Das richtige Gefäß für Orchideen auswählen
Die Pflanzenfamilie Orchideen umfasst viele Arten. Es kommt darauf an, welche Sorte Blumen Sie im Glas halten möchten. Arten, die grüne Wurzeln bilden, die mit einem Velamen radicum umgeben sind, eignen sich für hohe schmale Gläser.
Das Velamen radicum ist ein silbriges Gewebe, welches die Wurzeln umgibt und wie ein Schwamm Wasser und Nährstoffe aufnimmt. Vanda-Hybriden und die Phalaenopsis bilden an den Blattachseln diese speziellen Luftwurzeln. Sie gehören zu den epiphytischen Orchideen, deren Wurzeln nicht in einem Substrat stehen sollen, da sie Luft und Licht brauchen.
Ideal ist, wenn sie ein Glas wählen, dass sich nach unten leicht konisch verengt und eine Höhe von 60 bis 100 Zentimetern hat. Die Pflanzen sollen ganz in das Glas rutschen und mit den Blättern darin "hängen" bleiben. Die Wurzeln schweben über dem Boden des Glases und berühren ihn nicht.
Alle anderen Orchideen brauchen Substrat. Die Wurzeln müssen darin wachsen. Für diese Sorten wählen Sie am besten ein breites Glas. Die Blätter sollen die Glaswände nicht berühren.
Checkliste für die Glaswahl:
- Für Vanda-Hybriden und die Phalaenopsis ein schmales Glas auswählen, das nach unten konisch zuläuft.
- Der obere Durchmesser des Glases soll dem Durchmesser der Pflanze entsprechen.
- Die Höhe des Glases soll zwischen 60 und 100 Zentimeter betragen.
- Für andere Orchideen ein breites flaches Glas wählen.
Epiphyten im Glas pflegen
Für Echtblumen brauchen Vanda und Phalaenopsis erstaunlich wenig Pflege im Glas. Sie blühen darin prächtig und lange. Die hohe Luftfeuchtigkeit, die sich in den Gläsern bildet, ist ein großer Vorteil.
Alle vier bis fünf Tage ist ein Tauchbad nötig. Im Sommer, wenn es sehr heiß ist, müssen die Pflanzen täglich ins Wasser.
- Wurzeln komplett vom Substart befreien.
- Mit Wasser abspülen.
- Orchideen locker in das Glas setzen und etwas hineinschieben (Wurzeln sollen den Boden nicht berühren).
- Aus dem Glas nehmen, wenn die Wurzeln dünner werden und die Farbe verlieren.
- Pflanze komplett für eine Stunde ins Wasser tauchen.
- Wieder in das Glas setzen.
- Von Mai bis August alle 14 Tage dem Wasser Dünger zusetzen.
Andere Sorten in den Gefäßen versorgen
Orchideen, die normalerweise in der Erde wachsen, brauchen auch im Glas ein Medium, in das sie ihre Wurzeln graben können. Füllen Sie eine Schicht Kies in das Glas und verteilen Sie darüber Orchideenerde. Graben Sie darin die Wurzeln ein. Sie können stattdessen auch die Pflanze im Topf auf den Kies stellen und diesen mit Moos oder Steinen tarnen.
Sprühen Sie täglich kalkfreies Wasser auf die Blätter. Dieses gelangt automatisch auch an die Wurzeln. Gießen Sie nur wenig Wasser in das Glas. Das Substrat beziehungsweise der Topf darf nicht im Wasser stehen.
Notwendige Maßnahmen im Überblick:
- Eine Schicht von zehn Zentimeter Kies als Drainage im Glas verteilen.
- Zwanzig Zentimeter Substrat einfüllen.
- Wurzeln darin vergraben.
- Täglich mit Wasser besprühen.
- Wasser bis knapp unter das Substrat einfüllen.
- Wenig gießen, Erde darf nicht länger als 24 Stunden im Wasser stehen.
- Alle 14 Tage düngen.
Problematik beim Kultivieren
Epiphytische Orchideen gedeihen im Glas ausgezeichnet. Die Wurzeln sind deutlich sichtbar, da sie sich nicht im Erdreich befinden. Das erleichtert Ihnen zu entscheiden, wann die Pflanzen Wasser brauchen. Sie müssen lediglich die Wurzeln beobachten.
Bei allen anderen Orchideen ist Substrat erforderlich, Sie sehen daher nicht, wenn die Wurzeln im Wasser stehen. Es ist einiges an Fingerspitzengefühl nötig, um nicht epiphytische Pflanzen in Gläsern richtig zu versorgen.
Alle Pflanzen im Glas brauchen einen hellen, aber nicht sonnigen Platz. Die Sonne kann Ihre Orchideen verbrennen. Eine Vanda oder eine Phalaenopsis gedeiht in einem Glas besser, als in einem anderen Gefäß. Selbst stark geschädigte Pflanzen erholen sich meist rasch.
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