Die Notenwörter helfen beim Singen
Wenn Sie Tonleitern lernen wollen, dann müssen Sie zwangsläufig auch lernen, die Töne richtig zu hören und wiederzugeben. Sie müssen sie richtig singen. Dafür hat man im Mittelalter die sogenannten Solmisationssilben erfunden. Die sind einfach frei ausgedacht, haben aber den Zweck, dass man durch die Vokale (a-e-i-o-u) automatisch immer ein bisschen höher singt und die Töne leichter korrekt treffen kann.
- Eine C-Dur Tonleiter ist die Basis aller Tonleitern. Sie hat keine Vorzeichen, deshalb baut sich das Notensystem auf ihr auf.
- Sie finden diese Tonleiter ganz schnell auf Ihrer Klaviertastatur. Das tiefe C, oder eingestrichene C - meist dargestellt als C' - finden Sie fast genau in der Mitte der Klaviertastatur. Bei 88 Klaviertasten ist es die 40. Taste von links und immer eine weiße Taste.
- Die Töne der C-Dur Tonleiter sind C-D-E-F-G-A-H-C. Hier nur groß geschrieben wegen der besseren Lesbarkeit.
- Wenn Sie nun diese Tonleiter singen möchten, dann üben Sie am besten mit diesen Silben: do-re-mi-fa-so-la-si-do. Gelegentlich werden Sie das "si" für den Ton "H" auch als "ti" finden. Dies sind die sogenannten "Notenwörter", auch "Tonwörter" genannt, - eben jene Solmisationssilben, die die relative Tonhöhe wiedergeben.
- Sie müssen außerdem wissen, dass es einen Herrn Eitz gab, der 1892 diese sogenannte "Tonwort"-Methode noch verfeinerte und zu der relativen Tonhöhe des Mittelalters die absolute Tonhöhe mit den Silben Bi-To-Gu-Su-la-fe-ni-bi herausarbeitete. Er unterschied dabei für seine Notenwörter auch in der Groß- und Kleinschreibung der Silben. Doch die Erklärung dafür würde in dieser Anleitung zum Singen zu weit führen. Wenn Sie mehr darüber wissen möchten, gibt es hier eine kurze Erklärung seiner Methode.
Mit den Noten- und Tonwörtern singen
Probieren Sie es aus:
- Setzen Sie sich selbst ans Klavier oder suchen Sie sich jemanden, der Klavier spielen kann und ein wirklich gutes Gehör dafür hat, ob Sie die Töne beim Singen treffen. Diese Kontrolle ist wichtig für Sie.
- Versuchen Sie nun einfach, den vorgespielten Ton nachzusingen und den Ton eine Weile zu halten.
- Lassen Sie sich Dreiklänge vorspielen, dann wird es etwas leichter, da Ihr Gehör zunächst noch den Bezug benötigt, um die Töne besser unterscheiden zu können.
- Probieren Sie nach den Dreiklängen eine ganze C-Dur Tonleiter. Das ist ganz schön schwierig, wenn Sie nur den Ton treffen sollen und keinen Text haben.
- Wechseln Sie dann zu den Silben bzw. den Notenwörtern. Sie werden sofort feststellen, dass es viel einfacher wird und Sie sich beim Singen plötzlich entspannen können.
- Üben Sie auch die Dreiklänge mit den Notenwörtern.
- Die Entspannung, die die Notenwörter Ihnen verschaffen, ist wichtig, denn bei Anspannung verkrampft auch Ihre Atmung und das Zwerchfell. Dadurch können Sie nicht klar und deutlich singen.
- Nach einer Weile können Sie noch einmal versuchen, die Tonleiter ohne Silben zu singen. Es wird Ihnen seltsam vorkommen, denn plötzlich klappt das besser, oder?
- Beherrschen Sie die C-Dur Tonleiter, dann wechseln Sie zu D-Dur. Arbeiten Sie sich nach und nach durch den Quintenzirkel und gehen Sie immer wieder neu zu C-Dur zurück. Klappt der Wechsel, dann erlangen Sie die notwendige Sicherheit im Singen. Das Selbstbewusstsein, den richtigen Ton treffen zu können, ist immens wichtig, denn dann klappt es auch unter Druck und in Stresssituationen, wenn Sie in irgendeiner Form alleine vor anderen Menschen singen müssen.
- Üben Sie täglich und wo auch immer Sie üben können. Nur durch das regelmäßige Üben werden das Singen und das Treffen der Töne mit den Notenwörtern für Sie eine Selbstverständlichkeit.
Gutes Gelingen und viel Erfolg!
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