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Oszilloskop und der Trigger - Wissenswertes zur Einstellung des Triggerlevels

Ein perfekt getriggertes Oszilloskop zeigt perfekte Ergebnisse.
Ein perfekt getriggertes Oszilloskop zeigt perfekte Ergebnisse.
Das “Innenleben” elektrischer Geräte erkunden - für neugierige Wissensdurstige eine Freude, für Computerbauer ein Muss. Dabei hilft ein Oszilloskop mit Trigger.

Aber nur, wenn Sie wissen, was dieses Gerät Ihnen zeigt und wenn Sie es triggern können:

Was das Oszilloskop alles zeigt

  • Ein Oszilloskop ist ein elektronisches Messgerät, mit dem elektrische Gleich- oder Wechselspannung gemessen werden kann.
  • Das Entscheidende ist aber, dass der zeitliche Verlauf dieser Spannung auf einem Bildschirm optisch dargestellt werden kann, man kann sich also die “Form” der Spannung ansehen.
  • Die Abbildung erfolgt in einem zweidimensionalen Koordinatensystem, es wird eine Verlaufsgrafik erstellt, die normalerweise horizontalen Achse, die Zeit berücksichtigt, die vertikale Achse bildet die elektrischen Spannungen ab. Das Bild, das sich dabei ergibt, wird als Oszillogramm bezeichnet.
  • Sie müssen die Spannungen, die gemessen werden sollen, meist über einen Koaxialstecker (BNC-Buchse) anschließen, er befindet sich in der Regel vorne auf dem Gerät, zusammen mit der beim Anschluss benötigten Sonde.
  • Mit dem Gerät lassen sich viele elektrische Messungen anzeigen, z. B. elektrische Ströme, Signalfrequenzen, Lissajousfiguren (z.B. Phasenverschiebungen von Signalen, dann muss das Gerät aber einen Eingang für die X-Ablenkung haben), Durchgangskennlinien elektronischer Bauteile und Impulsdiagramme von Mikroprozessoren und digitalen Schaltungen.
  • Immer wenn sich ein Vorgang als elektrische Spannung in einem zeitlichen Verlauf abbilden lässt, kann er auch mit einem Oszilloskop abgebildet werden, deshalb gehört dieses Gerät zu den wichtigsten Werkzeugen, um in der Elektronik und in der Elektrotechnik Messungen vorzunehmen und Diagnosen zu stellen.
  • Deshalb nutzt man die Geräte beispielsweise, um die hochfrequenten elektrischen Signale eines Fernsehers oder eines Radios zu analysieren oder um die Signale der Computerelektronik zu messen und anzusehen.
  • Analoge Oszilloskope oder Kathodenstrahloszilloskope benutzen zur Anzeige eine Kathodenstrahlröhre, heute werden jedoch fast nur noch digitale Messgeräte benutzt.

Den Trigger am Oszilloskop einstellen

  1. Eine sogenannte Triggerung ist immer notwendig, wenn bei einem periodischen Signal ein klares, stehendes Bild abgenommen werden soll. Dabei ist es egal, ob es nur um ein einfaches Sinussignal geht oder um ein sehr komplexes Signal.
  2. Dann muss der Elektronenstrahl vor dem einzelnen Durchlauf immer so lange aufgehalten werden, bis ein Zeitpunkt erreicht ist, an dem das Signal einen definierten Zustand erreicht hat.
  3. Dazu wird am “Oszi” ein bestimmter Spannungswert eingestellt, der genau diesem definierten Zustand entspricht. Meist kann man auswählen, ob er auf einer ansteigenden oder einer fallenden Kurve erreicht werden soll.
  4. Durch dieses Triggern wird dann erreicht, dass die einzelnen Perioden des Signals immer übereinander aufgezeichnet werden, weil die Leuchtschicht des Geräts lange nachleuchtet, erhält man so ein stehendes Bild, das sich gut betrachten lässt.
  5. Normalerweise wird der gewünschte Spannungswert über ein Potenziometer direkt am Gerät eingestellt, es gibt aber auch Oszilloskope, die externe Triggersignale verwenden können oder ganz andere Methoden erlauben.
  6. Digitale Oszilloskope können sehr genau getriggert werden, Sie können sie sogar auf einmalige Ereignisse einstellen, wenn Sie nur eine einzige Aufnahme eines transienten Signals brauchen (die wird dann „single shot“ genannt).
  7. Die digitalen Geräte verfügen außerdem über einen Speicher, der in der Regel laufend beschrieben wird, dadurch können Sie Kurvenverläufe “pre trigger“, also vor dem Triggern ansehen.
  8. Die digitalen Messgeräte bieten Ihnen meist noch verschiedene andere Triggeroptionen, die die Abbildung bestimmter Signale oder Signalverläufe zum Ergebnis haben werden.
  9. Dann kann der gesamte Mechanismus auch noch gesperrt werden, sodass eine bestimmte Zeit nicht mehr getriggert werden wird, diese Zeitspanne wird HoldOff genannt.

Das Triggern ist also nicht ganz unkompliziert, glücklicherweise verfügen aber die meisten Oszis über einen Automatik-Triggermodus, hier müssen Sie nur einmal tätig werden, dann erkennt das Gerät ganz alleine, wenn der definierte Signalzustand wiederkehrt, es steuert den Lauf des Strahls dann ebenso selbsttätig. Weil das fast immer recht gut funktioniert, werden Sie für die meisten Anwendungsfälle darauf verzichten können, den Triggerlevel per Hand einzustellen.

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