Norwegische Kronen (NOK) haben sich seit der Euro-Krise vermehrt für viele Anleger als Alternative für eine sichere Geldanlage entwickelt. Norwegische Banken haben auf eine höhere Nachfrage nach Fremdwährungsanlagen mit entsprechenden Produkten reagiert. Vor allem wollen sie damit die wohlhabenden Deutschen nach Norwegen locken.
Geld bei norwegischen Banken anlegen
Norwegen ist aufgrund von Öl und Gas ein vermögender Staat. Im Gegensatz zum verschuldeten Deutschland haben sich in speziellen Staatsfonds bereits rund 80.000 Euro Guthaben je Norweger angesammelt.
- Wer seinen Wohnsitz nicht in Norwegen hat, der kann gar nicht so einfach von der Sicherheit des Staates profitieren.
- Möchten Sie beispielsweise eine Geldanlage bei der DNB - Filiale Luxemburg, dann müssen Sie für eine der Festgeldanlagen schon rund 500.000 Euro mitbringen.
- Alternativ geht das Anlegen über den Umweg eines Internetkontos in Norwegen. Hier benötigen Sie immer noch 100.000 Euro.
- Bedenken Sie auch die jeweiligen Einlagensicherungen. In Luxemburg sind es 100.000 Euro, rund 250.000 Euro sind in Norwegen sicher.
Wie Fremdwährungsanlagen funktionieren
Währungsanlagen sind nicht nur direkt bei norwegischen Banken möglich. Eigentlich jedes deutsche Kreditinstitut führt spezielle Anleihen und Zertifikate in NOK. Nicht in jedem Fall dürfte eine Kontoführung in NOK möglich sein. Ein Fremdwährungskonto kostet allerdings immer Extragebühren.
- Die Basis von Anleihen sind die jährlichen Zinszahlungen (Coupons). Die absolute Rendite beeinflusst außerdem der Wechselkurs. Investieren Sie zum Beispiel 5.000 Euro in eine Anleihe mit Notierung in norwegischen Kronen (Zinscoupon 5 Prozent), dann wechseln Sie Ihr Geld wie beim Urlaub von Euro in NOK.
- Die 5 Prozent Zinsen erhalten Sie je nach Vereinbarung in NOK oder Euro. Der Wechsel in Euro erfolgt in der Regel dann automatisch, wenn sie kein entsprechendes Fremdwährungskonto oder Konto bei einer Bank in Norwegen führen.
- Wenn die norwegische Krone gegenüber dem Euro bei Auszahlung an Wert zugelegt hat, haben Sie neben dem Zinsertrag einen zusätzlichen Gewinn. Sie können den Währungsgewinn auch durch einen vorzeitigen Verkauf der Anleihe realisieren.
- Beim Währungsgewinn bekommen Sie für jede NOK mehr Euro, als Sie ursprünglich eingesetzt haben. Doch auch das Gegenteil kann der Fall sein. Wenn die NOK gegenüber dem Euro stark abwerten, reicht unter Umständen nicht einmal der Zinsgewinn aus, um das Anlagekapital zu erhalten. Das Währungskursrisiko sollten Sie vor allem bei Hochzinscoupons (beispielsweise von Schwellenländern oder Unternehmen) nicht unterschätzen.
Neben Anleihen können Sie auch ähnlich funktionierende Zinszertifikate nutzen. Vergleichbar mit Tagesgeldkonten bei ausländischen Banken bündelt das Zertifikat automatisch Wechselkurs und Zins. Die Wertentwicklung der Fremdwährung spiegelt sich tagesaktuell gegenüber dem Euro wider. Durch den täglichen Kontoauszug sind Sie aktuell informiert und können jederzeit (Zukauf, Verkauf) reagieren.
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