Wie funktioniert Parasitismus:
Parasitismus bedeutet immer eine einseitige Beziehung zwischen Wirt und Parasit. In dieser Beziehung profitiert aber immer nur der Parasit, der Wirt hat im besten Fall keine negativen Folgen des Parasitismus zu befürchten. Zu den Parasiten zählen Einzeller, Bakterien, Pilze und verschiedene Pflanzen und Tiere. Interessant ist, dass mehr als die Hälfte aller Lebewesen von einem Wirt leben!
Es gibt die Gruppe der tierischen Parasiten, die sich beispielsweise von Blut, Muskelmasse, Haaren oder dem Darminhalt des Wirtes leben. Meistens ist der Schädling deutlich kleiner als sein Opfer und komplett abhängig von diesem. Parasiten sind zudem meist spezialisiert auf einen ganz bestimmten Wirt. Der Wirt selbst erfährt immer Nachteile aus dieser spezifischen Beziehung, denn es werden ihm Nährstoffe entzogen, er dient nur als Nahrungsquelle und teilweise als Lebensraum des Parasits. Wenn dem Wirtsorganismus kein Schaden entsteht, nennt man das Parabiose.
Mögliche Nachteile für den gebenden Organismus:
- Infektionskrankheiten
- Körperliche Probleme
- Bisse oder Stiche
- Im schlimmsten Fall der Tod, allerdings ist das nicht das Ziel des Ektoparasiten, denn dieser lebt im Wirt und das würde ebenfalls seinen Tod bedeuten. Das kann jedoch passieren, wenn der Wirt von vielen Schmarotzern gleichzeitig befallen ist.
- Parasitoide nehmen den Tod des Wirts in Kauf, denn sie leben nur temporär von oder in ihm. Beispiel hierfür: Insekten, die ihre Eier oder Larven im Wirt ablegen. Der Wirt des erwachsenen Parasiten wird Endwirt genannt, der Wirt des Parasiten im Entwicklungsstadium wird Zwischenwirt genannt.
Beispiele für Parasiten:
- Pflanzen: Misteln, sie leben auf Bäumen, nehmen Wasser und Nährstoffe aus dem Baum auf. Manche können selbst Photosynthese betreiben, andere entnehmen dem Baum auch noch den aus der Photosynthese gewonnenen Zucker.
- Tiere: der Kuckuck legt seine eigenen Eier in fremden Nestern ab, seine Küken schlüpfen sehr schnell und diese werfen das eigentliche Gelege aus dem Nest.
- Insekten und Spinnen: Stechmücken, Milben, Zecken, Bremsen, Blutegel.
- Im Körper lebende Parasiten: Bandwürmer, die im Wirtsdarm leben und dort ihre Eier legen, die ausgeschieden werden und vom nächsten Wirt aufgenommen werden können.
- Viren: diese Lebensform kann selbst keinen Stoffwechsel treiben und ist deshalb auf Wirtszellen angewiesen, die zu ihren Zwecken manipuliert und verändert werden.
Parasiten sind sehr speziell an ihren Wirt angepasst:
- Parasiten brauchen spezifische Haftorgane um sich am Wirt festhalten zu können.
- Sie legen große Mengen an Eiern um das Überleben der Spezies zu sichern.
- Sinnesorgane und Bewegungsorgane sind im Körperinneren nicht nötig.
- Das Verdauungssystem ist ganz auf den Wirt abgestimmt.
- Man unterscheidet temporäre Parasiten (Mücken) und stationäre Parasiten, die im oder am Körper leben (Läuse, Flöhe).
So kommen die Schädlinge zu ihrem Wirtsorganismus:
- Durch die Nahrungskette, indem ein Lebewesen ein anderes frisst, das von Parasiten befallen ist. Dann gehen diese auf das neue Lebewesen über.
- Über kontaminierte Nahrung, Bandwurmeier befinden sich im Kot und werden hier oral von einem anderen Lebewesen aufgenommen.
- Außerhalb des Körpers lebende Schmarotzer können sich aktiv selbst fortbewegen, Mücken, Spinnen
- Viren gelangen über die Luft in feinsten Tröpfchen zu ihrem Wirt, Beispiel: Corona
Parasitismus ist ein weites Forschungsfeld, da die Wirtsorganismen massiv geschädigt werden können, bis hin zum Tod. Hier gilt es noch viele Zusammenhänge zu erkennen und dagegen vorzugehen.
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