Weideland
- Zone 5: Wilde Bereiche
Die Zonen bieten Orientierung, nicht immer sind alle umsetzbar. Gewächshäuser können die Saison verlängern oder eine Winterernte ermöglichen. Sie eignen sich auch für empfindliche Pflanzen und die Aussaat ins Frühbeet. Gewächshäuser neben einem Teich bekommen durch die reflektierte Sonnenstrahlung viel mehr Wärme ab.
Wasser speichern und Energie sinnvoll nutzen
Wasser wird aufgefangen und gespeichert und auch Energie möglichst effizient genutzt, beispielsweise durch Teiche und Steinmauern. Senken eignen sich wunderbar als Wasserspeicher. Gießen Sie den Garten mit in einer Tonne aufgefangenem Regenwasser. Es ist kalkarm und für die Pflanzen verträglicher. Der Teich sammelt Regen, liefert Gießwasser und ist für Tiere Lebensraum. Der Erdaushub ist keine überschüssige Erde, sondern wird beispielsweise für Hügelbeete genutzt. Hier werden Hügel mit allen möglichen Pflanzen dicht bepflanzt. Im Inneren entsteht ein Mikroklima, das den Hügel gegen Witterungen schützt. Hügelbeete weisen einen hohen Nährstoffgehalt aus. So empfiehlt sich folgender Anbau:
- 1. Jahr: Stark zehrende Pflanzen, wie Tomaten, Kürbis oder Kartoffeln
- 2. Jahr: Mittelzehrer, wie Salat, Schwarzwurzel oder Erdbeeren
- 3. Jahr: Schwach zehrende Pflanzen, beispielsweise Kräuter, wie Kresse, Thymian oder Koriander
Unkraut können Sie zum Mulchen auf den Beeten verteilen. Insekten und Würmer nutzen es als Nahrung. Der Boden wird zudem mit Nährstoffen angereichert. Laubabfälle, trockenes Gras und Küchenabfälle lassen Sie mehrere Monate auf dem Komposthaufen liegen und setzen ihn zwischendurch für eine ausreichende Belüftung mit einer Schaufel um. Mit dem Kompost düngen Sie später Ihre Beete.
Sonnige und schattige Bereiche richtig planen und nutzen
Eine besonnte Hauswand kann das ideale Rankgerüst für die Weinrebe sein oder ein Zaun für Brombeeren. Die Blüten liefern Insekten Pollen und Nektar. Prüfen Sie bei der Planung den Lichteinfall und die Schattenflächen. Wärme hängt zum einen von der Sonneneinstrahlung ab, aber auch die Umgebung ist entscheidend. Hauswände, dunkle Böden und Folien lassen die Böden und Luft schneller erwärmen. Wände oder Mauern mit Südausrichtung speichern Wärme sehr lange. Die Ergebnisse Ihrer Beobachtungen halten Sie in einer Skizze fest. Schaffen Sie entsprechend eine energieeffiziente Zonierung der Gartenbereiche.
An die Nützlinge im Garten denken
Hecken, Stein- und Reisighaufen oder Insektenhotels stellen einen Lebensraum für Nützlinge im Garten dar, wie Igel, Vögel, Regenwürmer oder Bienen. Einige Insekten halten Schädlinge fern, Igel beispielsweise Schnecken sowie Marienkäfer Blattläuse und Milben.
Bei der Permakultur wird der Garten nachhaltig und umweltschonend angelegt, um mit der Natur, Mensch und Tier respektvoll umzugehen, Ressourcen zu schonen, die Widerstandsfähigkeit der Aussaaten zu verbessern und höhere Ernteerträge zu erzielen.
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