Ohrenentzündung beim Hund - so helfen Sie Ihrem Vierbeiner

Hausmittel gegen die Ohrenentzündung

Sie können versuchen, mit einer Mischung aus einem Teil Apfelessig und drei Teilen Wasser etwas gegen die Entzündung zu unternehmen. Mischen Sie beides in einer Schale und verteilen Sie es dreimal täglich im äußerlich zugänglichen Bereich des Hundeohrs. Das klappt ganz gut mit einem Küchentuch aus Papier oder mit einem Wattepad aus der Kosmetikabteilung.

Kamillentee oder Calendula Tinktur können sich ebenfalls als wirksam erweisen.  Calendula (besser bekannt unter dem Namen Ringelblume) erhalten Sie als Tinktur oder als Salbe in der Apotheke. Sie können auch einen Calendula Aufguss zubereiten. Dazu fragen Sie in der Apotheke nach getrockneten Ringelblumen und bereiten einen Aufguss daraus zu.

Geben Sie eine kleine Menge auf ein Papierküchentuch und reinigen Sie damit die Ohren des Vierbeiners.

Ein weiteres, wirksames Hausmittel gegen Ohrenentzündungen ist Kokosöl. Kokosöl steht in dem Ruf eines echten Allrounders, was die Pflege, Ernährung und Gesunderhaltung unserer Hunde angeht. Als Hausmittel gegen Ohrenentzündung können Sie es anwenden, indem Sie eine kleine Menge Kokosöl soweit erwärmen, dass es flüssig wird. Reiben Sie den inneren, zugänglichen Bereich der Ohren vorsichtig damit ein. Das Kokosöl pflegt, reinigt und schützt dabei nicht nur die Haut, sondern es bildet auch eine Barriere gegen Keime, Bakterien und Schmutz.

Der Klassiker unter den Hausmitteln gegen Ohrenentzündungen bei uns Menschen: Umschläge mit Zwiebeln. Richtig angewandt, können Zwiebelumschläge auch dem geliebten Vierbeiner helfen: Schneiden Sie eine Zwiebel klein und wickeln Sie die Stücke in ein Geschirrtuch und verknoten Sie dieses, sodass ein kleiner Beutel daraus entsteht.  Dieses Päckchen legen Sie dem Hund auf das Ohr und fixieren es mit einem Halstuch, einem Schal oder mit einer Mullbinde. Dabei ist viel Geduld und Liebe gefragt, insbesondere wenn Sie bedenken, dass es dem Hund ohnehin schon nicht gut geht. Wenn er Appetit hat, belohnen Sie ihn ruhig mit einer kleinen Leckerei aus der Hand, wenn er sich das Zwiebelpäckchen anlegen lässt.

Was Sie bei diesem Hausmittel unbedingt vermeiden sollten: dass der Hund etwas von der Zwiebel frisst. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass eine Zwiebel für den Hund interessant ist.  Es muss dennoch darauf hingewiesen werden, dass Zwiebeln zu den Lebensmitteln gehören, die für Hunde giftig sind. Seien Sie bitte entsprechend vorsichtig damit.

Neben den hier genannten Hausmitteln und der Behandlung durch die Tierärztin oder den Tierarzt sind Geduld, Liebe und gutes Zureden für den Hund immer gute Begleiter. Wenn Sie die Ohren zu Hause selbst behandeln, seien Sie immer geduldig und emphatisch mit Ihrem Hausgenossen. Im besten Fall ist er bereits damit vertraut, dass Sie ihm die Ohren reinigen und pflegen. Dann stehen die Chancen gut, dass er sich auch mit Tinkturen und Umschlägen gerne von Ihnen helfen lässt.

Sollte sich binnen einem oder zwei Tagen keine Besserung zeigen, ist eine Behandlung durch die Tierärztin oder den Tierarzt unvermeidlich. Dies ist ebenfalls dann notwendig, wenn der Hund die zweite oder dritte Form der Ohrenentzündung hat. Mit den hier genannten Hausmitteln können Sie versuchen, die erste der drei Formen zu lindern oder abklingen zu lassen.

Die drei Formen der Ohrenentzündung bei Hunden und die Symptome

Es ist wichtig zu wissen, dass es drei verschiedene Stufen der Ohrenentzündung bei Hunden gibt. Je nach Schweregrad und je nachdem, wie tief im Ohr die Entzündung liegt, wird zwischen diesen Formen unterschieden:

• Otitis externa – Der äußere Gehörgang ist betroffen
• Otitis media – Besser bekannt als Mittelohrentzündung
• Otitis interna – Entzündung des Innenohres und die schlimmste der drei Formen

Die Otitis externa betrifft den äußeren Gehörgang. Dabei kommt es zu Schwellungen und Rötungen des äußeren Gehörganges, zudem kratzt sich der Hund häufig und schüttelt den Kopf. Dunkelbraune Verschmutzungen und eitriger Ausfluss sind ebenfalls möglich. In diesem frühen Stadium ist es gerade noch zu verantworten, mit Hausmitteln Abhilfe zu schaffen. Es muss ganz klar gesagt sein, dass sich aus der ersten Stufe der Entzündung schnell die zweite und die dritte Stufe bilden kann, was dann für den Hund äußerst schmerzhaft und gefährlich ist.

Bildet sich aus einer unbehandelten Entzündung des äußeren Gehörgangs eine Mittel- oder gar Innenohrentzündung, kann das folgendermaßen aussehen:

Bei einer Mittelohrentzündung kommt zum Juckreiz und Kopfschütteln noch hinzu, dass der Kopf häufig schief gehalten wird. Durch das Fortschreiten der Entzündung können Appetitlosigkeit und Fieber auftreten. Da der Gleichgewichtssinn bei Hunden im Mittelohr sitzt, kann er zudem beim Laufen taumeln oder stürzen.

Bedingt durch die Schmerzen in den Ohren lässt er sich dort kaum noch berühren.

Wenn aus der Mittelohrentzündung eine Innenohrentzündung geworden ist, geht es dem Hund leider ernstlich schlecht. Der Kopf hängt nun dauerhaft schief, der Hund kann eventuell nicht mehr aufstehen oder stürzt häufig. Das Fieber steigt noch weiter und der Vierbeiner hat meistens gar keinen Appetit mehr. Die Bakterien, die sich im Körper ausbreiten, können die Nerven des Hundes ernsthaft schädigen.

Unbehandelt kann es sogar sein, dass die Innenohrentzündung durch die Schädigung des Nervensystems tödlich endet.

So schlimm die mittlere und die letzte Stufe der Ohrenentzündung auch sind: Soweit muss es gar nicht kommen. Erfahren Sie im nächsten Abschnitt, wie Sie dieser Erkrankung vorbeugen können.

Ursachen und vorbeugende Maßnahmen bei Ohrenentzündungen

Die beste Krankheit ist immer die, welche gar nicht erst entsteht. Besonders Hunde mit Schlappohren haben jedoch die ungünstige Veranlagung, eine Ohrenentzündung zu entwickeln. Bei solchen Hunden ist es ratsam, die Ohren regelmäßig zu kontrollieren und von Ohrenschmalz zu befreien. Ein Küchentuch aus Papier, getränkt mit lauwarmen Wasser oder einem Kamillenaufguss, leistet dabei hervorragende Dienste. Bei der regelmäßigen Pflege der Ohren sollten Sie auch auf Fremdkörper, wie zum Beispiel Grannen oder Kletten achten und diese entfernen.  Auch solche äußeren Einflüsse können Auslöser für Ohrenentzündungen sein.

Bei der Entstehung einer solchen Entzündung spielen oft Verschmutzungen und Bakterien eine Rolle, was Sie mit der regelmäßigen Reinigung unterbinden können.
Achten Sie bei der Ohrenpflege bitte auch darauf, dass Sie dem Gehörgang des Hundes fernbleiben. Wattestäbchen sind für die Pflege ungeeignet, aus den gleichen Gründen wie bei uns Menschen.

Eine sinnvolle Sache für die vorbeugende Pflege der Hundeohren sind spezielle Pflegeprodukte zur Reinigung der Ohren. Auch wenn es vieles zu kaufen gibt, was man getrost als Geldmacherei bezeichnen kann, gilt das für viele Pflegehilfsmittel nicht. Spezielle Rezepturen sorgen dafür, dass die Ohren der Hunde effektiv und sanft gereinigt werden.

Außer Verschmutzungen in den Ohren können auch Ungeziefer wie Zecken, Flöhe oder Milben zur Entstehung einer Ohrenentzündung beitragen. Auch Allergien und Unverträglichkeiten gegen ein bestimmtes Futter oder Bestandteile daraus können eine Ohrenentzündung auslösen. Im Zweifelsfall berät Sie die Tierärztin oder der Tierarzt. In der Praxis kann ein Abstrich aus dem Ohr entnommen werden, der Klarheit über die genaue Ursache der Entzündung und für die richtige Behandlung bringt.

Bestenfalls sorgen Sie mit einer guten Pflege der Ohren dafür, dass Ihr Vierbeiner gar nicht erst an einer Ohrenentzündung erkrankt. Ist es dennoch passiert, so stehen die Heilungschancen bei rechtzeitiger Behandlung sehr gut. Sollte Ihr vierbeiniger Mitbewohner trotz aller Vorsicht und Pflege von einer Ohrenentzündung betroffen sein, wünsche ich natürlich von Herzen gute Besserung!